Sie haben es vielleicht schon bemerkt: Smartphones haben sich zu leistungsstarken Werkzeugen für die Fotografie entwickelt. Mit ihren fortschrittlichen Kameras ermöglichen sie Ihnen, beeindruckende Fotos direkt mit Ihrem Handy aufzunehmen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige wertvolle Tipps geben, wie Sie das Beste aus Ihrer Smartphone-Kamera herausholen und Ihre Handyfotografie auf ein neues Level zu bringen.
1. Grundlagen
1.1 Der optimale Fotomodus
Motivprogramme in der Kamera-App auf Ihrem Smartphone sorgen im Nu für sehenswerte Aufnahmen. Durch das Auswählen eines Motiv- und Aufnahmeprogrammes nimmt die Kamera Einstellungen für die entsprechenden Situationen automatisch vor:
Im Porträt-Modus werden der Vorder- und der Hintergrund des Motivs deutlich voneinander getrennt. Die Kamera-App stellt dabei sicher, dass der Hintergrund verschwimmt, was den Blick des Betrachters auf die Person im Vordergrund lenkt.
Dank Nacht-Modus mit langer Belichtungszeit schießen Sie auch in der Dämmerung und im Dunkeln ansehnliche Fotos. Ein Stativ ist meist Pflicht!
Im Food-Modus werden sowohl Farben als auch Kontrast intensiviert, wodurch das Motiv appetitlicher wirkt.
Beim Panorama-Modus werden einzelne Bilder zu einem nahtlosen Breitwandfoto zusammengefügt, was sich besonders für Landschafts- und Bergfotos eignet.
Der Pro-Modus setzt schon etwas mehr Erfahrung in der Fotografie voraus. In diesem Modus regeln Sie alle Einstellungen selbst, zum Beispiel den Weißabgleich oder ISO-Wert.
1.2 Was bedeuten ISO, AWB und EV?

Die Kamera Ihres Handys erlaubt manuelle Einstellungen, doch ISO & Co. sagen Ihnen nichts? Hier gibt’s in Kurzform alle Infos dazu. Wenn Ihre Kamera-App über einen Profi-Modus verfügt, dürfen Sie einige Einstellungen selbst regeln:
- ISO-Wert: Die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors, auch bekannt als ISO-Wert, wählen Sie abhängig von der Lichtsituation. Bedenken Sie jedoch, dass mit steigendem ISO-Wert auch das Bildrauschen stärker wird.
- Verschlusszeit (SPEED): Mit der Verschlusszeit (etwa 1/250 oder 1/60 Sekunde) regeln Sie, wie lange das Bild belichtet wird. Kürzeres Belichten friert Bewegungen ein, längeres Belichten macht Fotos bei wenig Licht heller, braucht aber eine ruhige Hand.
- Weißabgleich (WB): Mit dem Weißabgleich stimmen Sie die Kamera auf die Lichtquelle (Tageslicht, Kunstlicht, Leuchtstoffröhren, AWB = Automatik) ab.
- Belichtungskorrektur (EV): EV korrigiert die Belichtung und macht die Fotos insgesamt heller oder dunkler.
- Fokus: Über den Fokus beeinflussen Sie, wie die Kamera scharf stellt.
1.3 Beste Bildqualität mit dem RAW-Format

©Lenovo
Indem Sie das RAW-Fotoformat verwenden, nimmt Ihr Smartphone Fotos in maximaler Bildqualität nahezu unverändert durch die Kamera-App auf.
Normalerweise speichern Smartphones aufgenommene Bilder im JPEG-Format. Vor dem Ablegen der Datei im Speicher durchlaufen die Sensordaten eine Reihe interner Optimierungen, die für eine ausgewogene Darstellung hinsichtlich Farben und Kontrast sorgen. Allerdings gehen beim Speichern im komprimierten JPEG-Format Bildinformationen verloren. Das hat zur Folge, dass beim Nachbearbeiten der Fotos am Rechner beispielsweise nicht mehr so viele Helligkeitsinformationen zur Verfügung stehen, wie theoretisch zum Anpassen der dunklen und hellen Bildareale möglich wären.
An diesem Punkt kommt das RAW-Format ins Spiel: Wenn Smartphone und Kamera-App das Speichern im RAW-Fotoformat unterstützen, bleiben so gut wie alle Sensorinfos in der unkomprimierten Fotodatei erhalten. Deshalb sind RAW-Dateien auch größer als JPEG-Fotos. Mittels Konvertierungsprogrammen holen Sie dann bei der Nachbearbeitung aus RAW-Bildern wesentlich mehr heraus als aus einem konventionellen JPEG-Bild.
Wichtig: Während es im Play Store auch alternative Kamera-Apps gibt, die eine RAW-Option bieten, lässt sich diese Funktion hardwareseitig nicht nachrüsten.
Siehe auch: Die besten Kamera-Smartphones 2022
2. Foto-Techniken
2.1 Verwackelte Bilder mit dem Serienbildmodus vermeiden
Die Serienbildfunktion hilft Ihnen dabei, unverwackelte, schärfere und dadurch auch interessantere Bilder aufzunehmen. Probieren Sie es aus!
Festival, Club oder Straßenumzug – geht es beim Fotografieren hektisch zu, dann hilft die Serien- oder Reihenaufnahmefunktion im Smartphone, das Geschehen einigermaßen scharf und wackelfrei einzufangen. Lassen Sie den Finger auf dem Auslöser liegen, machen moderne Handykameras je nach eingestellter Auflösung bis zu 120 Bilder pro Sekunde. Zwar wird der Autofokus nicht nachgeführt, doch aufgrund der hohen Aufnahmefrequenz steigt die Chance, ein paar gute Fotos zu erhalten.
2.2 Fotos knackig scharf aufnehmen

