Ein neuer Router ist die Lösung für viele Probleme im Heimnetz: Er bietet schnelleres WLAN, weil er einen aktuellen Funknetz-Standard nutzt, er macht zusätzliche Funktionen wie Mesh und Smart-Home-Verbindung möglich, und er sorgt für einen flotteren und stabileren Internetzugang. In vielen Fällen ist ein neuer Router auch die Voraussetzung, um überhaupt einen schnelleren Tarif oder eine neue Anschlusstechnik nutzen zu können.
Doch mit dem Austausch der Hardware ist es nicht getan: Sie müssen das neue Gerät einrichten, optimal für Ihr Heimnetz einstellen und viele Clients verbinden – je nach Netzwerks kann das viel Zeit in Anspruch nehmen.
Fritzbox-Router im Vergleich: Welches ist das beste Modell?
Wenn es schneller gehen soll, übertragen Sie einfach die Einstellungen des alten Routers auf das neue Gerät: Das funktioniert besonders komfortabel, wenn beide Router vom selben Hersteller kommen – zum Beispiel bei den Fritzbox-Modellen von AVM. Doch auch für den Wechsel zwischen Routern verschiedener Hersteller gibt es einige Tricks, mit denen Sie den Aufwand für die Einrichtung reduzieren.
Einstellungen von alter auf neue Fritzbox übertragen

Damit sich die Einstellungen übertragen lassen, prüfen Sie als Erstes, ob die Firmware-Version der neuen Fritzbox wirklich neuer ist als die der alten. Sie finden die Angabe unter „System –› Update –› FritzOS-Version“.
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AVM macht es treuen Kunden besonders einfach, von einer älteren Fritzbox auf ein neueres Modell umzusteigen. Denn bei einer Fritzbox können Sie alle wichtigen Einstellungen in einer Datei speichern, die Sie auf den neuen Router übertragen.
Das funktioniert auch zwischen unterschiedlichen Fritzbox-Routern: Der Wechsel-Assistent klammert dann alle Einstellungen, in denen die beiden Modelle nicht übereinstimmen, automatisch aus. Sie können zudem selbst entscheiden, welche Einstellungen Sie von der alten Fritzbox in die neue übernehmen wollen: Damit ließ sich im Test sogar die Konfiguration einer betagten Fritzbox 7390 mit dem veralteten Fritz-OS 6 auf eine aktuelle Glasfaser-Fritzbox 5590 Fiber übertragen.
Die Voraussetzung für einen problemlosen Wechsel bei Fritzboxen: Die Version von Fritz-OS im alten Router darf nicht aktueller sein als die Firmware des neuen Routers. Meist ist das der Fall, ohne dass Sie eingreifen müssen – aber es gibt Ausnahmen (siehe Kasten). Welche Firmware-Version auf dem Router installiert ist, sehen Sie im Fritzbox-Menü auf der Übersichtsseite rechts oben oder unter „System –› Update –› FritzOS-Version“.
Fritzbox: Profi-Tricks, die jeder kennen sollte
Achtung: Falle beim Fritzbox-Wechsel
Aktuell sollten Sie beim Wechsel zwischen Fritzboxen besonders aufpassen. Denn AVM versorgt einige Modelle bereits mit der neuen Fritz-OS-Version 7.50, während andere, eigentlich neuere Router noch eine ältere Firmware nutzen.
Zum Beispiel wollten wir für diesen Artikel eine Fritzbox 7590 mit Wi-Fi-5-WLAN durch eine neue Fritzbox 5590 Fiber mit Wi-Fi-6 ersetzen. Das Problem: Während es für die Fritzbox 7590 bereits Fritz-OS 7.50 gibt, nutzt das neuere Modell 5590 noch Fritz-OS-Version 7.30. Daran scheiterte dann der Import der Konfigurationsdatei, die wir von der Fritzbox 7590 erstellten. Nicht einmal mit der Laborversion der 5590 klappte das Einlesen, denn auch deren Versionsnummer ist niedriger als 7.50.
Wenn Sie den Wechsel der Einstellungen nicht von Hand vornehmen wollen, müssen Sie in diesem Fall also warten, bis auch für die 5590 das neue Fritz-OS verfügbar ist, und dann den Router entsprechend aktualisieren.
Schritt 1: Export der Einstellungen aus der alten Fritzbox
Als Erstes speichern Sie die Einstellungen der alten Fritzbox in einer Konfigurationsdatei. Das erledigen Sie im Webmenü unter „System –› Sicherung –› Sichern“. Vergeben Sie ein Kennwort für die Datei, klicken Sie auf „Sichern“, und bestätigen Sie den Vorgang gegebenenfalls durch das Drücken einer Taste am Fritzbox-Gehäuse. Speichern Sie die Datei mit der Endung „.export“ am besten auf dem Desktop des Rechners, damit Sie sie für die folgenden Schritte schnell finden.
Wenn Sie mit dem neuen Router auch den Internetanschluss wechseln, sollten Sie den Export durchführen, solange die alte Fritzbox noch am bestehenden Anschluss hängt. Die neuen Internet-Zugangsdaten erhalten Sie von Ihrem Provider; Sie müssen sie in die neue Fritzbox eingeben. Zusätzliche Vorarbeit sollten Sie beim Routerwechsel leisten, wenn Sie Portweiterleitungen eingerichtet oder DECT-Telefone beziehungsweise Smart-Home-Geräte am alten Router genutzt haben.

