Unsere Wertung
Pro
- Ausgezeichneter Klang
- Durchdachtes IP67-Design
- Jede Menge intelligente Funktionen
- Kabelloses Laden
Kontra
- Bluetooth beschränkt sich auf Streaming
- Akkulaufzeit hinter den Konkurrenten
Fazit
Abgesehen von ein paar kleinen Mängeln ist der Sonos Roam ein brillanter Lautsprecher, der Wi-Fi, Bluetooth und intelligente Funktionen in einem eleganten, kompakten und robusten Design vereint.
Musik ist heutzutage allgegenwärtig. Über die gängigen Musikdienste lassen sich zu Hause oder unterwegs die Lieblingssongs abspielen – und die nächste musikalische Entdeckung ist nur zwei Klicks entfernt. Logisch, dass man auch unterwegs die Mucke in anständiger Qualität wiedergeben möchte.
Nach dem tragbaren Sonos Move (der sich auf Grund seiner Größe maximal für den heimischen Garten eignet) ergänzt der Sonos Roam das Angebot an mobilen Systemen nach unten. Der Speaker ist Bluetooth-fähig, in heimischen Gefilden integriert er sich jedoch anstandslos in ein bestehendes Sonos-Netzwerk.
Design & Verarbeitung
Der Roam wiegt knapp ein halbes Kilogramm und kommt mit den Abmessungen von 16,8 ×6,2 × 6 Zentimetern. Damit liegt das Gerät gut in der Hand, wiegt aber nicht zu viel und eignet sich wunderbar für den mobilen Einsatz. Zudem passt der Bluetooth-Lautsprecher auch gut in Jackentaschen oder Rucksäcke.
Von der Haptik und seinem Gewicht macht der Roam vom ersten Augenblick an einen sehr wertigen Eindruck. Der Bluetooth-Lautsprecher lässt sich sowohl horizontal als auch vertikal aufstellen, wobei die horizontale Position für mich stimmiger ist: Er nimmt dann weniger Platz ein und die Tasten befinden sich am Ende, so dass sie viel einfacher zu bedienen sind. Außerdem befindet sich das kabellose Aufladen auf der gegenüberliegenden Seite.
Ursprünglich war der Bluetooth-Lautsprecher in den üblichen Optionen Shadow Black und Lunar White erhältlich, aber Sonos bietet den Roam jetzt in drei weiteren Farben ohne Aufpreis an: Olive, Sunset und Wave.

Ben Patterson/Foundry
Die gummierten Enden sind griffig und konkav, um ein versehentliches Drücken der Tasten zu vermeiden – und die Tasten sind nicht berührungsempfindlich. Eine zusätzliche Taste auf der Rückseite dient zum Einschalten und zum manuellen Umschalten auf Bluetooth.
Da der Roam nicht über die bei anderen Sonos-Lautsprechern übliche Verbindungstaste verfügt, ist der Einrichtungsprozess etwas anders. Er dauert etwas länger, aber die App führt einen problemlos durch den Prozess.
Die LED neben dem Mikrofon zeigt den Status des Mikrofons an, aber es gibt noch zwei weitere LEDs auf der Vorderseite, was etwas verwirrend ist. Die LED neben dem Sonos-Logo ist eine Statusanzeige für Verbindung, Stummschaltung und Fehler, während die LED am anderen Ende die Stromversorgung und den Ladevorgang anzeigt.
Sonos hat die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Move verbessert und die IP-Schutzklasse von IP56 auf IP67 erhöht. Das Gerät ist also vollständig staubgeschützt und kann bis zu 30 Minuten in einem Meter tiefen Wasser treiben. Das Roam ist daher für Baggersee-Partys geeignet.
Wir konnten es uns auch nicht nehmen lassen, das auszuprobieren. Also schwupps eine Schüssel mit Wasser befüllt, den Roam eingetaucht und die Musik gestartet. Nichts passiert. Kurzer Schockmoment, der Roam konnte nicht im Netzwerk gefunden werden. Ups. Vielleicht doch nicht so wasserdicht und ein Roam weniger auf der Welt?
Also habe ich ihn kurzerhand herausgeholt, abgetrocknet – worauf er wieder im Netzwerk auftauchte. Zweiter Versuch: Diesmal starten wir den Sond und legen ihn dann ins Wasser. Es funktioniert. Und obendrein mit einem netten Springbrunneneffekt. Wiedergegeben wurde übrigens „Wherever I may roam“…
Soundqualität & Funktionen
Kommen wir zum Sound: Dieser klingt für ein doch relativ kleines Gerät erstaunlich gut und ausgewogen. Stimmen oder Instrumentalpassagen wie Klavier oder Gitarren werden sehr klar und eindeutig ausgegeben, da verschwimmt nichts und die Wiedergabe ist durchaus raumfüllend. Schwach wird es hingegen bei der Basswiedergabe – was bei der Größe aber nicht verwundern sollte.