©Style-photographs / Bigstock.com
Ein Fingerzeig kann entscheidend sein, damit Ihr Foto gestochen scharf und wunderschön belichtet im Handyspeicher landet.
Ob Porträts, Kurztrip am Wochenende oder Fotosession am Strand: Viele Bilder sind zwar ganz nett, doch beim vergrößerten Betrachten fehlt es an Schärfe oder die Farben stimmen einfach nicht. Ums Scharfstellen und Belichten kümmert sich die Handykamera selbstständig, doch trifft die Automatik nicht immer ins Schwarze. Das nervt, denn Ihr Handy hat mehr drauf. Ein Tipper auf das Display im richtigen Moment macht oft den Unterschied zwischen einem Schnappschuss und einem toll aufgenommenen Bild aus.
Helfen Sie der Kamera-App, indem Sie beim Fotografieren mit dem Finger auf den Punkt tippen, der zum Scharfstellen und für die Belichtungsmessung verwendet werden soll. Schon fokussiert das Objektiv den gewünschten Bereich und passt die Belichtung entsprechend an die Motivsituation an.
Bei kontrastreichen Szenen, schwierigen Lichtverhältnissen wie auch Motiven mit unterschiedlich weit entfernten Objekten kommen durch den selbst gesetzten Schärfepunkt häufig viel bessere Fotos als beim einfach Draufhalten heraus.
2.3 Mit HDR kontrastreiche Fotos machen
Die Kamera-App in Ihrem Smartphone besitzt eine HDR-Funktion, Sie wissen jedoch nicht so recht, wofür Sie den HDR-Modus nutzen können? Dann finden Sie hier alle Infos kompakt zusammengefasst.
HDR steht für „High Dynamic Range“ und ist ein Verfahren, mit dem sich in schwierigen Lichtsituationen Farben und Kontraste optimal darstellen lassen – mit maximalem Tonwert- und Dynamikumfang sagen die Profis. Einfach ausgedrückt: HDR verstärkt die Farben und Kontraste in Ihren Fotos.
Ihr Handy nimmt für HDR mehrere Bilder auf: ein helles, ein dunkles und ein normales. Danach verschmilzt es die Aufnahmen, sodass kein Bereich zu dunkel oder zu hell erscheint.
Verbesserungen bringt HDR bei Gegenlicht, bei Landschaftsfotos und in Situationen mit starken Helligkeitsunterschieden, beispielsweise bei Dämmerung.
Wollen Sie ein kontrastreiches Bild machen, dann aktivieren Sie in der Kamera-App einfach den HDR-Modus. Mit der HDR-Automatik erlauben Sie Ihrem Smartphone, den HDR-Modus bei Bedarf einzuschalten.
Sie erkennen HDR-Fotos am HDR-Logo in der Galerie-App auf dem Smartphone – und häufig schon mit bloßem Auge am prächtigen Farbenspiel. Manchmal liefert HDR auch übertriebene Ergebnisse. Die Bilder wirken dann künstlich. In diesem Fall schalten Sie HDR einfach ab.
2.4 Mit Live-Filtern kunstvoll fotografieren

©Rgbspace / Bigstock.com
Effektfilter in der Kamera-App, deren Wirkung Sie bereits bei der Aufnahme beurteilen können, machen es leicht, kreative Fotos aufzunehmen.
Smartphone zücken, Kamera-App öffnen, Effekt einstellen, Auslöser drücken – fertig. Schneller und einfacher geht es kaum, eigene Fotokunstwerke mit besonderem Look anzufertigen.
Pro: Das spricht für Live-Filter
Durch Auswählen eines Filters in der Kamera-App vor dem Auslösen sparen Sie sich das Nachbearbeiten des Fotos. Sie beschleunigen damit vor allem den Arbeitsfluss bei Bildern, die Sie teilen möchten. Weiterer Vorteil: Sie dürfen den schicken Effekt bereits auf dem Display prüfen und das Motiv so anvisieren, dass es mit dem Effekt optimal zur Geltung kommt. Außerdem lässt sich anhand der Live-Vorschau auf dem Display beurteilen, ob der Effekt überhaupt zum Motiv passt.
Contra: Das spricht gegen Live-Filter
Live-Filter lassen sich nach dem Fotografieren nicht mehr entfernen. Sie verzichten damit auf die Chance, dem Foto durch Filtereffekte immer wieder neue Looks zu geben.
2.5 So gelingen Fotos mit Blitz
Den Blitz in der Kamera-App bei schlechtem Licht einzuschalten, ist kein Allheilmittel. Oft stört er, doch er kann Fotos auch verbessern.
Draußen ist es dunkel, und Sie möchten eine Landschaft, ein Gebäude oder einen Straßenzug fotografieren. Anstatt nun gewohnheitsmäßig den Blitz am Smartphone einzuschalten, lassen Sie ihn besser deaktiviert. Denn seine Reichweite ist viel zu kurz für entfernte Motive, und er verleitet die Automatik zu wenig vorteilhaften Belichtungseinstellungen.
Blitzen auf kurze Distanz
Bei Fotos auf kurze Entfernung, wie beispielsweise auf einer Party, können Sie den Blitz einschalten, wenn das Umgebungslicht nicht ausreicht. Er sorgt für eine kurze Belichtungszeit und erhellt Personen, Tiere oder Gegenstände im Vordergrund, die somit scharf aufgenommen werden. Den vom Handyblitz erzeugten unschönen Schlagschatten müssen Sie hinnehmen.
Kein Blitz bei Regen und Schnee
Bei Regen, Schneefall oder Aufnahmen in staubiger Umgebung wie auf einer Baustelle bleibt der Smartphone-Blitz aus. Andernfalls erhellt das helle LED-Licht umherfliegende Partikel, die hierdurch im Foto überproportional zu sehen sind.
Blitzen bei Porträts
Bei Gegenlicht gerät ein Foto am Handy schnell zu dunkel. Das passiert leicht in direktem Sonnenlicht, wenn die Sonne bei einem Porträt hinter der aufgenommenen Person oder leicht schräg von ihr steht. Dann ist der Porträtierte nur noch als dunkle Silhouette im Bild zu erkennen. Durch Zuschalten des Blitzes hellen Sie die Problemstellen im Vordergrund auf. Die Person wird durch den Aufhellblitz optimal ausgeleuchtet, und die Fotos zeichnen sich durch eine ausgeglichene Belichtung aus. Die Aufnahme wirkt dadurch homogen und vom Kontrast her ausgewogen.
Powertipp
Je näher sich das Motiv beim Blitzen vor dem Handy befindet, desto stärker entstehen harte Ränder und Schatten. Zum Abmildern können Sie das Motiv mit einem seitlich positionierten Reflektor aufhellen. Verwenden Sie dafür einfach eine weiße Styroporplatte aus dem Baumarkt oder einen günstigen Faltreflektor aus dem Fotozubehörhandel. Den Reflektor stellen oder halten Sie oder eine Hilfsperson so neben das Motiv, dass er einen Teil des Blitzlichts darauf lenkt. Sein diffuses Licht reduziert dann die Schatten.
2.6 Bildrauschen minimieren

