Der Prozessor ist die zentrale Recheneinheit – gewissermaßen das Herzstück – eines jeden Computers. Wir haben die aktuellen Desktop-CPUs von AMD und Intel im Test, um Ihnen die Kaufentscheidung anhand unserer Performance-Messungen zu erleichtern. Zwischen den Core i-13000 Prozessoren von Intel und den Ryzen 7000 CPUs von AMD gibt es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um die Leistungskrone, wobei Intel über den Preis und AMD über die Effizienz punkten kann. Preislich interessant sind zudem die Vorgängergenerationen Ryzen 5000 und Core i-12000. Und das sind die herausragenden Desktop-CPUs unseres Vergleichs-Tests:
Test-Sieger, Preis-Leistungs-Sieger & Co.
Test-Sieger – AMD Ryzen 9 7950X3D

Pro
- Schnellste Gaming-CPU
- hohe Anwendungsleistung
- starke Effizienz beim Gaming
- niedrige Leistungsaufnahme bei Kreativanwendungen
- DDR5-RAM-Support
Kontra
- 3D V-Cache bringt nicht in allen Spielen einen Vorteil
- Preis
Der AMD Ryzen 9 7950X3D ist der rundeste High-End-Prozessor, der seit langer Zeit auf den Markt gekommen ist. Bei den Gaming-Benchmarks sichert er sich nicht nur den ersten Platz, sondern zieht zudem dabei nur etwa halb so viel Strom aus der Steckdose wie die direkte Konkurrenz von Intel. Im Anwendungsbereich muss die CPU bei der Performance zwar etwas Federn lassen, liegt aber dennoch nicht weit hinter dem 7950X und 13900K zurück und das bei einer vergleichsweise sehr niedrigen Leistungsaufnahme. Die Effizienz von AMDs jüngstem Flaggschiff ist absolut beeindruckend. Leider ist die CPU dafür ziemlich teuer.
Preis-Leistungs-Sieger – AMD Ryzen 5 5600

Pro
- Preis-Leistung
- sechs Rechenkerne / zwölf Threads
- Effizienz
Kontra
- Alter AM4-Sockel
Der AMD Ryzen 5 5600 bietet für aktuell nur 129 Euro sechs Rechenkerne und zwölf Threads bei Taktraten von bis zu 4,4 GHz. Damit eignet er sich ideal als günstiger Einstieg für einen Gaming- oder Arbeit-PC. Auf Seiten der Konkurrenz müssen Sie für die gleiche Leistung bedeutend mehr bezahlen.
Empfehlung der Redaktion: Intel Core i5-13600K(F)

Pro
- Gaming-Performance
- 14 Kerne / 20 Threads
- DDR4- und DDR5-Support
- Preis-Leistung
Der Intel Core i5-13600K(F) ist unser High-Light der Raptor Lake Architektur. So liegt die CPU nicht nur beim Gaming, sondern auch im Anwendungsbereich knapp vor ihrer direkten Konkurrenz und ist obendrein auch noch etwas günstiger. Zudem arbeitet der Prozessor vergleichsweise effizient und unterstützt sowohl DDR4 als auch DDR5 RAM.
Preis-Tipp: AMD Ryzen 7 5700X

Pro
- Preis-Leistung
- acht Rechenkerne / 16 Threads
- Effizienz
Kontra
- Alter AM4-Sockel
Der AMD Ryzen 7 5700X liefert enorm viel fürs Geld. Für gerade einmal 185 Euro erhalten Sie acht Rechenkerne mit einer Taktrate von bis zu 4,6 GHz. Für den vergleichbar schnellen Core i5-12600KF müssen Sie derzeit 55 Euro Aufpreis zahlen. Hinzu kommt, dass die AMD CPU bei jeder Arbeitslast effizient zu Werke geht.
Herausragendes Tempo: AMD Ryzen 7 7800X3D

Pro
- Zweitschnellste Gaming-CPU
- Herausragende Effizienz beim Gaming
- Niedrige Leistungsaufnahme bei Kreativanwendungen
Kontra
- 3D V-Cache bringt nicht in allen Spielen einen Vorteil
- fällt im Kreativbereich hinter der Konkurrenz zurück
- Preis
Der AMD Ryzen 7 7800X3D ist aktuell die zweitschnellste Gaming-CPU bei uns im Test und liegt nur knapp hinter dem Spitzenreiter zurück. Zusätzlich setzt die CPU in puncto Effizienz neue Bestwerte. Für einen Gaming-PC ist der 7800X3D eine exzellente Wahl, gleichwohl der Preis recht hoch ist.
