Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in dieser Woche gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt , wurde bei der Bundesbehörde die technische Untersuchung eines Xiaomi-Smartphones eingeleitet. Dieser Untersuchung waren Warnungen des litauischen Verteidigungsministeriums vorangegangen.
Den Bürgern wurde dabei vom Kauf chinesischer Smartphones abgeraten. Laut der litauischen Cybersicherheitsbehörde sei in Mobiltelefonen des Herstellers Xiaomi eine Zensurfunktion gefunden worden. Diese erkenne Begriffe wie „Demokratiebewegung“, „Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans“ oder „Freies Tibet“ und sei in der Lage, diese auf den Smartphones zu zensieren. Die Funktion sei laut den Behörden zwar von Haus aus deaktiviert, könne von Xiaomi jedoch theoretisch aus der Ferne eingeschaltet werden. Auch Huawei war durch eine Sicherheitslücke ins Visier der litauischen Cybersicherheitsbehörden geraten.
Die Prüfung des BSI umfasst derzeit nur ein Smartphone-Modell von Xiaomi. Dort will sich die Behörde die Zensur-Funktion näher anschauen. Eventuelle Sicherheitslücken, die bei der Untersuchung gefunden werden, können jedoch auch in den Bericht einfließen.
Xiaomi erklärte gegenüber dem Spiegel , dass man die durch den Bericht aufgeworfenen Fragen von einem unabhängigen Experten prüfen lassen wolle. Xiaomi beharrt außerdem darauf, dass das Unternehmen die persönlichen Aktivitäten seiner Nutzer noch nie eingeschränkt habe und das auch in Zukunft nicht tun wolle. Die auf den Geräten gefundene „Werbemanagement-Software“ diene lediglich dazu, Nutzer vor anstößigen und beleidigenden Inhalten zu schützen. Xiaomi beharrt weiterhin darauf, alle Anforderung der Datenschutzgrundverordnung zu erfüllen.