©Stanisic Vladimir / Fotolia.com, Dean Drobot / Bigstock.com
Je dunkler es ist, desto schlechter fallen die Handyfotos eigentlich aus. Vor allem Bildrauschen stört. Doch das können Sie leicht reduzieren.
Bei schlechtem Licht erhöhen Smartphone-Kameras meistens automatisch die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors (ISO). Auf diese Weise steigt allerdings auch das Bildrauschen. Damit die unschöne Körnung nicht so auffällt, bügelt die Software im Handy die falschfarbigen Pixel automatisch glatt, wodurch Motivdetails verloren gehen – das können Sie in der Vergrößerung gut erkennen. Dieser die Bildqualität beeinträchtigende Effekt lässt sich bereits bei der Aufnahme reduzieren.
Möglichst viel Licht: Nutzen Sie die Grundregel „Mehr Licht – weniger Bildrauschen“, indem Sie den Bildausschnitt so wählen, dass möglichst viele helle Bereiche aufgenommen werden.
Für helle Bildanteile sorgen: Platzieren Sie Ihr Motiv nach Möglichkeit vor hellen Flächen. Ideal sind hellere Outfits. Nutzen Sie Lichtquellen in der Umgebung, etwa Laternen, Scheinwerfer oder große Fenster, die das Motiv frontal und dadurch schattenarm beleuchten. Stativ und Selbstauslöser: Bietet Ihr Handy manuelle Kameraeinstellungen, machen Sie es den Profis nach: Wählen Sie als Erstes in den Einstellungen der Kamera-App einen niedrigen ISO-Wert. Die App passt die Belichtungszeit dann so an, dass die Aufnahmen trotzdem gelingen. Stellen Sie anschließend das Handy auf einem ebenen Untergrund ab, oder nutzen Sie ein Stativ, um die Fotos verwacklungsfrei mit dem Selbstauslöser aufzunehmen.
Powertipp
Setzen Sie Bildrauschen doch als Stilmittel für Fotos im Vintage-Stil ein. Mit der Gratis-App Snapseed können Sie Rauschen unter „Tools –› Körniger Film“ in Bilder zaubern.
2.7 Bei Nacht fotografieren

©Ryan Hutton / Unsplash
Wenn Sie wissen, wie es geht, sind auch scharfe Bilder bei Dunkelheit kein Problem mehr. So macht Ihr Smartphone bessere Fotos bei Nacht.
Auch wenn der ins Smartphone eingebaute Blitz zur nächtlichen Nutzung einlädt: Verzichten Sie darauf. Die Blitz-LED leuchtet nur die allernächste Umgebung aus und sorgt dafür, dass weit entfernte Bereiche am Ende zu dunkel sind.
Besonders für Fotos im Dunkeln haben viele Smartphones einen integrierten Nachtmodus. Dieser holt mit aufwendigen Berechnungen und langer Belichtungszeit mehr aus der schlechten Lichtsituation heraus. Ist das bei Ihrem Gerät der Fall, schalten Sie die Nightshot-Funktion ein.
Verfügt Ihr Smartphone nicht über einen Nachtmodus, aber über einen HDR-Modus, schalten Sie diesen in den Kameraeinstellungen ein. Die Funktion verleiht Ihrem Motiv stärkere Kontraste, wodurch sich helle und dunkle Bildbereiche optimal voneinander abheben.
Aus der Hand fotografierte Nachtaufnahmen sind oft verwischt und unscharf, da sich die langen Belichtungszeiten, die die Kamera bei wenig Licht einsetzt, nicht ohne Verwackeln aus der Hand halten lassen. Um diesem entgegenzusteuern, sollten Sie Ihr Phone irgendwo anlehnen oder abstützen.
Bietet Ihre Kamera-App manuelle Einstellungen, dann können Sie auch selbst mit den Belichtungsparametern herumspielen.
Siehe auch: Mond und Sternenhimmel perfekt mit dem Handy fotografieren
2.8 Hohe Gebäude als Panorama aufnehmen
Sie stehen vor einem hohen Gebäude und fragen sich, wie Sie das Bauwerk komplett auf das Bild bekommen sollen? Mit dem Panorama-Modus!
Gebäude wie der Kölner Dom, das Empire State Building oder das Burj al Arab sind so hoch, dass sie sich selbst mit einem aktuellen Ultraweitwinkel-Smartphone lediglich aus einiger Entfernung komplett aufnehmen lassen. Wenn Sie näher dranstehen oder direkt davor, bekommen Sie das Bauwerk allenfalls durch extremes Kippen des Handys auf ein Foto. In solchen Fotosituationen hilft Ihnen der Panorama-Modus in der Kamera-App weiter.
Die Panorama-Funktion wird meist nur für horizontale Rundumbilder eingesetzt. Sie schwenken Ihr Smartphone seitlich, um ein Rundumbild aufzunehmen. Durch das Umschalten in den vertikalen Modus dürfen Sie beim Aufnehmen von unten nach oben schwenken und so auch Gebäude in XXL-Dimensionen in einem Bild einfangen.
Die Kamera blendet beim Auslösen einen Pfeil ein. Bewegen Sie das Smartphone nun einfach langsam in diese Richtung bis zur vollen Höhe des Bauwerks, danach beenden Sie die Aufnahme.
Powertipp
Zum Umschalten der Schwenkrichtung von horizontal auf vertikal bietet die Kamera-App je nach Modell einen Schalter oder Menübefehl.
2.9 Kleine Dinge groß aufnehmen