Chris Martin / Foundry
Für den Einsatz als mobiler Player ist dieser Malus allerdings auch zu verschmerzen, geht es in diesem Anwendungsbereich auch eher darum, Outdoor-Feiern mit Musik zu unterlegen oder für eine bestimmte Hintergrundatmo zu sorgen. Genug Power in Sachen Lautstärke ist hingegen auf jeden Fall vorhanden.
Voll aufgedreht ist es für ein kleines Zimmer fast schon zu laut – hier kommt der Roam aber auch schon an seine Grenzen, was die Wiedergabequalität angeht. Außen genügt die Lautstärke locker, um Bereich über zehn bis 15 Meter zu beschallen. Das wird ein Spaß im Freibad…

Chris Martin / Foundry
Akkulaufzeit
Obwohl er so viel kleiner ist als der Move und einen Akku mit der Hälfte der Kapazität (18Wh) hat, hat Sonos es geschafft, eine Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden für den Roam anzubieten – das ist nur eine Stunde weniger als bei seinem größeren Bruder.
In unserem Test wurden die beworbenen 10 Stunden erreicht, aber der Akkustand ist nicht immer ein guter Indikator für die Lebensdauer. Nach ein paar Stunden war der Akku auf 90 Prozent und nach drei Stunden auf 80 Prozent gesunken. Das ist zwar eine gute Spielzeit, aber Konkurrenzprodukte bieten viel mehr Spielzeit, einige sogar mehr als doppelt so viele Stunden.

Chris Martin / Foundry
Zum Aufladen verfügt das Roam nicht über eine Basisstation wie der Move. Stattdessen verfügt es über einen USB-C-Anschluss auf der Rückseite mit einer Ladeleistung von bis zu 15 Watt. Im Lieferumfang ist nur ein Kabel enthalten. Optional erhältlich ist ein magnetisches, drahtloses Ladegerät für den Roam, der Bluetooth-Lautsprecher lässt sich aber auch mit jedem Qi-Ladegerät mit Strom versorgen.

Chris Martin / Foundry
Preis & Verfügbarkeit
Der Sonos Roam hat einen Listenpreis von 179 Euro und kostet etwa bei Amazon aktuell knapp 170 Euro. Damit ist der Bluetooth-Lautsprecher deutlich günstiger als der Sonos Move für 399 Euro. Bei der Markteinführung war er der günstigste Lautsprecher von Sonos, aber nach einer Preiserhöhung kostet er nun fast soviel wie der Sonos One SL.
Auf dem Markt für Bluetooth-Lautsprecher liegt der Sonos Roam zwischen Konkurrenten wie dem Marshall Emberton II und dem B&O Beosound A1 (2. Generation) – und entspricht dem Bose SoundLink Revolve II.
Fazit
Musikfreunde, die häufig unterwegs sind und einen hochwertig verarbeiteten, wasserdichten Player suchen, sollten einen Blick riskieren. Insbesondere, wenn bereits ein Sonos-System zu Hause vorhanden ist. Denn im Gegensatz zu einem klassischen Bluetooth-Player verhält sich der Roam im Netzwerk wie ein ganz normaler stationärer Speaker von Sonos. Sehr bequem ist dabei auch der automatische Wechsel zwischen Bluetooth und Netzwerk.
Der Sound geht für einen mobilen Player absolut in Ordnung. Insbesondere bei den Höhen, der Stimm- oder Instrumentalwiedergabe spielt der Roam seine Stärken aus. Auch die Mitten kommen gut rüber. Bei den tiefen Tönen fehlt es leider. Fans basslastiger Musik sollten also prüfen, bevor sie sich binden.
Daher kommt der Roam als Player im heimischen Sonos-Netz auch nicht so richtig gegen einen Sonos Play:1 an, der hier mehr Breite bietet. Dennoch: Als Ergänzung für Frischluftfans mit Drang nach Musik ist der Roam auf jeden Fall einen Blick wert.
Spezifikationen
- zwei digitale Verstärker (Klasse H)
- ein Hochtöner
- ein Mitteltöner
- Quad-core 1.4GHz A-53 processor
- 1GB SDRAM
- Dual-band 802.11b/g/n/ac Wi-Fi
- Bluetooth 5.0
- Apple AirPlay 2 (iOS 11.4 and higher)
- 18Wh-Akku, 10 Stunden Laufzeit
- USB-C port 15W (fürs Laden)
- Drahtloses Laden (Qi)
- Fernfeld-Mikrofone
- Google Assistant und Amazon Alexa
- 5x Bedienelemente (Playback, Lautstärke (hoch/runter), Mikrofon, Power/Bluetooth
- 3x LED
- IP67
- 168 x 62 x 60mm
- 430g
- Shadow Black, Lunar White