In akribischer Detektivarbeit hat die NASA nun das Rätsel über die verschwundene Mars-Bodenprobe gelöst. Der Mars-Rover Perseverance sollte Ende vergangener Woche die erste Bodenprobe vom Mars entnehmen, um sie dann später zur Erde zu schicken. Damit sollte Wissenschafts- und Raumfahrtgeschichte geschrieben werden, denn bisher wurde noch nie Marsgestein und -staub auf der Erde untersucht.
Das Vorhaben scheiterte allerdings am 6. August: Die Sensoren des Mars-Rovers meldeten die erfolgreiche Bohrung und Entnahme der Bodenprobe. Auf Aufnahmen wurde die erfolgreiche Bohrvorgang bestätigt und auf der Erde feierten die NASA-Wissenschaftler dies schon als ersten Teilerfolg. Wenige Stunden später stellte sich aber heraus, dass der Behälter, in dem Perseverance die Probe ablegte, leer war.
Bodenprobe war zu porös
“Es folgten zwei volle Tage, in denen wir die Daten durchkämmten und weitere Beobachtungen in den taktischen Plan aufnahmen, um die Untersuchung zu ergänzen”, erklärt die NASA in einem Blog-Eintrag. Schließlich wurde das Rätsel dann gelöst: Die vom Mars-Rover entnommene Bodenprobe sei zu porös gewesen und zerfallen beim Versuch sie in den Behälter zu befördern.
So stellt die NASA fest: “Es scheint, dass das Gestein nicht robust genug war, um eine Bodenprobe zu bilden. Am Boden des Lochs ist etwas Material sichtbar. Das Material der gewünschten Probe befindet sich wahrscheinlich entweder auf dem Boden des Bohrlochs, im Bohrkleinhaufen oder in einer Kombination aus beidem. Angesichts der Messunsicherheiten können wir keine weitere Unterscheidung treffen.” Tatsächlich ist am Boden des Bohrlochs auch ein kleiner Haufen zu erkennen, wie das von der NASA veröffentlichte Bild zeigt.

©NASA
Neuer Versuch soll gestartet werden
Aufgeben will die NASA natürlich nicht: Der Mars-Rover soll nun an einer anderen Stelle einen erneuten Versuch durchführen. Dazu soll sich der Rover an dem bisher vom Landeort entferntesten Punkt begeben. “Ausgehend von den bisherigen Aufnahmen des Rovers und des Hubschraubers (gemeint ist Ingenuity , Anm. der Redaktion) werden wir dort wahrscheinlich auf Sedimentgestein stoßen, von dem wir annehmen, dass es besser mit unseren Erfahrungen auf der Erde übereinstimmt”, erklärt die NASA.