©Leonid Ikan / Bigstock.com
Per Lupe erweitern Sie die Möglichkeiten Ihres Handys im Nahbereich. Je stärker die Lupe, desto größer können Sie das Motiv aufnehmen.
Viele Smartphones ermöglichen es, kleine Dinge auf Fotos groß abzubilden. Ganz so nah rangehen, wie Sie möchten, können Sie allerdings nicht. Da macht Ihnen die Naheinstellgrenze Ihres Handys einen Strich durch die Rechnung. Der notwendige Mindestabstand zum Motiv sorgt in vielen Fällen dafür, dass Sie zum Beispiel ein kleines Insekt nicht formatfüllend scharf aufnehmen können. Eine ganz einfache Möglichkeit, weiter in den Makrobereich vorzustoßen und Gegenstände größer aufzunehmen, bietet eine Lupe. Der Trick besteht darin, durch die Lupe hindurch zu fotografieren. Beginnen Sie mit kurzem Abstand zwischen Motiv und Lupe – das erleichtert das Scharfstellen. Experimentieren Sie dann mit größeren Abständen.
Siehe auch: Die wichtigsten Smartphone-Kamera-Features für 2020
2.10 Food-Fotos zum Anbeißen aufnehmen

©Dean Drobot / Bigstock.com
Ob Schnitzel, Veggi-Bowl oder Panna Cotta – so gelingen Food-Fotos, die Ihnen garantiert das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
In sozialen Netzwerken gehören Food-Fotos zu den meistgesehenen und am häufigsten geteilten Aufnahmen. Wie gut, dass es einfache Tricks gibt, mit denen Sie Speisen – egal, ob selbst gekocht oder nicht – ansprechend in Szene setzen.
So arrangieren Sie Ihre Gerichte
Man muss kein Food-Blogger sein, um sein Essen zu fotografieren. Auch ein besonders gut gelungenes Gericht zu Hause oder einen erinnerungswürdigen Restaurantbesuch hält man gern fotografisch fest. Manche Phones bieten dafür sogar ein extra Motivprogramm.
Um Selbstgekochtes zu Hause zu fotografischen Meisterwerken zu machen, arrangieren Sie die Speisen am besten auf weißen Tellern. Auf weißem Geschirr wirken die Farben intensiver. Holz, eine Schieferplatte oder ein Tischset bilden einen schönen Untergrund. Arrangieren Sie die Gerichte nach dem Grundsatz „weniger ist mehr“, und achten Sie auf eine ruhige Anordnung.
Bei der Aufnahme – auch im Restaurant – sollte es ausreichend hell sein. Blitzen Sie jedoch nicht, sondern verwenden Sie, falls möglich, Tageslicht oder behelfen Sie sich mit einer zweiten Lichtquelle.Denken Sie dabei jedoch an den Weißabgleich! Gehen Sie nah an das Motiv heran und fotografieren Sie anschließend schräg von oben im 45-Grad-Winkel, damit die Oberflächen der Speisen das Licht reflektieren. Nehmen Sie mehrere Fotos auf. Schneiden Sie den Teller für mehr Dynamik auch mal an.
So wirken die Leckereien
Food-Fotos benötigen stärkere Farben und Kontraste über eine App wie Snapseed. Oder Sie schießen die Bilder direkt mit einer auf Essensfotos spezialisierten Kamera-App wie Foodie. Diese optimiert Farben und Tiefenschärfe durch Filter.
2.11 So gelingen gute Fotos bei wenig Licht
Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert Ihr Smartphone oft unscharfe oder zu dunkle Bilder. Mit einfachen Mitteln werden die Fotos besser.
- Handyfotos mit Blitz wirken oft wenig schmeichelhaft, da die Blitz-LED das Motiv hart frontal beleuchtet. Probieren Sie aus, ob die Bilder mittels zusätzlicher Lichtquelle besser gelingen.
- Der Nacht- oder Nightshot-Modus in der Kamera-App ist auf Aufnahmen mit langer Belichtungszeit spezialisiert. Aktivieren Sie diesen Modus bitte, damit das Handy bei schlechter Beleuchtung mehr Licht einsammelt, eventuell auch mit Stativ.
- Halten Sie das Smartphone ruhig. Freihandaufnahmen bei wenig Licht sind meist problematisch. Suchen Sie sich eine Auflage, wie etwa einen Baumstamm oder eine Mauer, an die Sie sich anlehnen können.
- Erlaubt die Kamera-App Ihres Telefons manuelle Aufnahmeparameter, so können Sie mithilfe eines höheren ISO-Werts das Verwacklungsrisiko verringern. Allerdings erhöht sich dadurch das Bildrauschen. Alternativ dazu stellen Sie eine längere Belichtungszeit oder eine offenere Blende ein (kleinerer Wert).
- Nehmen Sie zur Sicherheit bei schlechten Lichtverhältnissen am besten immer mehrere Fotos auf.
2.12 Porträtaufnahmen wie im Fotostudio

