Die texanische Polizei fordert von Tesla die Herausgabe der Daten, die das verunglückte Tesla Model S bis kurz vor dem tödlichen Zusammenstoß mit einem Baum offensichtlich noch an die Server von Tesla übermittelt hat. Das berichtet Reuters.
Die texanische Polizei werde hierzu Durchsuchungsbefehle für Tesla ausstellen, um die Daten des tödlichen Unfalls sicherzustellen. Das sagte ein hoher Beamter zu Reuters.
Elon Musk hatte nämlich auf Twitter erklärt, dass der Autopilot in dem verunglückten Tesla Model S abgeschaltet gewesen sei. Das würde aus den übermittelten Daten hervorgehen. Tesla hält es offensichtlich bisher nicht für nötig, diese Daten der Polizei von sich aus zur Verfügung zu stellen. Stattdessen kritisierte Musk in seinem Tweet die Berichterstattung des Wall Street Journal über den Unfall.
Derweil hat die Polizei erneut bekräftigt, dass nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen niemand auf dem Fahrersitz des verunglückten Teslas gesessen sei. Ein von Reuters befragter Polizist erklärte zudem, dass Tesla mit der Polizei bisher keinen Kontakt aufgenommen habe. Die Äußerung von Musk über den abgeschalteten Autopiloten sei bisher das einzige, was die Polizei zu dem Unfall von Tesla gehört habe. Und diese Mitteilung hatte Musk ja nicht gezielt an die Polizei gerichtet, sondern in einem Kommentar auf Twitter unter einem Tweet verbreitet. Der Polizeibeamter fährt fort: „Wir warten gespannt auf die Daten“.
Brennender Tesla wurde schnell gelöscht
Laut Reuters ist der tödliche Unfall von Samstagnacht der bisher 28. Unfall mit einem Tesla, denn die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) untersuche. Die National Transportation Safety Board (NTSB) untersucht diesen Unfall, bei dem zwei Männer ums Leben kamen, ebenfalls, wobei hier der Fokus auf dem Feuer nach dem Crash gegen den Baum liege. Nach dem Unfall hatten örtliche Medien davon gesprochen, dass die Feuerwehr vier Stunden benötigt hätte, um den Brand zu löschen. Dieser Darstellung widersprach aber mittlerweile der zuständige Feuerwehrchef laut Houston Chronicle. Demnach hätte die Feuerwehr das eigentliche Feuer in dem Tesla durchaus binnen zwei bis drei Minuten löschen können. Danach habe man aber ein Wiederaufflammen des Feuers aus den Lithium-Ionen-Akkus durch Wasserzufuhr vier Stunden lang unterbunden – das ist das übliche Verfahren bei einem brennenden Elektro-Auto. Zudem habe die Feuerwehr keineswegs bei Tesla nachgefragt, wie man das Feuer löschen solle – auch das hatten US-Medien zunächst berichtet. Der Feuerwehrchef kann sich nicht erklären, wie das Gerücht aufkam, dass die Feuerwehr bei Tesla angerufen habe.
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Fahrerloses Fahren ausprobieren
Die Polizei teilte zudem mit, dass ihr Zeugenaussagen vorliegen, aus denen hervorgehe, dass die beiden bei dem Unfall verbrannten Männer mit dem Tesla losgefahren seien, um das fahrerlose Fahren auszuprobieren.
Der Durchsuchungsbefehl für die vom Auto an die Teslaserver übermittelten Daten ist eine Sache. Eine andere wäre es aber, wenn man die Daten, die im Fahrzeug auf dessen „Event Data Recorder“ gespeichert wurden, noch auslesen könnte. Ob sich diese Daten angesichts des Zerstörungsgrades des Teslas noch auslesen lassen, ist derzeit unklar.