US-Journalisten konnten mehrere hundert chinesische Internierungslager der Uiguren ausmachen, wie Buzzfeed berichtete. Dazu wurde der chinesische Kartendienst Baidu verwendet.
Eigentlich sollte Baidu die Standorte der Internierungslager der Uiguren verstecken. Anhand auffälliger Zensur-Abdeckungen hat der Kartendienst den US-Journalisten geholfen, die Lager auszumachen.
Die Uiguren sind eine muslimische Minderheit, Viele werden in chinesischen Internierungslagern unterdrückt. Laut Berichten soll es sich dabei um die umfangreichste Masseninternierung einer ethnisch-religiösen Minderheit seit dem Zweiten Weltkrieg handeln – viele Details sind allerdings wegen der Vertuschung durch China noch unbekannt.
Bis zu einer Million Uiguren wohl interniert
Durch die von Baidu Maps abgedeckten Areale wurden Orte, die von strategischer Bedeutung sind, gezielt versteckt. Darunter Militärbasen, Kraftwerke, aber auch kommerzielle Einrichtungen und eben die Internierungslager. Durch einen Abgleich mit alternativen Satellitenbildern konnten so etwa 428 Einrichtungen ausgemacht werden, die Anzeichen von Internierungslagern bzw. Gefängnissen enthielten. 268 der 428 Areale waren erst in den vergangenen Jahren neu errichtet worden. In einigen nicht mehr genutzten Anlagen wurden in der Nähe neue moderne Anlagen quasi in Rekordzeit erbaut.
Laut dem Bericht könnten bis zu einer Million Angehörige der ungefähr 15 Millionen Uiguren interniert sein. Diese werden laut Human Rights Watch in einem „alptraumhaften System“ vollständig überwacht. China weist alle Berichte darüber zurück und spricht von Maßnahmen gegen Terrorismus.