Für den Export der Einstellungen aus Ihrer alten Fritzbox – in diesem Fall einer Fritzbox 7390 – vergeben Sie ein Kennwort, das Sie später für den Import ins neue Modell benötigen.
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Von den Einstellungen für die Portweiterleitungen machen Sie im Webmenü des Routers unter „Internet –› Freigaben –› Portfreigaben“ am besten einen Screenshot. Die Übernahme von Portfreigaben per Export-Datei ist zwar vorgesehen, funktioniert aber nicht immer reibungslos. Überprüfen Sie sie also unbedingt im neuen Router; der Screenshot leistet dafür gute Dienste.
Wenn Sie DECT-Telefone oder Smart-Home-Geräte an Ihrer alten Fritzbox genutzt haben, prüfen Sie, ob im Menü der neuen Fritzbox unter „Telefonie –› DECT“ die Einstellung „DECT-Basisstation aktiv“ mit einem Haken versehen ist. So vermeiden Sie Probleme bei der Übernahme von Telefonie-Einstellungen aus der alten Fritzbox.
Nach dem Export der Einstellungen können Sie die alte Fritzbox abbauen, doch sollten Sie sie noch nicht auf Werkseinstellungen zurücksetzen: So können Sie bei Verbindungsproblemen gegebenenfalls nochmal im Menü des alten Modells nach einer Lösung suchen.
Schritt 2: Import der Einstellungen in die neue Fritzbox

Um die Einstellungen auf den neuen Router zu übertragen, wählen Sie die .export-Datei der alten Fritzbox über „Durchsuchen…“ aus und gehen dann auf „Wiederherstellen“.
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Verbinden Sie nun die neue Fritzbox mit dem Internet und am besten per LAN-Kabel mit Ihrem PC oder Notebook. Wenn der Router seinen Startvorgang beendet hat, öffnen Sie sein Menü mit den auf der Gehäuseunterseite abgedruckten Zugangsdaten. Bei einem Neugerät in den Werkseinstellungen wählen Sie zunächst die Sprache und gelangen anschließend zu den Einstellungen für den Internetzugang. Wenn zuvor ein Einrichtungsassistent startet, sollten Sie ihn abbrechen, denn Sie wollen die entsprechenden Konfigurationsdaten mithilfe der „.export“-Datei einlesen.
Für das Einlesen wechseln Sie in das Menü „System –› Sicherung –› Wiederherstellen“ und wählen über die Schaltfläche „Durchsuchen…“ die zuvor gesicherte „.export“- Datei vom Desktop Ihres PCs aus.
Tippen Sie das beim Erstellen der Export-Datei vergebene Kennwort ein, und setzen Sie direkt darunter die Option auf „Selbst auswählen, welche Einstellungen wiederhergestellt werden sollen“. Klicken Sie dann auf „Wiederherstellen“, betätigen Sie auf Nachfrage wieder eine der Tasten am Fritzbox-Gehäuse, und schließen Sie den Vorgang mit „OK“ ab.
Schritt 3: Einstellungen für den Import auswählen

Der Umfang der Liste mit den Import-Einstellungen hängt von den verschiedenen Einstellungen ab, die Sie in der alten Fritzbox vorgenommen haben.
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Im folgenden Fenster können Sie alle Einstellungen auswählen, die die neue von der alten Fritzbox übernehmen soll. Das sollten die Internetzugangsdaten sein, die WLAN-Einstellungen, die Fritzbox-Benutzer, die Rufnummern und Telefonie-Einstellungen, die Einstellungen für Smart Home und Schnurlostelefon, die Heimnetz-Netzwerkeinstellungen sowie die Filter für die Kindersicherung.
Nicht in der Liste sehen Sie Fritzbox-Standardeinstellungen, die Sie im ursprünglichen Router nicht geändert haben, denn der Import erstreckt sich nur auf die Einstellungen, die sich von den Werkseinstellungen unterscheiden.
Klicken Sie auf „Übernehmen“, worauf die Fritzbox neu startet. Sobald der Router hochgefahren ist, melden Sie sich erneut im Menü an. Hatten Sie in der alten Fritzbox die lokale IP-Adresse des Routers geändert, die standardmäßig 192.168.178.1 lautet, ist die neue Fritzbox nun ebenfalls unter dieser geänderten IP-Adresse erreichbar. Außerdem müssen Sie für den Menüzugang die Anmeldedaten eines Benutzerkontos verwenden, das im alten Router angelegt war.
Die WLAN-Clients im Heimnetz sollten sich automatisch mit der neuen Fritzbox verbinden, denn sie verwendet durch den Import die Einstellungen des vorherigen Routers, die die Clients kennen. Falls Sie LAN-Kabel-Geräte nutzen, können Sie diese nun ebenfalls an die neue Fritzbox anschließen.
Schritt 4: Bei diesen Einstellungen müssen Sie nacharbeiten

