Am 28. August ist es mal wieder soweit und bei Aldi Nord und Aldi Süd steht mit dem Medion Akoya S71 ein neuer Performance-PC für 678 Euro zum Verkauf. Der Computer richtet sich laut Medion an alle, die mit Ihrem PC Full-HD-Videos anschauen, Office Programme ausführen, aber auch Games in Full-HD genießen wollen. Rechenherz des Computers ist der neue Sechs-Kerner Intel Core i5-10400, der dank Hyper-Threading zwölf Threads parallel abarbeiten kann und mit bis zu 4,3 GHz taktet. Bei der Grafikkarte handelt es sich mit der älteren Version der GTX 1650 mit GDDR5 Videospeicher um eine Einsteiger-GPU. Bei modernen Spielen stößt die GTX 1650 sehr schnell an ihre Grenzen und Sie müssen die Spieleinstellungen deutlich reduzieren, um auf flüssige Bildwiederholraten zu kommen.
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Des weiteren verbaut Medion 8 GB DDR4 Arbeitsspeicher. Nach Rücksprache mit dem Hersteller haben wir erfahren, dass es sich dabei um ein einzelnes 8 GB Modul handelt. Dadurch, dass der Arbeitsspeicher nicht im Dual-Channel arbeitet gehen bei CPU-lastigen Anwendungen bis zu 50 Prozent Leistung verloren. Da das Mainboard mit B460-Chipsatz aber nur zwei RAM-Slots bietet, können Sie so immerhin bequem auf 16 GB Arbeitsspeicher aufrüsten. Größtes Manko beim Thema Aufrüsten ist allerdings das Netzteil. Es liefert laut Medion nämlich nur 250 Watt und bietet keinen 6- oder 8-Pin-Anschluss, weshalb der Einbau einer potenteren Grafikkarte zwingend ein stärkeres Netzteil erfordert.

©Medion
Ihre Daten, Programme und Spiele finden auf der 512 GB großen PCIe-SSD ihren Platz. Des weiteren verbaut Medion ein WLAN-ax-Modul, das mit dem neuen Standard WiFi 6 überträgt und Bluetooth 5.1 beherrscht. Das Gehäuse des Medion Akoya S71 sticht sofort ins Auge, allerdings nicht durch eine RGB-Beleuchtung, sondern eine anpassbare Front-Blende. Hierfür legt Medion im Lieferumfang zwei Folien sowie einen fünf Euro Gutschein für caseable.de bei, um eigene Folien gestalten zu können.
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An Anschlüssen stehen zwei mal USB 2.0 sowie vier mal USB 3.2 Gen 1 zur Verfügung – davon jeweils zwei mal an der Vorder- und Rückseite. Dazu kommen ein Gigabit-LAN-Port, sowie ein HDMI und zwei Display-Port-Anschlüsse. Ihr Headset und Mikrofon können Sie sowohl vorne als auch hinten am Gehäuse anschließen. Dieses ist dabei mit den Abmessungen von 17 x 38 x 38,5 cm (B x H x T) recht kompakt und wiegt nur 7,75 Kilogramm. Medion-typisch ist Windows 10 in der Home Variante vorinstalliert und im Lieferumfang befinden sich Maus und Tastatur. Obendrauf gibt es eine dreijährige Herstellergarantie. Der Medion Akoya S71 ist ab dem 28. August bei Aldi Nord und Aldi Süd für 678 Euro erhältlich.
Unsere Einschätzung: Medion hat bei dem Akoya S71 leider etwas Potenzial verschenkt. Statt dem Core i5-10400 wäre ein Core i5-10400F sinnvoller gewesen. CPU-seitig bietet dieses Modell nämlich exakt die gleiche Leistung. Es fehlt nur die integrierte Grafikeinheit, die auf Grund der dedizierten Grafikkarte aber nicht nötig ist. Hier hätten sich 17 Euro einsparen lassen. Diese hätten sich in die stärkere GTX 1650 SUPER investieren lassen können, die bei uns im Test in Full-HD um 36 Prozent besser abschneidet für nur 20 Euro Aufpreis. Damit wäre der PC auch wirklich fürs Full-HD-Gaming tauglich gewesen, so müssen Sie in vielen Spielen die Einstellungen auf niedrig bis mittel herunterstellen, um noch 60 Bilder pro Sekunde zu erhalten. Das hätte im gleichen Zug bedeutet, dass ein potenteres Netzteil mit mindestens einem 6-PIn-PCIe-Stecker verbaut gewesen wäre, was zusätzlich mehr Aufrüstmöglichkeiten für die Zukunft gegeben hätte.
Preislich geht der Medion Akoya S71 in Ordnung, auch wenn es sich dabei um kein Schnäppchen handelt. Wir haben versucht, den PC so gut es geht, nachzukonfigurieren, was auf Grund der OEM-Bauteile gar nicht so einfach ist. In unserer Zusammenstellung fehlt die austauschbare Gehäuseblende und das Mainboard bietet nur USB 3.0 statt USB 3.2 Gen1 Anschlüsse, die Leistungsdaten sind jedoch identisch. Wir haben darauf geachtet, auf ein Mainboard mit vier RAM-Slots, einer 8 GB Dual-Channel-Konfiguration und einem Netzteil mit Bronze-Zertifizierung zu setzen. Damit kommen wir auf einen Gesamtpreis von 609 Euro (Stand: 17. August 2020). Für den Zusammenbau sowie die dreijährige Garantie sind also 69 Euro fällig.

©HP, Lenovo
Alternativen: Wenn Sie auf gar keinen Fall einen PC selber zusammenbauen wollen, haben wir für Sie noch zwei Alternativen zum Medion-PC. Bei der ersten handelt es sich um das Lenovo IdeaCentre T540 für aktuell 535,16 Euro. Bei diesem Fertig-PC sparen Sie sich satte 122 Euro. Statt dem Core i5-10400 setzt Lenovo auf einen Ryzen 5 3600, der in Spielen zwar etwas langsamer ist, dafür aber im Anwendungsbereich die Nase vorne hat. Die restliche Hardware-Spezifikationen sind bis auf das WLAN-Modul identisch, hier gibt es nämlich nur WiFi 5. Außerdem ist kein Windows 10 vorinstalliert, das bekommen Sie aber aktuell im PC-WELT Shop als Windows 10 Pro exklusiv für nur 39,99 Euro – mit Original-Lizenz in der Retail-Fassung!
Alternative Nummer 2, der HP Desktop M01 , hat genau unsere Kritik beherzigt und statt dem Core i5-10400 einen Core i5-10400F verbaut und dafür auf die schnellere GTX 1650 SUPER gesetzt. Auch hier ist allerdings nur der Standard WiFi 5 statt WiFi 6 an Bord. Ebenso wie beim Lenovo IdeaCentre müssen Sie außerdem hier günstig Windows 10 Pro (Retail) separat dazukaufen. Mit dem HP Desktop M01 erhalten Sie für 633 Euro nicht nur einen günstigeren, sondern dank der GTX 1650 SUPER auch deutlich spiele-tauglicheren Rechner.