Elegant wirkt es, das neue Interface der Playstation 5. Eine sanfte Evolution von der letzten Generation, mehr ins Silberne gehend, veredelt mit bronzenen Linien und sehr viel Curved Edges – alle Kanten sind abgerundet, damit das Design softer wirkt. Der Flow, die Art, wie sich das Interface bewegt, fühlt sich aber wie nach Hause kommen an: Es ist schnell, smooth, alles ist mit einem Tastendruck erreichbar. Während die UI der Xbox Series X eher in der Vertikalen wächst und Spiele auf dem ganzen Screen anzeigt, bleibt Sony weitestgehend seiner ikonischen Linie treu – alle Apps und Games reihen sich an dieser Linie in der oberen Hälfte auf und klappen ihre Untermenüs nach unten aus. Nur wenn wir den Playstation Store öffnen, werden auch im unteren Bereich Games angezeigt, die gerade im Trend liegen.

Wie gewohnt bietet das Playstation-5-Control-Center einen guten Überblick über alles, was wir wissen wollen, ohne ein Spiel verlassen zu müssen: Wer ist online, wie viel Batterie hat der Dual-Sense-Controller noch, was ist der Status unserer Downloads. Neu sind allerdings visuell ansprechende, animierte Digitalkarten, die mehr Informationen über DLCs, Challenges und Neuerungen zu jedem Spiel zeigen. Würden wir etwa Assassin’s Creed Valhalla spielen und es käme gerade der DLC „Belagerung von Paris“ heraus, würden wir darüber direkt aus dem Spiel heraus informiert, was sehr praktisch ist. Spannend ist das natürlich auch für ein Call of Duty oder Gran Turismo Sport, die sehr häufig mit neuen Inhalten erweitert werden. Wie das Capturen von 4K-Gameplay & Screenshots auf der PS5 funktioniert

Eine andere dieser Karten zeigt aktuelle Medien. Haben wir etwa Gameplay in nativem 4K aufgenommen, wird es hier präsentiert und lässt sich direkt teilen – sicherlich spannend für alle Content-Creator oder um einfach mal schnell die perfekte Runde in Gran Turismo mit dem neuen Vision-Modell mit seinen Buddies via Twitter zu teilen. Das Capture-Menü wandert jetzt in die Mitte, zeigt sich also direkt im Zentrum, statt links an der Seite wie auf der Playstation 4. Aufnahmen starten wir wie gehabt direkt über den Create-Button auf dem Dual-Sense-Controller, hier nutzt Sony PlayStation den üblichen Workflow, der sich allerdings etwas eleganter anfühlt. Auf der PS4 war es mitunter etwas umständlich, den perfekten Screenshot zu machen, das wurde jetzt stark verbessert über diverse KI-Tools. Was uns zudem gefällt: Ähnlich wie bei einem iPhone hören wir ein kurzes Shutter-Klicken, wenn wir ein Bild schießen. Das ist sinnvoll, denn so wissen wir, dass der Create-Button auch wirklich ausgelöst hat. Das Party-System: Picture-in-Picture mit Euren besten Freunden

Screenshots lassen sich jetzt auch direkt mit Spielgefährten via Knopfdruck teilen, zeitgleich sehen wir dabei, so er das zulässt, auch was er oder sie gerade spielt in Form einer Art Story, die an Instagram erinnert – ein kleiner Videoschnipsel aus dem großartigen Uncharted: The Lost Legacy etwa. So wird uns auch visuell Lust darauf gemacht, etwa in einer Koop-Partie einzusteigen oder einer Multiplayer-Party beizutreten. Dieses Feature ist für Parties verfügbar – wir können also Freunde in eine bestimmte Party hinzufügen, etwa wenn das unsere CoD-Buddies sind. Oder Battlefield-Squad. Oder Fortnite-Friends.
Sogar ein Picture-in-Picture-Modus, wie ihn viele TVs anbieten, hat die Playstation 5: Wir können also zeitgleich spielen und einem Freund zuschauen, was er gerade erlebt. Super, wenn wir mal feststecken bei einem Rätsel in Uncharted oder jemandem bei einem Bossgegner helfen möchten. Ein ähnliches Feature hat Google zu seiner Premiere von Stadia präsentiert, bis heute aber nicht implementiert. Besonders interessant stellen wir uns das vor, um Neueinsteiger sanfter an Spiele heranzuführen – etwa, wenn Ihre Freunde sich Demon Souls kaufen und kläglich scheitern am wohl schwersten Rollenspiel, das je geschmiedet wurde. Die neuen Karten: Instagram Stories auf PS5-Art