©Opolja / Bigstock.com
Mit dem Smartphone nehmen Sie tolle Porträts auf. Die Technik ist so weit, dass sie Gesichter automatisch erkennt und gut in Szene setzt.
Die Mehrfachkameras auf der Rückseite neuerer Handymodelle können im Aufnahmemodus „Porträt“ die Umrisse von Personen und teilweise sogar von Hunden und Katzen erkennen. Hierdurch lassen sich Porträts mit ansprechendem Unschärfeeffekt erzeugen, wie er sonst rein optisch hochwertigen Objektiven vorbehalten ist. Der Hintergrund des Fotos wird damit unscharf, das Gesicht selbst erscheint umso klarer.
Porträt aufnehmen: Verwenden Sie für die bestmögliche Bildqualität die Hauptkamera hinten am Smartphone. Aktivieren Sie nunmehr in Ihrer Kamera-App den Modus „Porträt“. Wird dieser Modus nicht angezeigt, versuchen Sie eine andere App oder spielen Sie mit der Blende für mehr Unschärfe.
Optionen einstellen: Über das Bildschirmmenü oder Symbole stellen Sie je nach App und Handy Optionen ein. Zur Auswahl stehen dann etwa Verschönerungsmöglichkeiten sowie Modi für natürliches Licht, Studiolicht oder Schwarzweiß-Porträts. Die Modi unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Vordergrund aufgehellt und der Hintergrund in Unschärfe gesetzt wird.
Richtig auslösen: Zielen Sie auf die Person. Falls der Fokus nicht automatisch auf das Gesicht gestellt wird, tippen Sie auf dem Display darauf. Berühren Sie zum Fotografieren den Auslöse-Button.
Porträt verbessern: Die Tiefenschärfe von Porträts lässt sich in manchen Kamera-Apps nach der Aufnahme noch nach Ihren Wünschen anpassen.
Powertipp
Greifen Sie auf ein wenig Puder zurück, um Hautunreinheiten, Flecken und Glanzpunkte auf Nase, Wangen und Stirn abzudecken. Das spart Ihnen häufig eine zeitraubende Nachbearbeitung am PC oder Handy.
2.13 Der richtige Bildausschnitt
Um beeindruckende Fotos zu machen, ist es entscheidend, den Bildaufbau richtig zu gestalten. Vermeiden Sie es, das Hauptmotiv einfach in der Mitte des Bildes zu platzieren – stattdessen sollten Sie bewusst das obere, untere, rechte oder linke Drittel nutzen. Nutzen Sie dabei das Gitterraster Ihrer Kamera als Hilfsmittel. Diese Art der Aufteilung vermittelt den meisten Betrachtern ein Gefühl von Ausgewogenheit und Harmonie. Ein Grund dafür ist, dass die Natur oft eine ähnliche Aufteilung aufweist. Zudem ist diese Anordnung für das menschliche Auge angenehmer.
3. Bildbearbeitung
3.1 Flaue Farben knackig machen

Gute Bilder sind Abbilder der Wirklichkeit, doch was die Farben betrifft, darf es gern mehr sein. So kommen Sie im Nu zu leuchtenden Farben. Wir zeigen Ihnen zwei einfache Wege, wie Sie Farbstiche beseitigen und den Farben mehr Power verleihen können.
Weißabgleich–Tuning: Öffnen Sie Snapseed, laden Sie Ihr Bild und tippen Sie unter “Tools” auf “White Balance”. Wischen Sie dann mit dem Finger nach links oder rechts, um die Temperatur zu ändern und einen eventuellen Farbstich auszugleichen.
Gründliches Farb-Tuning: Klicken Sie auf das Tool “Tune Image” und auf das Schieberegler-Symbol in der unteren Menüleiste. Wählen Sie zum Beispiel “Wärme” oder “Sättigung” und streichen Sie nach links oder rechts, bis das gewünschte Farbspektrum erreicht ist.
3.2 Aus Fotos coole Miniaturen machen

©Bonzodog / Bigstock.com
Mit dem Tilt-Shift-Effekt scheinen Ihre Bilder einer Modelllandschaft zu entstammen. Beim Tilt-Shift-Effekt wird die Tiefenschärfe in Fotos verlagert, um hierdurch eine geringe räumliche Schärfe zu erhalten. Auf diese Weise wird das Auge des Betrachters in die Irre geleitet, und es entsteht somit der Eindruck von Miniaturen. Der gezielte Bruch zwischen einem scharfen Zentrum und den weichen Randregionen lenkt den Blick des Betrachters geradewegs auf die scharfe Zone.
In der Gratis-App Snapseed für Android und iOS wenden Sie den Effekt einfach an: Öffnen Sie ein Foto, tippen Sie auf „Tools –› Lens Blur“. Über den blauen Punkt legen Sie den Schärfebereich fest. Per Klick auf das zweite Symbol von links wechseln Sie zwischen balken- oder kreisförmiger Unschärfe. Testen Sie, welche Variante bei Ihrem Foto die bessere Wirkung erzielt. Durch vertikales und horizontales Wischen über das Bild variieren Sie die Weichzeichnung und die Größe des Übergangs.
3.3 Kontrast steigern, Belichtung verbessern