Update: AMD Ryzen 7000 & Intel Core i-13000 im Test
AMD hat am 26. September mit den Ryzen 7000 CPUs auf Basis von Zen 4 vorgelegt, Intel ist am 20. Oktober mit den Core i Prozessoren der 13. Generation und der überarbeiteten Raptor Cove Architektur nachgezogen. Die beiden Kontrahenten liefern sich einen engen Schlagabtausch um die Performance-Krone, wobei Intel diese im Gaming-Segment für sich beanspruchen konnte – bis zum Release von AMDs X3D-Modellen. Im Anwendungsbereich liegt AMD bei unseren Tests dagegen knapp in Führung. Für eine AMD CPU spricht zudem die niedrigere Leistungsaufnahme bei Vollauslastung. Die Intel Prozessoren können dagegen mit einem etwas niedrigeren Preis und dem Support sowohl von DDR4 als auch DDR5 RAM punkten.
Anfang des Jahres hat Intel sein Raptor Lake Portfolio um die KS Special Edition, die Consumer-Prozessoren ohne freigeschalteten Multiplikator sowie die stromsparenden T-Versionen ergänzt. Die spannendsten Produkte waren hierbei der Core i9-13900KS, der Core i5-13500, der Core i5-13400(F) sowie der Core i3-13100(F). Auch wenn die Einsteiger-CPUs noch auf der Architektur der Vorgängergeneration basieren, sind diese aus preislicher Sicht dennoch äußerst interessant.
AMD hat am 28. Februar mit dem Ryzen 9 7950X3D und dem Ryzen 9 7900X3D zwei neue Zen-4-Modelle mit zusätzlichem L3-Cache auf den Markt gebracht. Der 16-Kerner erzielt bei uns im Test beeindruckende Resultate und setzt nicht nur in puncto Gaming-Performance, sondern vor allem in Hinsicht auf die Effizienz neue Bestwerte. Damit ist die Raphael-X CPU der rundeste High-End-Prozessor, der seit vielen Jahren erhältlich war. Am 6. April ist der Achtkerner Ryzen 7 7800X3D nachgefolgt, welcher insbesondere für Gamer eine interessante Wahl, jedoch leider nicht ganz günstig ist.
Unsere Kaufempfehlungen für jeden Preisbereich
Für viele ist es nicht interessant, welcher Prozessor die meiste Leistung für das entsprechende Aufgabenfeld mit sich bringt, sondern welche CPU das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. In der folgenden Tabelle können Sie unsere Empfehlungen finden. Diese basieren nur auf unseren Performance-Messungen sowie den Anschaffungskosten für die Prozessoren, die Mainboard-Preise werden dabei nicht berücksichtigt, da jeder andere Anforderungen an eine Hauptplatine hat. Dabei ist es aber erwähnenswert, dass sowohl AMD mit den AM5-Mainboards als auch Intel mit den Z790-Hauptplatinen beim Preis deutlich aufgeschlagen haben. Die Mainboards der Vorgänger-CPUs sind bedeutend günstiger zu haben. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem der Preisunterschied zwischen DDR4- und DDR5-Arbeitsspeicher, auch wenn der RAM in den vergangenen Monaten deutlich im Preis gefallen ist.
Preisbereich | Empfehlung | CPU mit vergleichbarer Rechenleistung | UVP | Bestpreis 15.06.2023 | Händler |
---|---|---|---|---|---|
bis 100 Euro | AMD Ryzen 5 5500 | Intel Core i3-12100F (ab 97 €) | 165 € | ab 93 € | Mindfactory |
bis 150 Euro | AMD Ryzen 5 5600 | Intel Core i5-12400F (ab 155 €) | 199 € | ab 129 € | Mindfactory |
bis 200 Euro | AMD Ryzen 7 5700X | Intel Core i5-13400F (ab 215 €) | 309 € | ab 185 € | Mindfactory |
bis 350 Euro | Intel Core i5-13600KF | AMD Ryzen 7 7700X (ab 319 €) | 375 € | ab 309 € | Mindfactory |
bis 450 Euro | Intel Core i7-13700KF | AMD Ryzen 9 7900X (ab 419 €) AMD Ryzen 7 7800X3D (ab 466 Euro) | 499 € | ab 419 € | Mindfactory |
bis 600 Euro | Intel Core i9-13900KF | AMD Ryzen 9 7950X (ab 569 €) AMD Ryzen 9 7900X3D (ab 555 Euro) | 715 € | ab 586 € | Mindfactory |
ab 600 Euro | AMD Ryzen 9 7950X3D | Intel Core i9-13900KS (ab 819 €) | 789 € | ab 699 € | Mindfactory |
Günstigen Gaming-PC zusammenstellen: Die besten Hardware-Konfigurationen
Die Prozessoren mit der besten Preis-Leistung
Die Tabelle oben orientiert sich an unserem Preis-Leistungs-Ranking. Hierbei verrechnen wir die in unseren Benchmarks ermittelte Spiele- und Anwendungsleistung mit dem derzeit günstigsten Marktwert (Stand 15. Juni 2023).
