Das Landgericht Regensburg (Bayern) hat einen 54 Jahre alten Mann wegen Totschlags und Nötigung zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt, wie die regionale Nachrichtenseite Regensburg Digital berichtet . Der Mann, ein notorischer Stalker, brachte laut dem Gericht im Dezember 2019 seine Ex-Partnerin um; vermutlich erwürgte er die Frau beim oder nach dem Sex. Bei der Verhandlung wurden auch Sprachaufzeichnungen von Alexa berücksichtigt. Am 3. Dezember 2019 ab 19 Uhr hielt sich der Mann in der Umgebung der Wohnung seiner Ex-Freundin im Regensburger Stadtteil Ziegetsdorf auf. Das geht aus Funkzellenabfragen zum Handy das Mannes hervor. Doch wann genau er sich Zugang zur Wohnung seiner Ex-Freundin verschaffte, ist unbekannt. Dank Alexa lässt sich aber ermitteln, ab wann er spätestens in der Wohnung war. Das war um 23.55 Uhr. Denn für diese Uhrzeit zeichnete Alexa einen Sprachbefehl des Mannes in der Wohnung der Ex-Freundin aus. Die Stimme des Mannes ließ sich eindeutig dem Alexa-Sprachbefehl zuweisen. Der Inhalt des Sprachbefehls dagegen ist unverständlich, nur das Signalwort „Alexa“ lässt sich verstehen. Um 3 Uhr nachts zeichnete Alexa erneut einen Sprachbefehl des Mannes in der Wohnung seiner Ex-Freundin auf. Dieser lautete: „Alexa, aus“. Zu diesem Zeitpunkt war die Ex-Freundin vermutlich bereits tot. Zum Tathergang selbst kann Alexa keine Informationen liefern. Der Bayerische Rundfunk ergänzt den Bericht von Regensburg Digital noch um folgende Informationen: Der Echo-Lautsprecher stand im Schlafzimmer der getöteten Frau. Die Staatsanwaltschaft Regensburg habe bei Amazons europäischem Ansprechpartner für Behörden nachgefragt, ob Alexa in der Tatnacht Aufnahmen gemacht habe, und bat für diesen Fall um die Herausgabe dieser Dateien. Nach einem Monat übermittelte Amazon freiwillig die beiden Sprachaufzeichnungen an die Staatsanwaltschaft. Damit blieb es der Regensburger Staatsanwaltschaft erspart, ein Rechtshilfeersuchen an die US-Justizbehörden stellen zu müssen.
Alexa-Sprachaufzeichnungen: So hindern Sie Amazon-Mitarbeiter am Mithören Der Regensburger Oberstaatsanwalt Rauscher bestätigte gegenüber dem BR, dass „prinzipiell alle Informationen aus Smart-Home-Geräten für die Ermittlungen relevant sein können“, Laut dem BR war der Regensburger Totschlagprozess der erste Fall in Deutschland, bei dem Sprachaufzeichnungen eines Smart-Speakers als Beweismittel verwendet wurden. In den USA war das dagegen bereits mehrmals der Fall: Polizei will Mörder mit Amazon Echo überführen Amazon Echo soll bei Mordermittlungen helfen Innenminister wollen Zugriff auf Alexa, Google Assistant, Siri
Amazon Echo, Echo Plus, Echo Show, Echo Dot & Echo Spot mit Alexa im Test