©Gar1984 / Bigstock.com
Bei Fotos, die ein wenig mehr Kontrast benötigen, leistet die automatische Bildkorrektur gute Dienste. Einzustellen brauchen Sie nichts – Ihr Smartphone versucht, das Bild vollautomatisch zu verschönern.
So einfach kann es sein: Foto öffnen, einen Button berühren, und schon erstrahlen vormals kontrastarme Bilder in neuem Glanz. Dahinter steckt die Ein-Klick-Optimierung, die es in Google Fotos ebenso wie in den Fotogalerie-Apps von Herstellern wie Huawei, LG, Samsung oder Sony und in der Fotos-App auf dem iPhone gibt.
Das kann die Belichtungskorrektur
Der in der Regel mit einem Zauberstab oder mit Sternen gekennzeichnete Button verbessert in einem Rutsch die Belichtung und damit auch die Helligkeit, die Farben und die Kontraste. Anders als bei einer manuellen Feinabstimmung ist hierfür weder Zeit erforderlich noch Gefühl gefragt – die automatische Belichtungsoptimierung erledigt alles von allein.
Es gibt eine Reihe von typischen Belichtungsproblemen, bei denen Sie über eine Automatikkorrektur mit ordentlichen bis guten Resultaten rechnen dürfen. Dazu gehören Fotos mit ungenügender Brillanz, Kontrastarmut, Grauschleier, leicht zu dunkel geratene Bilder und farbstichige Fotos.
Hier greift die Automatik nicht
Wenig aussichtsreich sind dagegen Ein-Klick-Korrekturen bei stark über- oder unterbelichteten Fotos, Motive mit Gegenlicht, verwackelte oder insgesamt unscharfe Bilder und Fotos, bei denen ein Finger vor dem Objektiv ist.
Probieren Sie es dennoch aus – alle Anpassungen lassen sich ja wieder rückgängig machen.
3.4 Fotos begradigen, Motivausschnitt wählen
Wohl jeder hat schon mal ein Motiv schief oder mit zu viel Drumherum aufgenommen. So begradigen und beschneiden Sie die Bilder.
Beim Knipsen passiert es leicht, dass Sie Ihr Handy schräg halten oder zu weit weg sind. Hierdurch nehmen Sie das Motiv zu klein und/oder schief auf – Mauern und andere horizontale Linien im Bild verlaufen nicht gerade, sondern schräg.
Schiefes Foto gerade rücken: Das Begradigen von Bildern ist in Google Fotos rasch erledigt. Mithilfe der Funktion „Beschneiden und drehen“ können Sie jedes schiefe Bild wieder ins Lot bringen. Das Werkzeug dafür öffnen Sie in der Foto-Vollbildansicht über das Bearbeiten-Symbol mit den drei Reglern. Tipp: Hier kann unter Umständen auch die Filteroption „Automatisch“ Fotos bereits korrekt ausrichten.
Für das manuelle Anpassen tippen Sie auf das Crop-Symbol in der Mitte. Bewegen Sie den Finger über die Winkelskala unter dem Bild. In 90-Grad-Schritten drehen Sie das Bild mit dem Button ganz rechts. Bestätigen Sie den Vorgang mit „Fertig“.
Foto beschneiden: Ein spannender Motivausschnitt macht das Foto interessant. Dazu skalieren und bewegen Sie den Bildausschnitt im eingeblendeten Vorschaurahmen mit den Fingern. Tippen Sie auf das Icon links, um das Rahmen- beziehungsweise das Bildformat zu ändern. Bestätigen Sie Ihre Änderungen zum Schluss mit „Fertig“ und speichern Sie diese ab.
3.5 Störende Teile eines Bildes entfernen

Sie haben ein tolles Motiv gefunden, doch Passanten, vorbeifahrende Autos oder störende Gegenstände gelangen immer wieder ins Bild.
Nur selten bekommen Sie bei gut besuchten Locations ein ansprechendes Motiv ohne störende Elemente vor das Smartphone. Da hat sich der Rest der Familie endlich vor der Sehenswürdigkeit in Pose gebracht und das geschossene Bild ist an sich gut gelungen – wenn da nicht die unerwünschten Motivteile wären.
Apps wie Pics Art Photo Editor für Android sowie Snapseed für Android und iOS bieten eine einfache Möglichkeit, ins Bild laufende Touristen beziehungsweise Laternen, Stromleitungen & Co. aus Fotos zu tilgen. So finden Sie beim Pics Art Photo Editor unter „Werkzeuge –› Klonen“ beispielsweise einen Klonenstempel, und Snapseed stellt unter „Tools –› Reparieren“ eine Funktion bereit, die störende Elemente durch ähnliche Bildteile ersetzt.
Mit Spezial-Apps wie Touchretouch (4,39 Euro) für Android und iOS übermalen Sie mittels Finger die störenden Motivteile. Die Apps reparieren die fehlenden Motivteile auf Basis von Bild- und Farbinformationen der benachbarten Pixel.
3.6 Langweilige Fotos aufpeppen
Möchten Sie Ihren Fotos ohne großen Aufwand einen neuen Look verleihen, greifen Sie zu den Bildeffekten in der Foto-App von VSCO.
Aus der Masse realitätsnaher Fotofilter stechen die Effekte der VSCO-App für Android und iOS heraus. Nach einmaliger Anmeldung und dem Wegklicken von allerlei Angeboten kann es losgehen: Tippen Sie unten auf „Studio“ und laden Sie per Pluszeichen und „Importieren“ ein Foto. Tippen Sie dann auf das Bild und den „Bearbeiten“-Button. Mit zwei Klicks auf einen Effekt können Sie seine Stärke anpassen.
3.7 Märchenhafte HDR-Stimmungen erzeugen
Der nachträgliche HDR-Effekt poliert Ihre nicht unter optimalen Bedingungen geschossenen Ausgangsfotos märchenhaft auf. Googles modular aufgebaute Bildbearbeitungs-App Snapseed kostet nichts und beherrscht auch komplexere Funktionen. Damit feilen Sie an der Bildwirkung von Urlaubsfotos, Porträts und Landschaftspanoramen: Märchenhafte HDR-Stimmungen erzeugen Sie in der Kategorie „Looks“ und “Tools” > „HDR Scape“.
Anders als beim HDR-Aufnahmemodus vieler Smartphones dürfen Sie den automatischen Effekt auf schon aufgenommene Bilder anwenden. Den speziellen HDR-Look stellt die App in vier Profilen zur Verfügung. Wie in Snapseed üblich, lässt sich HDR Scape durch Wischbewegungen anpassen. Wählen Sie mit senkrechten Gesten die Filterstärke, Helligkeit oder Sättigung. Mit waagerechten Kommandos justieren Sie anschließend die Intensität.
3.8 Aufnahmen perfekt schärfen