Spielleistung der Prozessoren auf einen Blick
Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Spielleistung der Prozessoren in HD (1280 x 720 Pixel):
Intel hat mit dem Release von Raptor Lake einen verhältnismäßig großen Performance-Sprung vollzogen, welcher den Core i9-13900K sowie den Core i7-13700K an die Spitze unseres Performance-Charts katapultiert hat. Die Ryzen 7000 CPUs wiederum haben ihre Liebe Mühe mitzuhalten und werden sogar vom Ryzen 7 5800X3D aus dem eigenen Haus in die Schranken gewiesen. Mit der Veröffentlichung der Ryzen 7000X3D Prozessoren hat sich das Blatt jedoch gewendet. Damit war AMD in der Lage, die Performance-Krone von Intel zurückzuerobern, allerdings sei hinzugefügt, dass nicht alle Spiele von dem größeren L3-Cache profitieren. Größere Unterschiede machen sich außerdem nur im CPU-Limit bemerkbar. Sobald die GPU limitiert – was gerade in höheren Auflösungen oft der Fall ist – spielt der Prozessor nur noch eine untergeordnete Rolle.
Windows 11 vs. 10: Die beste Wahl für optimale CPU-Leistung
Anhand der Messergebnisse zeigt sich dann auch, dass es zum Gaming beileibe kein Topmodell sein muss. Denn auch die Mittelklasse CPUs wie der Core i5-13600K oder der Ryzen 7 7700X können gut mithalten und liegen nicht allzu weit zurück, wobei Intel leichte Performance-Vorteile für sich verbuchen kann. Im Einsteigersegment zeigt sich dann ein anderes Bild, denn bei allen Intel Prozessoren der 13. Generation, die unterhalb des Core i5-13600KF angesiedelt sind, basieren die P-Cores nicht auf der Raptor Cove Architektur, sondern auf Golden Cove. Letztlich handelt es sich also bei allen CPUs vom Core i3-13100F hin zum Core i5-13500 nur um einen Refresh der 12. Generation und das macht sich bei der Performance bemerkbar. So liegt der 13500 in etwa auf dem Level des 12600K der Vorgängergeneration und damit hinter dem direkten Konkurrenten Ryzen 5 7600X zurück. Gleichwohl sind Sie mit einem Prozessor der 12. Core-i-Generation oder auf Basis von Ryzen 5000 nach wie vor gut aufgestellt.
Am Ende des Testfeldes lassen sich zwei CPUs finden, die beweisen, dass die Zeit des Quad-Cores langsam aber sicher abgelaufen ist. AMD hat bereits bei der Einführung von Ryzen 5000 darauf verzichtet, einen neuen Vierkerner aufzulegen. Intel wiederum deckt mit den i3 CPUs das Einsteigersegment von etwa 100 bis 150 Euro ab. Für einen preiswerten Gaming-PC sind diese Modelle auch durchwegs zu gebrauchen, wenn Sie besser für die Zukunft gerüstet sein wollen, empfehlen wir jedoch zu mindestens zu sechs Rechenkernen zu greifen, oder noch besser zu acht. Den Octa-Core Ryzen 7 5700X gibt er aktuell schon ab rund 185 Euro.
Da wir uns bewusst sind, dass der Großteil der Gamer in Full-HD zockt, haben wir auch noch praxisnähere Tests in 1080p durchgeführt:
Durch die höhere Auflösung rutscht das Testfeld deutlich näher zusammen, da die Grafikkarte oftmals limitiert. So beträgt der Abstand vom Ryzen 9 7950X3D auf den Ryzen 5 5600 nicht länger 35 Prozent, sondern nur noch 19 Prozent. An der Spitze liegen die vier Topmodelle von AMD und Intel dadurch im Rahmen der Messtoleranzen gleich auf.
