Vor 25 Jahren entstand ein Foto, welches Geschichte schreiben sollte: Das Bild “Bliss” (übersetzt “Wonne” oder “Glückseligkeit”), welches als Standard-Bildschirmhintergrund dann in dem am 25. Oktober 2001 erschienenen Windows XP und in dessen “Luna”-Oberfläche verwendet wurde. In der deutschen Windows-XP-Version trägt der Hintergrund den Namen “Grüne Idylle”. Der Hintergrund wurde von Milliarden Windows-XP-Nutzern gesehen. Unsere US-Schwesterpublikation PC-WORLD hatte diesem Foto bereits im Jahr 2014 einen längeren Beitrag gewidmet, der nun noch mal zum 25. Jubiläum aktualisiert worden ist.
Das Foto “Bliss” wurde vom National-Geographic-Fotografen Charles “Chuck” O´Rear im Januar 1996 geknipst und gilt als sein erfolgreichstes Foto überhaupt. Laut Angaben des Fotografen war er gerade mit dem Auto auf dem Weg zu einer Frau, die er später heiraten sollte. Er fuhr auf einer Straße durch Napa (Kalifornien) in Richtung Marin County. An einer Stelle des Highway 12 hielt O´Rear an, um sich die Landschaft genauer anzuschauen und machte dabei mehrere Fotos.
Auf eines dieser Fotos gelangte dann die Aufnahme eines smaragdgrünen Hügels, mit einem Bergrücken dahinter und ein paar bauschigen Wolken. Exakt das Motiv, welches dann später als Windows-XP-Hintergrund “Bliss” berühmt werden sollte. Und hier findet sich die Stelle auf Google Maps, an der die “Bliss”-Aufnahme entstand.
Der Rest war dann Zufall und auch Glück: O´Rear war einer der ersten Fotografen, der den Foto-Dienst Corbis nutzte, um seine Fotos zu digitalisieren und zu verkaufen. Im Jahr 2000 plante Microsoft die Veröffentlichung von Windows XP und war auf der Suche nach einem geeigneten Standard-Wallpaper. Dabei wurde die Foto-Datenbank von Corbis nach geeigneten Motiven durchforstet, weil der Dienst damals dem Microsoft-Gründer Bill Gates gehörte.
Dieses Foto von O´Rear weckte das Interesse von Microsoft. Der sagte später dann: “Wie viele Bilder sie sich angesehen haben, weiß ich nicht.” Bei Microsoft fiel aber schließlich die Entscheidung für das Foto von O´Rear. Er sei damals mit der Originalaufnahme in ein Flugzeug gestiegen, zu Microsoft geflogen und habe einen “saftigen” Scheck erhalten. Wie viel Geld er erhalten hat, darf O´Rear nicht verraten. Nur so viel: Es habe sich damals um einen akzeptablen Betrag gehalten und dieser Betrag sei auch noch aus heutiger Sicht akzeptabel.