Die Preise für SSDs und HDDs sind bereits am steigen und es gibt Anzeichen dafür, dass die Preise in naher Zukunft noch massiver ansteigen könnten. Schuld an der Entwicklung ist die neue speicherbasierte Kryptowährung Chia. In China wird beobachtet, dass die Miner immer größere Mengen an SSDs und HDDs kaufen, denn ab dem 3. Mai 2021 wird der Handel mit Chia möglich sein, was die Lage noch mal verschärfe, wie unsere Schwesterpublikation PC-WORLD berichtet .
Bereits seit März können Chia geschürft werden. Ein Verkauf von Chia ist aber eben erst ab dem 3. Mai möglich. Damit steigt auch die Motivation für die Miner, neue Chia mit entsprechenden Anlagen zu erzeugen. In Asien steigen bereits die Preise für größere und schnellere Laufwerke massiv. 8-TB-Festplatten für Unternehmen sind besonders schwer erhältlich. Bei größeren Festplatten und schnellen SSDs steigen die Preise im zweiprozentigen Bereich.
So funktioniert Chia
Angeführt wird das Chia-Projekt vom Bittorrent-Gründer Bram Cohen, der sich bemüht, einen Hype um Chia zu generieren.
Chia verwendet anders als Bitcoin und Ethereum nicht das “Proof of Work”-, sondern das “Proof of Time and Space”-Konzept: Laut Chia können Nutzer der Chia-Blockchain ungenutzten Speicherplatz auf ihrer Festplatte oder SSD “säen”, indem sie eine Software installieren, die eine Sammlung von kryptographischen Zahlen auf der Festplatte als “Plots” speichert. Mit der Chia-Software scannen die Benutzer dann die Blöcke, um zu sehen, welcher Hash der kryptografischen Herausforderung am nächsten kommt, und geben das Ergebnis dann an einen separaten Server weiter, der als “Timelord” bezeichnet wird.
Das bedeutet, dass Chia den überschüssigen Speicherplatz für die Arbeit einsetzt und nicht die GPU belastet. Laut dieser Chia.net-Seite sollen Chia-Miner sowohl die Speichergröße als auch die Speichergeschwindigkeit priorisieren – was bedeutet, dass die Technologie die größten und schnellsten SSDs bevorzugt, insbesondere solche, die die NVMe-Schnittstelle verwenden. Chia empfiehlt jedoch nicht, die Software auf dem Boot-Laufwerk eines PCs laufen zu lassen, da all die Berechnungen den Rechner belasten.
Unterschied zu traditionellen Kryptowährungen
Traditionelle Kryptowährungen verwenden “Proof of Work”, um Blockchain-Transaktionen zu authentifizieren, wobei die Belohnungen progressiv abnehmen, je mehr Münzen abgebaut werden. In der Praxis bedeutete dies, dass die Miner um die Kryptowährungen schnell und effizient zu minen, zunächst CPUs und dann GPUs verwendeten – noch lieber mittlerweile spezialisierte ASICs. Wie etwa dieses Kryptomining-Monster aus China, welches so stark wie 32 RTX-3080-GPUs ist.
Aber da spezialisierte ASICs für Verbraucher nahezu unmöglich zu entwerfen und herzustellen sind, ist die Nachfrage nach mehr GPUs in die Höhe geschnellt.