Das verdeutlicht, dass die CPU fürs Gaming gerade in höheren Auflösungen nur eine untergeordnete Rolle spielt, da die GPU der limitierende Faktor ist. Für einen reinen Gaming-PC muss es dementsprechend nicht das Topmodell sein, eine CPU à la Core i5-13600K oder Ryzen 7 7700X ist dafür meist vollkommen ausreichend – gerade dann, wenn in 1440p oder 2160p gezockt wird. Kreativanwender profitieren dann deutlich mehr von den zusätzlichen Rechenkernen.
Single- und Multicore-Leistung im Anwendungstest
Von mehr CPU-Kernen profitieren seit jeher Anwendungen aus dem Multimedia-, Industrie- und Wissenschaftsbereich. Auf diese Weise erfolgt etwa eine schnellere Verarbeitung von hochaufgelösten Fotos oder Videos. Auch das Verschlüsseln und Komprimieren von Daten, 3D-Renderings oder mathematische Berechnungen laufen dank mehreren CPU-Kernen flotter. Folgende Grafik veranschaulicht die Multithreading- und Single-Core-Leistung der Prozessoren aus zehn Anwendungstests:
Erneut liefern sich AMDs Zen 4 CPUs und Intels Raptor Lake Prozessoren einen engen Schlagabtausch. An der Spitze thront der Intel Core i9-13900KS, was jedoch in erster Linie am sogenannten Extreme Power Delivery Profile liegt, welches die maximale Leistungsaufnahme der Special Edition auf 320 Watt anhebt. Der normale Core i9-13900K darf sich gemäß offizieller Spezifikationen „nur“ 253 Watt genehmigen. Bei den AMD Ryzen 7000 Topmodellen liegt die maximal freigegebene Leistungsaufnahme dagegen bei 230 Watt, bei den X3D-Ablegern noch etwas niedriger bei 162 Watt. Zu den Messwerten der Leistungsaufnahme kommen wir aber gleich noch.
Übermäßig groß sind die Abstände zwischen den direkten Konkurrenten aber nicht und letztlich entscheidet die konkrete Anwendung, ob Team rot oder Team blau die Nase vorn hat. So liegt der 13900K im Schnitt auf einem Niveau mit dem 7950X und auch der 7900X und der 13700K liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der Mittelklasse hat Intel dann knapp die Nase vorn, weil der 13600K und der 13500 mehr Rechenkerne bieten als ihre direkten Konkurrenten, signifikant ist der Unterschied aber nicht.
AMD konnte im Schnitt über die Raphael-Prozessoren einen Performance-Zuwachs von 29 Prozent gegenüber den Vermeer-CPUs erreichen. Bei Intel fällt der Leistungsgewinn von Alder Lake auf Raptor Lake mit durchschnittlichen 32 Prozent ähnlich groß aus. Die neuen Ryzen 7000 Prozessoren mit 3D V-Cache müssen im Anwendungsbereich etwas an Leistung einbüßen. Das liegt daran, dass der Stacked-Die mit zusätzlichem L3-Cache nicht ganz so hohe Taktraten erreichen kann wie der CCD ohne aufgesetzten V-Cache. Im Durchschnitt liegt der 7950X3D knapp hinter dem 7950X zurück, das gleiche gilt für den 7800X3D gegenüber dem 7700X.
Flotter RAM: So wichtig ist der Arbeitsspeicher-Takt für den Gaming-PC
Bei den Single-Core-Tests macht sich bemerkbar, dass Intel die Boost-Taktraten deutlich stärker herabsetzt als AMD. So liegt beim Boost-Takt zwischen dem Core i5-13600K und dem Core i5-13900K ein Taktratenunterschied von 700 MHz, der Ryzen 7 7700X taktet dagegen nur 300 MHz niedriger als der Ryzen 9 7950X. Deswegen zeigt sich beim Vergleich von AMD und Intel ein etwas gemischtes Bild: An der Spitze liegt Raptor Lake noch vor Zen 4, in der Mittelklasse wendet sich dann allerdings das Blatt. Im Schnitt liegt der Single-Core-Performance-Gewinn von Alder Lake auf Raptor Lake zwischen sieben Prozent (i5) und 12 Prozent (i9). AMD kann bei diesen Tests mit einem Leistungszuwachs von Zen 3 auf Zen 4 mit 21 bis 27 Prozent deutlich stärker zulegen.
