Update 22.12.2922: Der Mars-Rover Perseverance hat am 21. Dezember 2022 die erste versiegelte Bodenprobe auf dem Mars abgelegt. Das teilte die NASA jetzt mit. In der verschlossenen Röhre befindet sich Gestein vom Mars. In den nächsten zwei Monaten soll Perseverance insgesamt zehn solcher aus Titan bestehenden Röhren auf dem Mars deponieren. Die Ablegestelle der zehn Röhren nennt die NASA “Three Forks”. Zwar sammelt der Mars-Rover auch in seinem Bauch solche Proben vom Mars. Doch als Backup, falls Perseverance in einigen Jahren seine Proben nicht dem abholenden zweiten Mars-Lander übergeben können sollte, deponiert er zusätzliche weitere Röhren in diesem Depot. Diese würden dann als Ersatz zur Erde gebracht.
Wie die von Perseverance gesammelten Proben zur Erde kommen sollen, beschreiben wir in diesem Artikel:
Hammerplan: So will die NASA Bodenproben vom Mars zur Erde bringen
Hier wiederum erfahren Sie mehr über den Bohrvorgang:
Dieses Mal vorsichtiger: Mars-Rover startet spektakuläre Bohrung
Update Ende, Beginn der ursprünglichen Meldung vom 24. Juli 2021
Der Mars-Rover Perseverance ist kurz davor Wissenschafts- und Raumfahrtgeschichte zu schreiben. Denn Perseverance bereitet sich darauf vor die ersten Bodenproben vom Mars aufzunehmen. Diese Proben sollen aber zurück zur Erde gebracht werden! Damit würde erstmals Marsgestein und Marsstaub auf der Erde untersucht werden.
Die NASA rechnet damit, dass die Probenentnahme in den nächsten beiden Wochen beginnen soll. Perseverance soll rund elf Tage Zeit für das Einsammeln der ersten Probe bekommen. Zum Vergleich: Neil Armstrong benötigt 1969 drei Minuten und 35 Sekunden, um die erste Bodenprobe vom Mond zu aufzusammeln. Perseverance braucht unter anderem deshalb so viel Zeit, weil er ja immer erst seine Instruktionen von der Erde erhalten muss.
Zu Beginn der Probenaufnahme wird der Mars-Rover alles Nötige um sich herum in Reichweite des 2 Meter langen Roboterarms auf den Marsboden legen. Dann wird der Rover mit seiner Kamera alles genau erfassen, sodass die NASA-Experten auf der Erde die optimale Stelle für die Probenentnahme finden können. An besagter Stelle soll Perseverance dann eine Probe sofort vor Ort analysieren (dabei wird er die oberste Schicht entfernen um die tieferen Schichten, die nicht verwittert und somit unbeeinflusst von der Witterung sind, untersuchen zu können). Der Mars-Rover bekommt danach einen Ruhetag, damit sich seine Akkus wieder aufladen können. Das erfolgt aber nicht etwa über Sonnenenergie, die aus Solarzellen gewonnen wird, sondern über einen “Multi-Mission Radioisotope Thermoelectric Generator”, wie die NASA hier erklärt. Der Mars-Rover gewinnt seinen Strom also aus zerfallendem Plutonium, genauer gesagt aus der Wärme, die beim Zerfall entsteht.
Am nächsten Tag wird er dann eine andere Probe – einem „geologischen Zwilling” der ersten Probe – von der Größe eines Stück Kreide an derselben Stelle aufnehmen, versiegeln und verstauen. Diese Probe soll zur Erde gebracht und hier in einem Reinraum aufwendig analysiert werden.
Wie die von Perseverance aufgenommenen Marsbodenproben nach einigen Jahren zur Erde gelangen sollen, lesen Sie hier: So will die NASA Bodenproben vom Mars zur Erde bringen. Denn drei Raketen und zwei Mars-Rover sind erforderlich, um 30 Bodenproben vom Mars zurück zur Erde zu bringen. Ein bisher einmaliges Weltraumprojekt!
Die NASA will mit Hilfe von Perseverance etwas über ehemals vorhandenes mikrobielles Leben auf dem Mars, dessen Geologie und das Klima in vergangenen Zeiten erfahren. Alle diese Erkenntnisse sollen bei der Vorbereitung auf die ersten Marsmissionen helfen.
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