Dem britischen Verteidigungsministerium ist in diesem Jahr bereits die zweite gefährliche Datenpanne unterlaufen. Nachdem im Juni ein Mitarbeiter an einer Bushaltestelle sensible Daten hatte liegen lassen, bringt die Behörde nun 250 afghanische Übersetzer in Gefahr. Das Verteidigungsministerium hatte im Zuge des Truppenabzugs aus Afghanistan eine E-Mail an 250 Ortskräfte versendet. Die Liste der Rezipienten dieser E-Mail waren für alle Empfänger sichtbar. Einige der Kontakte waren den Angaben der BBC zufolge sogar mit einem Foto verknüpft.
In der E-Mail habe sich das Verteidigungsministerium nach den Dolmetschern erkundigen wollen und habe ihnen versichert, dass alles für ihre sichere Ausreise getan werde. Daraufhin hätten einige der Übersetzer versehentlich an alle Empfänger der E-Mail geantwortet. Das Verteidigungsministerium bemerkte diese Panne wenig später und informierte alle Ortskräfte über die Datenpanne. Eine Untersuchung wurde bereits eingeleitet und das Verteidigungsministerium bietet allen Betroffenen Hilfe an. Die Übersetzer verstecken sich in Afghanistan teilweise vor den Taliban. Die Offenlegung ihrer Identität kann für sie lebensgefährlich sein.