Leistungsaufnahme/Effizienz der Prozessoren
Bei jeder neuen CPU-Generation stellt sich die Frage: Haben die Hersteller die Mehrleistung durch eine Verbesserung der Architektur erzielt oder indem sie eine höhere Leistungsaufnahme in Kauf genommen haben. Im Idle oder bei geringer Auslastung sind die Prozessoren mittlerweile alle gut optimiert und nehmen nur noch wenige Watt auf. Aber wie sieht es bei einer langen Spiele-Session oder einem Rendering-Programm aus? Wir haben uns dieser Frage angenommen und die durchschnittliche Leistungsaufnahme in allen zwölf getesteten Spielen sowie allen zehn Anwendungen als auch bei Vollauslastung in Prime95 ohne AVX im Schnitt ermittelt. Die Ergebnisse sehen Sie in den folgenden Diagrammen:
Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich auf den ersten Blick das zu erwartende Bild: Die Prozessoren mit weniger Rechenkernen benötigen auch weniger Leistung. Es gibt jedoch ein paar CPUs mit einer gewissen Sonderstellung, und zwar die Ryzen X3D-Modelle. Der aufgesetzte 3D V-Cache sorgt nicht nur in vielen Spielen für deutlich höhere FPS-Werte, sondern auch für eine stark reduzierte Leistungsaufnahme, da die angelegte Spannung niedriger ausfällt. Damit sind die CPUs ein anschauliches Beispiel dafür, dass mehr Rechenleistung nicht immer mit einer höheren Leistungsaufnahme einhergehen muss. Dieser Trend zeigt sich etwa beim Ryzen 9 7950X3D, der, obwohl er bei den Performance-Messungen den Gaming-Thron für sich beanspruchen kann, sich erstaunlich genügsam zeigt. So benötigt der 7950X3D beim Gaming nur etwa halb so viel Watt wie der Core i9-13900KS. Von den 3D-CPUs abgesehen, agieren die Ryzen 7000 und Core-i-13000 Prozessoren auf einem vergleichbaren Level.
Im Anwendungsbereich haben die AMD Prozessoren dann durch die Bank die Nase vorn. Bei den Einsteigermodellen kommt Intel noch recht nahe an die Leistungsaufnahme der Zen 4 Modelle heran, verliert dann bei den High-End-Modellen im direkten Vergleich jedoch deutlich. Das zeigt insbesondere der Effizienzvergleich, wenn wir die Leistungsaufnahme in Relation zur erzielten Performance beim Gaming und in Anwendungen setzen. Der Ryzen 9 7950X3D fällt bei der Performance zwar etwas hinter dem Core i9-13900KS zurück, arbeitet dafür aber fast doppelt so effizient:
Leider lässt sich aber auch beobachten, dass sowohl die Zen 4 als auch die Raptor Lake Prozessoren mehr Leistung benötigen als ihre Vorgänger. Schuld daran sind in erster Linie die enorm hohen Taktraten von bis zu 6,0 GHz bei Intel und bis zu 5,7 GHz bei AMD. In puncto Energieeffizienz haben damit bedauerlicherweise beide Hersteller beim Gaming einen kleinen Rückschritt gemacht, wobei diese besonders bei den Topmodellen schlechter ausfällt. Eine Ausnahme sind auch hier wieder die X3D-Modelle von AMD. Aber auch das verdeutlicht wieder, dass sich die Mittelklasse deutlich besser für einen Gaming-PC eignet als die High-End-Modelle.
DDR4 vs DDR5 RAM im Test mit Intel Core i9-12900K

Sebastian Schenzinger
Die hohen Taktraten und die gestiegene Leistungsaufnahme haben dann auch direkt Auswirkung auf die maximale Temperatur der Prozessoren. 90 Grad Celsius und mehr stehen bei den Zen 4 und Raptor Lake CPUs selbst mit einer potenten All-in-One-Wasserkühlung mit 360-mm-Radiator bei einer Vollauslastung an der Tagesordnung. Beide Hersteller geben jedoch explizit an, dass diese hohen Temperaturen vorgesehen und innerhalb der technischen Spezifikationen sind, um maximale Performance ermöglichen zu können.
Neues Test-Setup für 2022
Da unser altes Testverfahren sowohl hardware- als auch softwareseitig überholt war, haben wir Anfang 2022 einen ganz neuen Test-Parcours auf die Beine gestellt. Für die Alder Lake Prozessoren mussten wir dann bereits nachjustieren, da die CPUs aufgrund ihres Hybrid-Aufbaus und des zum Einsatz kommenden Thread Directors unter Windows 11 gemäß Intel besser performen sollen – zu unserem Test. Alle Informationen dazu, wie wir CPUs testen und welche Hardware respektive Software dabei zum Einsatz kommt, erläutern wir ausführlich in der Vorstellung unseres Testverfahrens (zum Artikel).

Nützliche Links und Testberichte
AMD CPUs:
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