Stefan T., ein aus Deutschland stammender Programmierer, der in San Francisco arbeitet, schläft derzeit ziemlich schlecht. Denn der Mann hat zwar 7002 Bitcoin auf einem verschlüsselten Laufwerk liegen. Doch er hat das Passwort für das Laufwerk vergessen. Nach acht falschen Passworteingaben bleiben ihm nun noch zwei Versuche, um doch noch an die rund 219 Millionen Euro, die die 7002 Bitcoin derzeit in etwa wert sind, zu gelangen. Das berichtet die New York Times. Das digitale Wallet mit den 7002 Bitcoin liegen auf einem IronKey , also auf einem verschlüsselten USB-Speicher von Kingston Technology. Der Programmierer hatte sich das Passwort auf einen Zettel notiert. Doch diesen Zettel hat er laut eigenen Angaben bereits vor Jahren verloren. Also probierte T. verschiedene Passwörter aus, um das richtige zu erraten. Doch das IronKey erlaubt nur insgesamt zehn Versuche, danach ist Schluss. Nach zehn gescheiterten Passworteingaben hintereinander verschlüsselt ein IronKey seinen Inhalt für immer. Nachdem der Mann bisher acht Passwörter, die er bevorzugt verwendet, vergeblich ausprobiert hat, bleiben ihm also genau noch zwei Versuche, um an die über 200 Millionen Euro zu gelangen. Die New York Times vermutet unter Berufung auf Chainalysis (einer Kryprowährungsdatenfirma), dass von den nicht ganz 18,5 Millionen existierenden Bitcoin rund 20 Prozent derzeit nicht erreichbar beziehungsweise verloren sind. Die Anfragen an Wallet Recovery Services seien gegenüber dem Vormonat um das Dreifache gestiegen. Die Zeitung berichtet von einem anderen Bitcoinbesitzer, der bereits seit Jahren versucht an seine Bitcoin wieder zu gelangen. Dieser hatte hatte bereits in den Anfangsjahren der Bitcoin-Technik auf verschiedenen Rechnern Bitcoin-Mining betrieben. Auf den PCs sollen sich deshalb mehrere Tausend Bitcoin befinden. Doch die Passwörter für die entsprechenden Wallets habe der Mann bereits vor Jahren verloren. Anders als bei traditionellen Bankkonten oder Zahlungsdienstleistern wie Paypal gibt es bei Bitcoin niemanden, den man fragen kann, wenn man das Zugangspasswort zum Wallet vergessen hat. T. hat seine Bitcoin übrigens nicht selbst durch Mining erstellt. Sondern er bekam sie 2011 von einem Bitcoin-Fan, als er in der Schweiz lebte. Die Bitcoin waren der Lohn für ein Video , das der Programmierer damals erstellt hat: Darin wird erklärt, was Bitcoin eigentlich ist.
Thomas hofft nun, dass künftig neue Verfahren zum Knacken von Verschlüsselungen entwickelt werden. Bis dahin bewahrt er sein IronKey an einem sicheren Ort auf.