Grafikkartenhersteller wie AMD gehen sogar soweit, dass sie zum Entfernen des alten Treibers raten, wenn Sie den Grafikkartentreiber aktualisieren wollen, um Probleme zu vermeiden.
Und tatsächlich ist dies generell empfehlenswert. Möglicherweise ist es zwar übertrieben, dass eine saubere Treiberinstallation Wunder bewirkt, aber in vielen Fällen lassen sich so häufig Probleme beheben. Moderne Grafikkartentreiber sind komplexe Programme, die sich tief in Ihrem Computer einnisten. Das erkennen Sie bereits am Umfang: Denn die Treiber von AMD und Nvidia umfassen mittlerweile etwa ein halbes Gigabyte. Dabei sind die Treiber grundsätzlich von den Herstellern so konzipiert, dass die neue Version auf dem Vorgänger aufbaut. Auf diese Weise bleiben die Einstellungen des Anwenders auch nach einem Update erhalten. Genau dieser Umstand kann jedoch manchmal Probleme verursachen. Eine Deinstallation der alten Version und das Aufspielen des aktuellen Updates hingegen frischt alles auf und verhindert hierdurch potenzielle Konflikte zwischen den verschiedenen Treiberversionen.

Selbst Vertreter von AMD und Nvidia geben zu, dass sich viele Grafikkartenprobleme mit einer sauberen Neuinstallation des Treibers lösen lassen. Bei AMD sollten Sie deshalb am besten immer die Option „Werkseinstellung“ während des Treiber- Updates mittels eines Häkchens auswählen. Denn dadurch deinstallieren Sie zunächst den alten Treiber und starten das System neu, bevor die Installation des neuen Treibers beginnt.
Wenn Sie eine Geforce-Grafikkarte von Nvidia besitzen, dann läuft das Zurücksetzen des Treibers folgendermaßen ab: Starten Sie zuerst den Installationsvorgang, klicken Sie auf „Benutzerdefinierte Installation“ und stellen Sie sicher, dass Sie das Kästchen „Saubere Installation durchführen“ aktiviert haben. Daraufhin setzen Sie die Installation wie gewohnt fort.

Aber Achtung: Bei beiden Verfahren gehen sämtliche Einstellungen verloren, die Sie vorgenommen haben. Wenn Sie also zum Beispiel bestimmte Farbwerte oder 3D-Einstellungen selber konfiguriert haben, müssen Sie die Einstellungen nach dem Update wiederholen. Wer viel verändert hat, sollte sich vor der Neuinstallation die entsprechenden Optionen am besten notieren.
Doch nicht immer reicht eine saubere Installation aus, um Probleme mit dem Grafikkartentreiber zu lösen. Denn bisweilen sitzen sie leider doch tiefer. In diesem Fall müssen Sie den Grafiktreiber wirklich restlos vom System entfernen. Dabei hilft Ihnen Drittanbietersoftware. Das wohl bekannteste Gratis-Tool ist „Display Driver Uninstaller“ , kurz DDU. Dieses Programm entfernt neben Ordnern und Dateien sogar Registry- Einträge des GPU-Treibers restlos vom Computer. Deshalb ist es empfehlenswert, vor der Deinstallation einen Wiederherstellungspunkt für das System zu erstellen. Auf Wunsch lässt sich das bequem direkt in DDU erledigen. Das Programm ist außerdem weitestgehend selbsterklärend. So empfiehlt es zum Beispiel, für die Treiberdeinstallation in den sicheren Modus von Windows zu wechseln. Das lässt sich ebenfalls direkt über DDU durchführen, nach dem Neustart öffnet sich das Programm automatisch.

Nach der erfolgreichen Entfernung des alten Treibers können Sie die neue Version frisch installieren. Das sollte dann selbst hartnäckige Grafikkartenprobleme beheben. Bei physikalischen Defekten der Karte kann das Tool jedoch nicht helfen.
Mitunter kann es allerdings passieren, dass der neue Treiber fehlerhaft ist. Für den Fall, dass mit der vorherigen Version alles einwandfrei funktioniert hat, Laden Sie sich bitte ganz einfach diese Version von der AMD- oder der Nvidia-Webseite erneut herunter und entfernen die neue Version restlos, um das Vorgänger-Update wieder aufzuspielen. Achten Sie in diesem Zusammenhang generell auf die sogenannten Release Notes, um auf bekannte Probleme mit bestimmten Modellen hingewiesen zu werden.
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