Verleihen Sie Bildern durch nachträgliche Schärfung am Handy den notwendigen Biss. Der Trick besteht im Erhöhen des lokalen Kantenkontrasts.
Beim Zoomen merken Sie es: Ihr Foto ist unscharf. Mit etwas Glück lässt sich die Aufnahme durch nachträgliches Schärfen mithilfe der Snapseed -App retten. Zahlreiche Bilder profitieren von einer akkuraten Nachschärfung. Diese hebt die Kanten entlang der Motivkonturen hervor, wodurch das Foto für den Betrachter dann insgesamt schärfer wirkt.
Starten Sie zunächst Snapseed und öffnen Sie das Ausgangsfoto. Tippen Sie als Nächstes auf „Tools –› Details“. Danach aktivieren Sie durch vertikales Wischen das „Schärfen“ und steuern nunmehr die Stärke der Schärfung durch seitliches Wischen. Überprüfen Sie die Vorher-Nachher-Wirkung mit dem Button oben rechts. Wenn Sie anstatt „Schärfen“ die Funktion „Struktur“ wählen, dürfen Sie zudem noch Bilddetails betonen.
Bei richtig unscharfen Bildern hilft Ihnen dieser Trick weiter: Verkleinern Sie das Foto auf dem Display und machen Sie dann einen Screenshot durch längeres gleichzeitiges Drücken der Power- und Leiser-Taste. In der Verkleinerung verliert sich die Unschärfe zum Teil. Das resultierende Bild ist für Facebook, Whatsapp und Mails immer noch groß genug.
3.9 Stürzende Linien in Fotos begradigen

Überlassen Sie die Korrektur stürzender Linien und störender Verzerrungen in Landschafts- und Gebäudeaufnahmen doch Ihrem Handy. Endlich ist der Eiffelturm in Sicht. Doch auf den Fotos Ihres Paris-Trips scheint das berühmte Bauwerk zur Seite hin zu kippen. Das Phänomen der „stürzenden Linien“ tritt in Fotos auf, wenn Sie vor Gebäuden und Sehenswürdigkeiten nicht weit genug zurückgehen können, um sie frontal aufzunehmen, und daher das Smartphone nach oben kippen müssen. Dann kommt es zu perspektivischen Verzerrungen. Auch für Handyfotos mit (Ultra-)Weitwinkelobjektiv sind solche Schräglagen typisch. Das Mittel der Wahl zur Blitzkorrektur der Perspektive ist Snapseed.
Öffnen Sie zuerst einmal Snapseed, laden Sie Ihr Foto und wählen Sie anschließend „Tools –› Perspektive“. Gehen Sie danach auf den Zauberstab, beseitigt die App die stürzenden Linien vollautomatisch. Die am Bildrand entstehenden Lücken füllt Snapseed passend zum Motiv. Durch Wischen dürfen Sie die Perspektive noch korrigieren. Speichern Sie das fertige Bild.
3.10 Fotos zu Schwarzweiß-Bildern machen

©Lindasj2 / Bigstock.com
Schwarzweiß-Bilder haben bunten Fotos in Sachen Ästhetik häufig einiges voraus – und Snapseed, aber auch viele weitere Fotos-Apps, kann Sie auf den Geschmack bringen.
Schwarzweiß-Aufnahmen haben einen ganz besonderen Reiz – das wussten schon Helmut Newton oder Robert Mapplethorpe. Mit Snapseed treten Sie in die Fußstapfen dieser großen Fotografen. Snapseed verspricht gute Schwarzweiß-Fotos ohne überflüssigen Firlefanz. Die kostenfreie App wandelt Bilder in kontraststarke Schwarzweiß-Motive um, wobei Sie die Kontrolle über das Spiel von Licht und Schatten behalten.
Neben den guten Ergebnissen punktet Snapseed bei der Bedienung: Öffnen Sie das Ausgangsbild. Das Entziehen der Farbinformationen geschieht mittels „Tools –› Schwarz-Weiß“. Entscheiden Sie sich für eine der unten angebotenen Vorlagen. Obwohl Sie Ihr Foto jetzt schon in Schwarzweiß sehen, werden Sie die typische Ästhetik professioneller Monochrombilder vermissen – das Foto wirkt flach.
Diesem Umstand wirken Sie durch den Wechsel des Farbbereichs entgegen. Tippen Sie unten auf den runden Button und probieren Sie aus, welche Farbe die schönste Umsetzung liefert. Die Ergebnisse sehen teilweise komplett anders aus. Passen Sie zum Schluss noch Helligkeit und Kontrast durch horizontales und vertikales Wischen an.
3.11 Schwarzweiß-Fotos mit Farbklecks erzeugen

©Luckybusiness / Bigstock.com
Das ganze Bild ist schwarzweiß, lediglich ein Element sticht farblich hervor: Der Colorkey-Effekt macht Ihre Fotos zum Blickfang. Der von der Werbeindustrie oftmals verwendete Colorkey-Effekt wandelt Fotos in Schwarzweiß um, belässt dabei allerdings ein Element in Farbe. Das setzt Akzente und hebt das farbige Objekt vom Rest ab. Der Klassiker ist ein Porträt, bei dem die Lippen in kräftigem Rot erstrahlen. Den Colorkey-Effekt erzeugen Sie mit der Gratis-App Pixlr für Android und iOS.
Als Ausgangsbasis sind Fotos geeignet, in denen der Teil, der farbig bleiben soll, möglichst schon deutlich vom Rest der Aufnahme abgegrenzt ist.
Öffnen Sie Ihr Foto in Pixlr, tippen Sie auf den Werkzeugkoffer und auf „Kolorieren“. Ziehen Sie die Spitze des Rechtecks auf den Bereich, der farbig erscheinen soll. Über „Toleranz“ steuern Sie, welche ähnlichen Bereiche die App in Farbe setzt. Meist ist die Fläche zu groß. Tippen Sie ganz einfach auf den Radierer und übermalen Sie alles, was Sie zusätzlich entfärben wollen. Wenn das Ergebnis passt, speichern Sie abschließend das Bild.
3.12 Der richtige Bildausschnitt
Um beeindruckende Fotos zu machen, ist es entscheidend, den Bildaufbau richtig zu gestalten. Vermeiden Sie es, das Hauptmotiv einfach in der Mitte des Bildes zu platzieren – stattdessen sollten Sie bewusst das obere, untere, rechte oder linke Drittel nutzen. Nutzen Sie dabei das Gitterraster Ihrer Kamera als Hilfsmittel. Diese Art der Aufteilung vermittelt den meisten Betrachtern ein Gefühl von Ausgewogenheit und Harmonie. Ein Grund dafür ist, dass die Natur oft eine ähnliche Aufteilung aufweist. Zudem ist diese Anordnung für das menschliche Auge angenehmer.
4. Extras
4.1 Alte Papierfotos einscannen

