Whatsapp hatte in den letzten Wochen mit einem starken Nutzerschwund zu kämpfen und will jetzt mit einer Informationsoffensive dagegenhalten – dabei wird auch die Konkurrenz kritisiert (mehr dazu weiter unten).
In den kommenden Wochen sollen in Chats Banner eingeblendet werden, wie die Entwickler in einem Blog-Beitrag ankündigen. Über diese Banner können sich die Nutzer über die geplanten Änderungen der Nutzungsbedingungen informieren. “In ihrem eigenen Tempo”, wie Whatsapp betont. Außerdem sind hier weitere Informationen veröffentlicht worden, mit denen auf die Bedenken eingegangen wird, die “an uns herangetragen werden”, so Whatsapp.
Was bisher geschah zusammengefasst: Whatsapp hatte zunächst eine Änderung der Nutzungsbedingungen zum 8. Februar 2021 angekündigt, denen die Nutzer zustimmen sollten, Whatsapp weiterverwenden zu dürfen. Diese Ankündigung sorgte aber für Verwirrung bei den Whatsapp-Nutzern , so dass das Zwangsupdate schließlich verschoben werden musste .
In dem Blog-Beitrag erklärt Whatsapp, dass es viele “Fehlinformationen” in der Öffentlichkeit darüber gegeben habe, was sich mit der Aktualisierung der Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie ändere. Aber Whatsapp zeigt auch die Einsicht, dass die geplanten Änderungen besser hätten kommuniziert werden können. Betont wird erneut, dass sich – für Nutzer in Deutschland beziehungsweise in der Europäischen Union – nicht wirklich viel ändert. Es werde neue Möglichkeiten zur Kommunikation mit und für den Einkauf bei Unternehmen auf Whatsapp geben. Diese seien aber gänzlich optional. Ansonsten gelte weiterhin, dass alle persönlichen Chats der Nutzer mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert sind. Damit könne sie Whatsapp weder lesen noch anhören.
Nutzer muss zustimmen, um Whatsapp weiter nutzen zu können
“Es ist unser Ziel, dass jeder die Hintergründe dazu kennt, wie sehr wir uns für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einsetzen, und dass jeder auf unsere Selbstverpflichtung für die Privatsphäre und Sicherheit unserer Benutzer vertraut”, erklärt Whatsapp. Seit einigen Wochen wird die Status-Funktion in Whatsapp genutzt, um die Nutzer zu informieren. In den kommenden Wochen sollen die Nutzer auch über Banner in den Chats auf entsprechende Informationen gelotst werden. Schließlich werde man dann damit beginnen, alle Nutzer daran zu erinnern, die Aktualisierungen durchzulesen und ihnen zuzustimmen. Diese Zustimmung wird erforderlich sein, wenn man Whatsapp weiterhin nutzen möchte.
Zur Aufklärungsarbeit gehöre, dass die Whatsapp-Nutzer wissen müssen, wie Whatsapp kostenlos angeboten werden kann. Hierzu heißt es seitens Whatsapp:
“Jeden Tag beginnen Millionen von Menschen einen WhatsApp Chat mit einem Unternehmen, da dies einfacher ist, als Informationen über Telefon oder E-Mail auszutauschen. Wenn Unternehmen über WhatsApp Dienste anbieten, stellen wir ihnen dies in Rechnung – nicht den WhatsApp Benutzern, die ihre Kunden sind.”
Bei einigen der Shopping-Funktionen sei auch Facebook beteiligt, damit Unternehmen ihren Bestand auch App-übergreifend verwalten können. Man zeige mehr Informationen direkt in Whatsapp an, damit Nutzer entscheiden können, ob sie sich an ein bestimmtes Unternehmen wenden möchten oder nicht.
Whatsapp schießt gegen die Konkurrenz
In dem Blog-Beitrag kritisiert Whatsapp auch die Konkurrenz, ohne aber ein konkretes Produkt namentlich zu nennen:
“Wir haben mitbekommen, wie einige unserer Mitbewerber fälschlicherweise behauptet haben, sie könnten die Nachrichten von Benutzern nicht sehen. Wenn allerdings eine App keine standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet, dann bedeutet dies, dass der Betreiber trotzdem deine Nachrichten lesen kann.”
Andere Apps würden behaupten besser als Whatsapp zu sein, weil sie noch weniger Informationen über die Nutzer sammeln. Man glaube aber bei Whatsapp, dass die Nutzer sowohl eine zuverlässige als auch sichere App wünschen. Dazu benötige Whatsapp eine “eingeschränkte Menge” an Daten. Abschließend heißt es seitens Whatsapp:
“Wir bemühen uns, diesbezüglich wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen, und werden weiterhin neue Möglichkeiten entwickeln, diese Verantwortlichkeiten mit weniger Informationen zu erfüllen – nicht mit mehr.”
Die besten Whatsapp-Alternativen: Signal, Telegram, Threema etc.