Wirklich neu und innovativ sind diese Karten, die mit jedem Titel verbunden sind und etwa anzeigen, wie lange das aktuelle Level noch dauern wird. Wie viel Spielzeit wir bereits haben, welche Trophäen etc. Der wichtigste Kartentyp sind Aktivitäten. Aktivitätskarten bestehen im Wesentlichen aus kuratierten Einstiegspunkten, die vom Entwickler eingefügt wurden, damit wir direkt in die Action einsteigen können, ohne uns lange in Menüs aufhalten zu müssen, etwa um einen Spielstand zu laden. Das geht jetzt alles über diese Digital-Karten, noch bevor der Titel startet. Einmal geklickt, sind wir wenige Sekunden später im Gameplay, was schon ziemlich beeindruckend ist. Wer hier erinnert sich noch an die langen Ladezeiten von Red Dead Redemption 2 etwa, die sich noch mehr verlängerten, wollte man einen bestimmten Spielstand laden.

Im Beispiel wird Sackboy: The Big Adventure präsentiert. Wir sehen, dass der aktuelle Level The Soaring Summit auf 60 Prozent Progression liegt, wir könnten also diese Mission abschließen. Praktisch: Via Tastendruck lässt sich via Control-Center auch direkt anzeigen, welche Aufgaben wir bereits erledigt haben respektive noch vor uns haben. Auch hier wieder interessant für weniger erfahrene Spieler: Diese Missionsziele haben manchmal ein Fragezeichen – wählt man das aus, bekommt man ein kleines Video angezeigt, was beim Lösen der Aufgabe hilft. Das Feature nennt sich “Game Help“. Eine sinnvolle Neuerung wie wir finden, weil gerade Neu-Einsteiger in ein Spiel schnell frustriert sein können, wenn sie zu lange in einem Level festhängen. Voice-Chat via Dual-Sense und das geheimnisvollen Pulse-Wireless-3D-Headset

Besonders gespannt sind wir auf die Sprachqualität des Dual-Sense, denn Sony hat laut eigener Aussage viel Wert auf die integrierten Mikrofone im Controller gelegt. Mit diesem können wir uns nicht nur mit Freunden unterhalten, sondern auch Speech-to-Text nutzen: Also Sprache direkt in Text umwandeln lassen, was ziemlich cool ist. Schließlich schreibt es sich mit einem Controller eher schlecht und die meisten möchten sich nicht die Arbeit machen, eine externe Bluetooth-Tastatur zu bemühen. Wobei Firmen wie Snakebyte bereits interessante Accessoires für die Playstation 5 gezeigt haben, u.a. Charging-Docks im Stil der Konsole. Ein großes Geheimnis macht Sony bislang um sein Pulse-Wireless-3D-Headset, welches eine komplett neuartige Sounderfahrung bieten soll dank der Tempest-3D-Audio-Technologie.

Damit sollen wir Sound besser orten können, laut Chef-Architekt Mark Cerny erlaubt es Entwicklern, hunderte von Sound-Quellen einzufügen und die PS5 wird fünf Akustikprofile anbieten, die aus typischen Kombinationen des Innen- und Außenohrs, des Kopfes und sogar des restlichen Körpers zusammengesetzt sein sollen. Sobald das System fertig ist, soll bei der Einrichtung ein kurzer Test ermitteln, welches dieser Profile dem Spieler am ehesten entspricht. Damit soll zumindest ein Großteil der Nutzer in den Genuss von halbwegs passenden Klangeffekten kommen. Laut Cerny arbeitet Sony auch an weiteren Möglichkeiten, um individualisierte HRTF-Profile zu ermitteln. Was ganz schön Next-Gen wäre.
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