In Beckum (Nordrhein-Westfalen) wird derzeit ein Wohnhaus mit der 3D-Betondrucktechnik gebaut, wie die Stadt mitteilt . Es sei das erste zugelassene Wohnhaus in Deutschland, welches mit dieser Technik entstehe. Zum Einsatz komme dabei ein neuartiger Drucker, der nur von zwei Personen bedient werden müsse. Dieser “drucke” das Wohnhaus aus Düsen mit in zwei Zentimeter dicken Schichten aus Beton. Verantwortlich dafür ist das Unternehmen Peri GmbH aus Bayern und Bauherr ist die Firma Hous3Druck GmbH aus Beckum.
Für einen Quadratmeter Mauer benötigt der 3D-Betondrucker vom Typ BOD2 etwa 5 Minuten. Die Drucker stammt vom dänischen Hersteller Cobod, an dem Peri beteiligt ist. Wie Peri in eine r eigenen Mitteilung erklärt, ist BOD2 ein Portaldrucker, dessen Druckkopf sich auf drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen bewege. Zum Einsatz kommt ein speziell für diese 3D-Drucktechnik entwickelter Beton. Das Haus entsteht dabei aus dreischaligen Wänden, die mit Isoliermasse verfüllt werden. Der Drucker berücksichtige dabei auch die später noch zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse. Außerdem besitze BOD2 auch eine entsprechende Zulassung, damit während des Druckvorgangs im Druckraum gearbeitet werden dürfe. Der gesamte Druckvorgang wird über Kameras überwacht und mit 1 m/s sei BOD2 der aktuelle schnellste 3D-Betondrucker auf dem Markt.
Das fertige Niedrigenergie-3D-Haus wird zwei Stockwerke und eine Wohnfläche von insgesamt 160 Quadratmetern besitzen. Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung fördert das Pilotprojekt mit 200.000 Euro. “Damit steht das Haus auch juristisch auf sicherem Fundament, während es bislang nur Prototypen gegeben hat”, heißt es seitens der Stadt.
Der Bau wird voraussichtlich bis März 2021 andauern und anschließend wird es zunächst eineinhalb Jahre als Musterhaus besichtbar sein. Denkbar seien grundsätzlich auch weitere gedruckte Häuser an dieser Stelle.