Microsoft liefert ab sofort Windows 10 Oktober 2020 Update (Windows 10 20H2) an alle Nutzer aus, nachdem das zweite große Feature-Update für Windows 10 im Jahr 2020 ausgiebig von Windows Insidern getestet worden ist. Wie gewohnt wird auch dieses Mal das Feature-Update nicht an alle Windows-10-Anwender gleichzeitig über Windows Update verteilt, sondern nach und nach.

Auf unserem System stand es aber schon kurz nach der Ankündigung von Microsoft direkt zum Download bereit, obwohl wir bei Windows 10 20H1 noch viele Monate warten mussten. Die Installation erfolgte schnell: Microsoft hält also das Versprechen ein, dass Feature-Updates sich zügig installieren, weil schon vorab viele Bestandteile mit anderen Updates an die Rechner ausgeliefert werden und dann nur noch aktiviert werden müssen, wenn keine Software- oder Kompatibilitätsgründe dagegen sprechen. Nach der Installation meldet sich Windows 10 dann mit Windows 10 Version 20H2 (Build 19042.572).
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Windows 10 20H2: ISO-Download möglich
Microsoft empfiehlt die Installation von Windows 10 Oktober 2020 Update über Windows Update. Erst wenn das Update dort zur Verfügung steht, ist sichergestellt, dass es zu keinen Problemen nach der Installation kommt. Für eine manuelle oder Neuinstallation gibt es aber auch wieder die ISO-Dateien über das Microsoft Media Creation Tool, welches aktualisiert wurde. Damit kann ein USB- oder DVD-Installationsmedium erstellt werden.
Windows 10 20H2: Bekannte Probleme
Microsoft listet auf dieser Support-Seite aktuell vier Gründe auf, warum derzeit Windows 10 20H2 für diverse Geräte noch nicht automatisch über Windows Update zur Aktualisierung angeboten wird. Darunter zwei Probleme mit der Kompatibilität von Audio-Treibern von Conexant, die schon seit dem Start von Windows 10 20H1 (Windows 10 Version 2004) existieren und noch immer nicht gemeinsam mit dem Hersteller behoben werden konnten. Außerdem könnten nicht korrekt formatierte Treiber von Drittherstellern die Installation von Windows 10 20H2 mit der Fehlermeldung (in englischer Sprache: “Windows can´t verify the publisher of this driver software”) verhindern.
Diese sogenannten “Safeguard holds” für die Auslieferung von Windows 10 20H2 werden derzeit untersucht. Microsoft empfiehlt ausdrücklich abzuwarten, bis Windows 10 20H2 über Windows Update zur Verfügung steht und nicht manuell die neue Version zu installieren. Nur dann sei sichergestellt, dass es zu keinen Problemen nach der Installation auf betroffenen Rechnern kommen kann.
Windows 10 20H2: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

1) Windows 10 erhält neues Startmenü
Mit Windows 10 20H2 spendieren die Entwickler Windows 10 ein verändertes Startmenü mit modernerem Design, welches bisher nur mit einem Trick in Windows 10 20H1 aktiviert werden konnte. Das Startmenü passt nun seine Farben stärker am vom Nutzer für Windows 10 gewählten Design und dessen Farbgebung an. Die Einträge im rechten Bereich sind optisch nicht mehr so stark durch das (bunte) Kacheln-Design dominiert, die Übergänge der Farben sind fließender. Es existieren auch noch Live-Kacheln, sie wurden also – trotz vielfacher anderer Gerüchte – (noch) nicht völlig abgeschafft und der Nutzer kann weiterhin entscheiden, ob er eine Kachel (falls sie es unterstützt) mit Live-Inhalt anzeigen möchte. Überall zu sehen sind auch die neuen Icons des Fluent-System-Designs, die Microsoft ohnehin ausliefert. Erkennbar ist das zum Beispiel daran, dass Ordner nun mit dem neuen Icon im Startmenü angezeigt werden.
2) Neuer Edge-Browser für alle Nutzer – und mit neuen Funktionen
Durch Windows 10 20H2 erhalten nun alle Windows-10-Nutzer den neuen chromiumbasierten Edge-Browser, der eigentlich schon seit Januar 2020 ausgeliefert wird. Wer den neuen Edge-Browser nicht wünscht, kann über ein entsprechendes Tool von Microsoft die Installation auch verhindern.
3) Alt-Tab-Verhalten kann verändert werden
Ab Windows 10 20H2 können die Nutzer auch das Alt-Tab-Verhalten von Windows 10 ändern. In den System-Einstellungen findet sich dazu unter “Multitasking” der neue Bereich “Alt+Tab”. Hier können Sie festlegen, ob im Alt-Tab-Fenster auch die im neuen Edge-Browser geöffneten Tabs einzeln gelistet werden sollen oder ob Edge nur einen Eintrag erhält. Das kann bei vielen geöffneten Tabs schnell unübersichtlich werden, deshalb bietet das Drop-Down-Menü auch die Möglichkeit an, die Anzeige der Tabs im Alt+Tab-Fenster auf maximal drei oder fünf Einträge zu begrenzen. Zu betonen ist, dass diese Einstellung allein Edge betrifft und nicht eventuell andere auf dem Rechner installierte Browser.
4) Praktische Neuerung in den System-Infos
Im Einstellungen-Menü hat Microsoft auch einen neuen Button unter “Info” (Einstellungen, System, Info) eingefügt. Mit einem Klick auf den Button “Kopieren” können alle angezeigten Informationen der Systemkonfiguration in die Zwischenablage kopiert werden.
5) Bildschirm-Aktualisierungsrate über Einstellungen auswählbar
In den Windows-10-Einstellungen hat Microsoft die Möglichkeit hinzugefügt, die Aktualisierungsrate der angeschlossenen Bildschirme direkt zu verändern. Bisher muss man dafür die Tools des GPU-Herstellers bemühen oder einen eher unbequemen Weg über die Windows-10-Bordmittel gehen. Ab Windows 10 20H2 gehen Sie wie folgt vor: Klicken Sie in den Windows-10-Einstellungen auf “Anzeige” und dann auf “Erweiterte Anzeigeeinstellungen”. Hier finden Sie unter “Aktualisierungsrate” das Drop-Down-Menü zur Auswahl der gewünschten Hz-Frequenz. Sollten mehrere Monitore angeschlossen sein, kann über ein Drop-Down-Menü weiter oben der entsprechende Bildschirm vorher ausgewählt werden.