Das Rätselraten um den Unfall mit einem Tesla, bei dem zwei Menschen in dem Fahrzeuge verbrannt sind , geht weiter. Das National Transportation Safety Board (NTSB) ist eine der beiden US-Behörden, die den Unfall untersucht. Die Behörde hat nun einen ersten Vorabbericht zu dem Unfall vorgelegt .
Demnach krachte das Tesla Model S P100D (Baujahr 2019) um 21.07 Uhr Ortszeit (CDT) am 17. April 2021 gegen einen Baum und fing Feuer. In dem E-Auto saßen der 59 Jahre alte Eigentümer und ein 69 Jahre alter Mitfahrer. Die Straße, auf der der Tesla Richtung Westen fuhr, war die Hammock Dunes Place. Diese ist zweispurig, jeweils eine Spur in eine Richtung, und besteht aus Beton, sie hat Betonbordsteine auf beiden Seitenrändern. Am Unfallort war die Fahrbahn eben und machte eine Kurve Richtung Süden. Die Straße hatte keine Fahrbahnmarkierung und es gab keine Verkehrsschilder mit Tempolimits im Unfallbereich. Dort war aber ein Tempolimit von 30 Meilen pro Stunde (etwas über 49 km/h) vorgeschrieben.

© ntsb.gov/investigations/AccidentReports/Reports/HWY21FH007-preliminary-report.pdf
Die Unfallfahrt begann am Wohnhaus des Eigentümers nahe einer Sackgasse. Filmmaterial, das die Überwachungskamera des Hauses des Teslabesitzers aufgezeichnet hat, zeigt, wie der Besitzer sich auf den Fahrersitz setzt und der Mitfahrer auf dem Beifahrersitz Platz nimmt. Das Auto fährt dann rund 550 Fuß (rund 168 Meter) bevor es in der Kurve von der Straße abkommt, über den Bordstein führt, einen Entwässerungsschacht und einen anderen Schacht und schließlich den Baum trifft. Durch den Unfall wurde der vordere Teil der Lithium-Ionen-Batterie beschädigt und Feuer bricht aus. Dieses Feuer zerstört das komplette Auto und auch den Onboardspeicher der Infotainmentkonsole.
Das Steuermodul des Fahrzeugs, das Daten zu Fahrzeuggeschwindigkeit, Gurtstatus, Beschleunigung und Airbagauslösung aufzeichnet, wurde zwar geborgen, es erlitt aber Brandschäden. Die National Transportation Safety Board versucht nun in seinem Labor die Daten davon auszuwerten.
Das Unfallauto besitzt zwar den erweiterten Tesla-Autopiloten. Damit dieser funktioniert, müssen aber sowohl ACC (also der Abstandshalter nach vorn; Teslas Bezeichnung: “Traffic-Aware Cruise Control”) als auch die Spurhaltefunktion (Teslas Bezeichnung dafür: “Autosteer”) aktiviert sein. Tests der National Transportation Safety Board am Unfallort zeigen, dass dort nur ACC, nicht aber die Spurhaltefunktion verfügbar sind. Da eben die Fahrbahnmarkierungen am Unfallort fehlen.
Die NTSB untersucht noch weitere Daten zur Unfalldynamik, zu den Leichnamen, zur Nutzung der Sicherheitsgurte, dazu ob Insassen ausgestiegen sind und zum Feuer. Dabei arbeitet die NTSB mit den Polizeibehörden vor Ort, der National Highway Traffic Safety Administration und mit Tesla zusammen.
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