Doch vor allem bei Netzteilen sollten Sie darauf achten, dass Sie keine allzu alten Modelle wiederverwenden. Denn insbesondere Stromspender, die noch vor 2013 auf den Markt gekommen sind, haben häufig Schwierigkeiten mit den integrierten Stromspar-Modi (den sogenannten C-States) modernerer Prozessoren. Ab der vierten Intel-Core-Generation mit dem Codenamen Haswell drosseln die CPUs bei Leerlauf des Systems den Strombedarf auf unter ein Watt. Im Netzteil sinkt dadurch die Last auf der ATX12V2-Leitung auf lediglich 50 mA und weniger. Über diese Leitung generieren die Spannungswandler der Hauptplatine aber den sogenannten Vcore des Prozessors, besser bekannt als Kernspannung. Eine veraltete Norm diktierte auf ATX12V2 jedoch eine Last von mindestens 500 mA – aus diesem Grund schalten sich häufig alte Netzteile zum Selbstschutz ab oder liefern nur noch eine unzureichende 12-Volt-Spannung. Letzteres führt zu Systemabstürzen oder instabilem Betrieb.

Wenn Sie bei Ihrem Computernetzteil auf der sicheren Seite sein wollen, dann sollte es mindestens die Version 1.3 des „Intel Power Supply Design Guide for Desktop Platform Form Factors“ erfüllen. Hierbei handelt es sich um eine Art Empfehlung für den Bau von PC-Netzteilen, an der sich nahezu alle Hersteller orientieren. Darin schreibt der Chipanbieter vor, dass ein einwandfreier Betrieb auch gewährleistet sein muss, wenn auf der 12V2-Leitung ein geringer Strom von nur 50 mA fließt – empfohlen werden sogar 0 mA. Die Netzteilhersteller verwenden anstelle des sperrigen Begriffs für den Design-Guide oft eigene Bezeichnungen, wie zum Beispiel „Zero Load Design“, „Low Power States“ oder sie zählen die unterstützten C-States in ihrer Produktbeschreibung auf. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass das Netzteil auch mit moderneren Prozessoren zurechtkommt.
