Gerade bei aktiviertem Raytracing oder hohen Bildschirmauflösungen ist oftmals eine Hochskalierungstechnologie notwendig, um in modernen Spielen flüssige Bildwiederholraten erreichen zu können. Nvidia hat mit Deep Learning Super Sampling (DLSS) die hauseigene Technik bereits zum Release der RTX 2000 Grafikkarten im September 2018 vorgestellt. AMD ist dagegen erst im Juni 2021 mit FidelityFX Super Resolution (FSR) nachgezogen. Bisher war ein direkter Vergleich der beiden Features nicht möglich, da es kein Spiel gab, welches beide Technologien unterstützte. Das hat sich jedoch mit einem Spielupdate für Necromunda: Hired Gun (hier auf Steam für 40 Euro erhältlich) geändert.
AMD FSR vs Nvidia DLSS im direkten Vergleich
Auch wenn sowohl AMDs FSR als auch Nvidias DLSS in erster Linie für mehr FPS in Spielen sorgen sollen, unterscheiden sich die Ansätze der beiden Hersteller grundlegend. AMDs Technik ist quelloffen, dementsprechend deutlich leichter in Spielen zu implementieren, und funktioniert auf quasi jeder Hardware. Möglich macht das ein räumlicher Hochskalierungsprozess, der auf den Shader-Einheiten der GPU ausgeführt wird. AMD will damit vor allem mehr Bilder pro Sekunde liefern, die Bildqualität ist dabei nur zweitrangig und soll an das native Bild nur heranreichen. Nvidia wiederum verspricht mit DLSS eine gleiche oder sogar bessere Bildqualität bei verbesserter Performance. Hierfür kommt eine künstliche Intelligenz zum Einsatz, die mittels neuronaler Netzwerke Bewegungsvektoren berechnet, wodurch sich das Bild aus mehr Informationen als bei einer einfachen Hochskalierung zusammensetzt. Dafür sind jedoch die speziellen Tensor-Cores der RTX-Grafikkarten notwendig. Eine ausführlichere Erklärung können Sie im folgenden Artikel finden:
AMD macht jede Grafikkarte schneller – mit FidelityFX Super Resolution
Bisher war ein direkter Bild- und Performance-Vergleich von FSR und DLSS nicht möglich, da kein Spiel beide Technologien unterstützte. Dank eines Updates für “Necromunda: Hired Gun” hat sich das jedoch geändert. So ist auf dem YouTube-Kanal Bang4BuckPC Gamer im genannten Spiel mittlerweile ein 1:1 Bild- und Videovergleich erschienen. Die Tests wurden in 4K-Auflösung bei höchsten Grafikdetails und jeweils höchster Upscaling-Stufe durchgeführt, konkret bei FSR Ultra Quality und bei DLSS Quality . Als GPU kam eine Nvidia GeForce RTX 3090 Founders Edition mit aktiviertem Resizable-Bar-Support zum Einsatz. Der Grafikkarte standen ein übertakteter Ryzen 9 5950X sowie 32 GB RAM mit 3.733 MHz bei CL14 zur Seite. Einen direkten Bildvergleich zur nativen Auflösung bleibt das Video jedoch leider schuldig.
In dem Video lassen sich zwischen AMDs FSR und Nvidias DLSS gerade bei den Bewegtbildern praktisch keine Unterschiede ausmachen. Bei den Standbildern wirkt DLSS für uns bei bewegten respektive sich drehenden Objekten und Spielszenen mit Nebel oder Rauch etwas verwaschen und unscharf, das macht FSR besser. Punkten kann DLSS dafür beim Kontrast bei schwach beleuchteten Spielszenen und kleinen Schriftzügen. Die Performance fällt bei aktiviertem FSR durch die Bank minimal höher aus als bei aktivem DLSS.
Der Youtuber kommt am Ende des Videos zu dem Fazit, dass AMD mit FSR in “Necromunda: Hired Gun” aus seiner Sicht in Anbetracht der Bildqualität und der Performance knapp die Nase vorne hat.
Grafikkarten-Vergleich 2021: GeForce RTX und Radeon RX GPUs im Test – mit Rangliste
Unserer eigenen Erfahrung nach kann die Bildqualität von FSR vor allem bei UHD-Auflösung mit der Ultra Quality Stufe überzeugen. Bereits ab dem Quality-Mode lassen sich teils deutliche Unterschiede zur nativen Auflösung erkennen. Noch stärker fällt das beim Zocken in 1440p-Auflösung auf. DLSS liefert hier im Regelfall bessere Ergebnisse ab. Welche Technologie schlussendlich die bessere Wahl ist, muss sich dementsprechend erst noch in weiteren Spielen mit unterschiedlichen Settings und Auflösungen zeigen.