In aktuellen Rechnern ist meist DDR4-Arbeitsspeicher verbaut. Der Wechsel auf DDR5 steht jedoch in naher Zukunft an. Inwieweit Nutzer von der erhöhten Speicherbandbreite von DDR5-RAM profitieren können, zeigen nun erste Ergebnisse aus dem Benchmark AIDA64 aus China. Im Zusammenspiel mit einem Alder Lake-Prozessor von Intel liefen die Module dabei mit bis zu 6,4 Gb/s. Dabei sind die Speichermodule vom Typ DDR5-4800 sowohl mit 8 und 16 GB Kapazität verfügbar. Die Timings sind mit CL40 (40-40-40-77) angegeben. Als Testsystem kam dabei ein Development-Kit-Mainboard zum Einsatz, da die Komponenten noch nicht in ihrer finalen Version vorliegen.
Mit dem gesamten System konnten in AIDA64 194.000 erreicht werden. Ein ähnlich aufgebautes Kit mit DDR4-Arbeitsspeicher kommt auf 92.000 Punkte und damit weniger als die Hälfte. Konkret wird die Mehrleistung von DDR4 zu DDR5 beim Lesen mit 28 Prozent angegeben, beim Schreiben liegt sie bei 27 Prozent. Werden hingegen Daten im RAM kopiert, so ergeben sich nur noch 10 Prozent Mehrleistung. Im Gegenzug steigt jedoch die Latenz: Während das DDR4-System bei CL22 mit 56,8 ns auskommt, benötigt das System mit DDR5 bei CL40 schon 112,1 ns. Die Timings dürften sich jedoch von marktreifen Produkten unterscheiden, so dass dieser Rückstand mit der Zeit geringer ausfallen dürfte. Erstmals im Praxiseinsatz dürfte DDR5 zusammen mit Intels Alder Lake-CPUs zu finden sein, die Ende 2021 erscheinen sollen. Bei AMD ist mit einem Wechsel zu DDR5 erst mit Zen 4 zu rechnen. Wie viel der Mehrleistung am Ende tatsächlich beim Nutzer ankommt, bleibt noch offen. Bei der Markteinführung eines neuen RAM-Standards sind die Timings meist noch hoch und auch der Takt niedrig. In naher Zukunft dürfte jedoch kein Weg mehr an DDR5-Arbeitsspeicher in Rechnern vorbeiführen.