DECT-Geräte müssen Sie mit der neuen Fritzbox verbinden: Dabei hilft der erweiterte Anmeldemodus, den Sie im Fritzbox-Menü aktivieren können.
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Wechseln Sie nur den AVM-Router, aber nicht den Internetanbieter und -anschluss, können Sie über den Dateiimport die Onlinezugangsdaten und die Verbindungsdaten wie etwa die Rufnummern des VoIP-Telefonanschlusses übernehmen.
Das funktioniert nicht, wenn Sie den Internetanbieter oder die Anschlusstechnik wechseln, also beispielsweise von VDSL auf Glasfaser umsteigen. In diesem Fall müssen Sie die neuen Zugangsdaten, die Sie vom Provider erhalten haben, im neuen Router eintragen.
Auch eine Myfritz-Verbindung der alten Fritzbox lässt sich nicht übernehmen, da sie an die jeweilige Hardware gekoppelt ist. Allerdings können Sie ein bestehendes Myfritz-Konto verwenden, um die neue Fritzbox unter diesem Konto über die zugehörige Mailadresse zu registrieren. Diese Einstellung nehmen Sie im Routermenü unter „Internet –› MyFritz-Konto“ vor.
Auch DECT-Geräte wie Telefone oder Smart- Home-Produkte müssen Sie bei der neuen Fritzbox anmelden: Das geht schnell, wenn Sie zuvor im Menü der neuen Fritzbox unter „Telefonie –› DECT“ die Schaltfläche „Erweiterten Anmeldemodus starten“ aktivieren.
Wechsel zwischen Routern verschiedener Hersteller
Wie AVM bieten auch einige andere Routerhersteller die Möglichkeit, Einstellungen zwischen den Routern aus ihrer eigenen Produktion zu übertragen. Dieser Transfer funktioniert aber nicht zwischen Routern verschiedener Hersteller.
Für diesen Fall empfiehlt es sich, eine Textdatei in Notepad anzulegen, in die Sie wichtige Konfigurationsdaten aus dem Menü des alten Routers kopieren. Damit lassen sich auch sperrige Konfigurationsdaten, wie ein 20-stelliges WLAN-Passwort, per Copy & Paste auf den neuen Router übertragen.
Bei anderen Einstellungen hilft dieser Trick nicht weiter, zum Beispiel bei Portfreigaben, für die jeder Routerhersteller unterschiedliche Verfahren nutzt. Hier machen Sie wie beim Fritzbox-Wechsel am besten Screenshots der Einstellungen im alten Router, um wichtige Parameter wie die Nummern des externen und internen Ports, das genutzte Übertragungsprotokoll (TCP oder UDP) sowie die MAC-Adresse des Heimnetzgeräts parat zu haben.
Siehe auch: Es muss nicht immer eine Fritzbox sein – die besten Alternativen
Checkliste Routerwechsel
Diese Daten sollten Sie zur Hand haben, wenn Sie einen neuen Router einrichten. Beim Wechsel zwischen Routermodellen desselben Herstellers übernehmen Sie sie aus den Einstellungen der gespeicherten Konfigurationsdatei. Anderenfalls schreiben Sie sie aus dem Menü des alten Router ab oder halten sie per Screenshots fest.
- Provider-Zugangsdaten: Zugangspasswörter zeigt das Routermenü meist nicht im Klartext an. Sie finden diese in Ihren Provider-Unterlagen oder im Onlinebereich Ihres Provider-Kontos
- VoIP-Zugangsdaten für Telefonanschluss
- WLAN-SSID und WLAN/WPA-Passwort
- Portweiterleitungen
- Kontodaten des DynDNS-Anbieters
- Kontodaten des OpenVPN-Providers, sofern der neue Router eine VPN-Client-Funktion besitzt
- Einstellungen für IP-Adressen: Falls Sie Heimnetzgeräte mit statischer IP-Adresse nutzen, müssen Sie die Adresseinstellungen im neuen Router an die des alten Routers anpassen