©Zoomteam, Soupstock / Bigstock.com
Lassen Sie alte Fotos nicht im Schuhkarton verstauben. Mit dem Smartphone und der Google-App Fotoscanner digitalisieren Sie Ihre Bilder.
Im Handyzeitalter haben klassische Fotos ausgedient: Wer sowieso alle Bilder auf dem Mobiltelefon in der Tasche hat, der will kaum noch Fotoalben wälzen. Mit der Gratis-App Fotoscanner von Google Fotos für Android und iOS verwandeln Sie auch Ihre analogen Bilder in digitale Kopien.
Starten Sie die App, legen Sie ein Papierfoto auf eine ebene Unterlage und drücken Sie als Nächstes in der App den Auslöser. Führen Sie dann die Smartphone-Kamera mit der App einfach entlang der Bild-Ecken Ihres Fotos. So werden Aufnahmen der Vorlage aus unterschiedlichen Blickwinkeln gemacht.
Die App beseitigt reflektierende Lichtpunkte oder perspektivische Verzerrungen automatisch. Ränder erkennt die Software ebenfalls zuverlässig, der Zuschnitt erfolgt auch im Automodus.
Gut zu wissen: Die Ausrichtung Ihrer Scans erkennt die App von selbst, Bilder werden so automatisch richtig gedreht, selbst wenn Sie diese vorher etwa kopfüber abgelichtet hatten.
Siehe auch: Digitalisieren Sie Ihre alten Fotos mit Hilfe von Google Foto
4.2 Schnelle Foto-Collage erstellen

Keine Zeit, um ein paar Fotos zu verschönern? Dann kombinieren Sie die Bilder mit einer Foto-Collage zu einem sehenswerten Gesamtkunstwerk.
Die Feier ging bis in die Nacht – und am nächsten Morgen warten Ihre Gäste schon auf ein paar Fotoeindrücke des Events. Doch Sie können sich nicht entscheiden, welche Schnappschüsse Sie zeigen wollen – und Zeit fürs schnelle Aufhübschen der Aufnahmen fehlt gerade auch. Die Lösung ist eine Bild-Collage mit Google Fotos. Mithilfe der sekundenschnell erstellten Collage bringen Sie mehrere Aufnahmen zur Geltung. Dank der Fotoeffekte sehen darin auch nicht optimal aufgenommene Bilder hübsch aus, und Sie sparen sich die Nachbearbeitung. Wählen Sie in Google Fotos bis zu neun Bilder durch Berühren aus. Tippen Sie dann oben auf das Plussymbol und auf “Collage”.
Powertipp
Die fertige Collage wird automatisch in der Fotosammlung gespeichert und angezeigt. Über die Bearbeitungsleiste am unteren Fensterrand peppen Sie Ihr Werk noch mit Effekten auf.
4.3 Fotos vom Handy auf den PC übertragen

Über ein USB-Kabel übertragen und sichern Sie Bilder und Videos vom Smartphone auf Ihren PC. Alternativen nutzen das WLAN oder Bluetooth.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Fotos vom Smartphone auf den Computer zu übertragen: Eine davon ist „Google Fotos“. Die App sichert sowohl Bilder als auch Videos in die Google Cloud, am Rechner greifen Sie mithilfe von „Google Fotos für Windows“ darauf zu.
USB-Kabel: Für den komfortablen Datenaustausch mit dem Windows-PC lässt sich Ihr Android-Gerät leicht als Laufwerk in den Explorer einbinden. Entsperren Sie dazu das Smartphone und schließen Sie es mit einem USB-Kabel an Ihren Computer an. Windows installiert nun eventuell benötigte Treiber. Bestätigen Sie die möglicherweise angezeigte Zugriffsanfrage. Android zeigt eine Benachrichtigung wie „USB-Nutzung“, „USB zum Aufladen …“ oder „USB für …“ am Display. Tippen Sie auf die Meldung oder ziehen Sie sie nach unten. Legen Sie dann die gewünschte Datenübertragungsart fest: Aktivieren Sie „Dateiübertragung“, „Dateien übertragen“, „Fotos übertragen“ oder ähnlich lautend.
Windows öffnet daraufhin den Explorer und zeigt Ihr Mobilgerät an. Gehen Sie zum Ordner „DCIM“ mit Fotos und Videos auf dem internen Speicher oder der Micro-SD-Karte. Durch Ziehen mit der Maus übertragen Sie die Dateien auf den PC.
WLAN-Übertragung: Im WLAN lassen sich Bilder auch kabellos vom Smartphone zum PC übertragen. Sie benötigen dazu eine Android-App wie Airmore, Airdroid, Photosync oder Pushbullet, das den Fernzugriff auf die Fotos erlaubt – die Handhabung ist vergleichsweise umständlich.
Über Bluetooth teilen: Einzelne Fotos lassen sich über Bluetooth auf den PC übertragen. Aktivieren Sie Bluetooth am Handy und stellen Sie sicher, dass Ihr Telefon sichtbar ist. Wählen Sie am PC Ihr Android-Gerät aus und geben Sie den angezeigten Sicherheitscode ein. Bestätigen Sie, falls notwendig, den Empfang von Dateien auf dem Computer. Nun können Sie Bilder mit der Teilen-Funktion in Android an den PC senden.