In Italien sorgte in dieser Woche der Tod eines Mädchens für hitzige Debatten um sogenannte Challenges (Mutproben) im sozialen Netzwerk TikTok. Die zehnjährige Antonella hatte sich Medienberichten zufolge in ihrem Zimmer selbst mit einem Gürtel stranguliert und sich dabei mit ihrem Handy gefilmt. Anlass dazu sei den Gerüchten zufolge eine Challenge der sozialen Video-Plattform TikTok gewesen, bei der sich Nutzer so lange wie möglich Sauerstoff entziehen wollten. Antonellas fünfjährige Schwester fand das Mädchen am Mittwochabend bewusstlos in ihrem Zimmer. Die Familie brachte sie umgehend ins Krankenhaus, dort konnte jedoch leider nur noch der Hirntod festgestellt werden, bestätigte das Krankenhaus “Di Cristina”.
Wie Antonellas Eltern gegenüber der italienischen Tageszeitung “La Repubblica” erklären , habe Antonellas neunjährige Schwester ihnen später verraten, dass Antonella ein Ersticken-Spiel gespielt hätte. Antonellas Vater Angelo Sicomero sagt gegenüber “La Repubblica”, dass er nur schwer begreifen könne, dass seine Tochter aufgrund eines extremen TikTok-Spiels gestorben sei.
Das Büro des Staatsanwalts in Palermo hat inzwischen Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Die Behörden wollen prüfen, ob Antonella im sozialen Netzwerk zum Selbstmord angestiftet wurde. Antonellas Smartphone wurde inzwischen von den Ermittlern beschlagnahmt. Sie wollen feststellen, ob Antonella vor Live-Publikum erstickt ist und ob in den Vorfall noch weitere Teilnehmer verwickelt waren. Wichtig sei auch herauszufinden, ob Antonella zu der angeblichen Challenge angestiftet wurde oder ob sie das Video für Freunde aufgenommen hat.