Am 28. November will AMD seine neue Grafikkarten-Generation der Öffentlichkeit präsentieren. Spieler erhoffen sich von den auf der RDNA2-Technik basierenden GPUs eine konkurrenzfähige Alternative zu den Nvidia-Grafikkarten der RTX-3000-Generation. Gleichzeitig befürchten die potenziellen Kunden aber auch ein ähnliches Desaster wie beim Verkaufsstart der neuen Geforce-Karten Anfang September. Damals waren die für 700 Euro angekündigten RTX-3080-Grafikkarten innerhalb von Sekunden ausverkauft. Verantwortlich dafür waren Bots und Skripte, die die Kontingente der Händler sofort aufkauften, um diese wenig später zu deutlich höheren Preisen auf Verkaufsplattformen anbieten zu können. Teilweise mischten dabei sogar die Hersteller selbst mit, wie im Falle von MSI, dessen Tochterfirma Starlit Partner mehrere RTX 3080 zum doppelten Preis bei Ebay verkauft haben soll. Durch andauernde Lieferengpässe bis in das Jahr 2021 sind die RTX 3080 und die RTX 3090 bis heute fast überall ausverkauft. Die Nvidia-Fans sind entsprechend enttäuscht und verärgert.
AMDs Vorgaben für Händler
AMD will aus den Fehlern von Nvidia lernen und den Verkaufsstart der RX-6000-Generation anders gestalten. Im Internet sind Mitteilungen an Partner aufgetaucht , die Vorgaben zum Verkaufsstart machen. Oberste Priorität habe für AMD demnach ein problemloser Abverkauf der RX-6000-Grafikkarten sowie der Ryzen-5000-Prozessoren für alle interessierten Nutzer. Auch AMD rechnet mit einem Aufkauf großer Kontingente durch Bots, die das Inventar der Händler schnell leerräumen. Auch auf Überlastungen der Webseiten wolle mach sich vorbereiten.
Maßnahmen gegen Bots
In den Vorgaben von AMD an die Partner ist beispielsweise von einer Bot-Erkennung die Rede. Damit wolle man automatisiert und in Echtzeit Zugriffe und Aufkäufe durch Bots verhindern. Gleichzeitig sollen CAPTCHAs erkennen, ob es sich beim potenziellen Käufer um einen Menschen handelt. Außerdem will AMD den Kauf auf eine Grafikkarte pro Nutzer begrenzen und aufeinanderfolgende Käufe mit den gleichen Nutzerdaten stornieren. Eine Liste für Reservierungen soll es außerdem möglich machen, dass interessierte Käufer nach und nach bedient werden, dazu zählt auch eine Benachrichtigung per E-Mail. Direkt zum Verkaufsstart wünscht sich AMD zudem eine Prüfung aller Bestellungen durch Mitarbeiter, um Auffälligkeiten schnell erkennen zu können. Als letzte Maßnahme sollen in den Warenkorb gelegte Produkte nur für einen bestimmten Zeitraum als reserviert markiert werden.
Partner müssen mitspielen
AMD ist bei seinen Vorgaben zwingend auf die Mitarbeit der Händler angewiesen, die die oben genannten Maßnahmen in ihre Shops integrieren müssen. Für potenzielle Käufer bedeutet dies, dass die Chancen für einen erfolgreichen Kauf besser stehen als noch bei Nvidias Verkaufsstart der neuen RTX-Grafikkarten. Gleichzeitig lässt die Vorsicht von AMD aber auch darauf schließen, dass der Hersteller nur über sehr begrenzte Kontingente seiner neuen Produkte verfügt. Andernfalls wären so viele Eingriffe in den Verkaufsprozess wohl nicht nötig.