Donald Trump sorgt wieder für Lacher beziehungsweise Kopfschütteln: Auf einer Pressekonferenz brachte der US-Präsident hinlänglich bekannte historische Daten völlig durcheinander. Trump verlegte die bekannte „Spanische Grippe“ mal eben in das Jahr 1917. Tatsächlich brach diese Influenza-Pandemie aber erst 1918 aus. Doch damit nicht genug: Trump schob auch noch hinterher, dass die “1917 pandemic“, wie Trump die Spanische Grippe in seiner Rede bezeichnet, wahrscheinlich den zweiten Weltkrieg beendet habe. Sie haben richtig gelesen: Trump spricht vom zweiten Weltkrieg. Dieser ging bekanntlich von September 1939 bis Sommer 1945. Eine „1917 pandemic“ kann den zweiten Weltkrieg also schon rein rechnerisch nicht beendet haben. Sie können das knapp über eine Minute lange englischsprachige Video hier sehen. Das Video macht derzeit in den sozialen Netzen die Runde.
Tatsächlich fällt die Spanische Grippe in die Endphase des ersten Weltkriegs (der „Urkatastrophe Europas“) und beeinträchtigte ab Frühjahr 1918 die Kampfhandlungen der Mittelmächte und der Westalliierten durch die hohen Kranken- und Todeszahlen unter den Soldaten. Die erste Welle der Spanischen Grippe fiel in die Zeit der deutschen Frühjahrsoffensiven, die zweite Welle wiederum trat während der letzten Kriegsmonate und nach dem Waffenstillstand auf.
Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte später, dass Donald Trump vom ersten Weltkrieg gesprochen habe beziehungsweise den ersten Weltkrieg gemeint habe. Das berichten US-Medien. Trump hat sich während seiner gesamten bisherigen Amtszeit nie besonders sattelfest bei der Wiedergabe von allgemein bekannten Fakten gezeigt. Als die Coronakrise die USA fest in den Würgegriff nahm, verbreitete Trump via Twitter obendrein völlig unbewiesene Behandlungsempfehlungen für die neue Seuche, unter anderem empfahl Trump die Einnahme von Desinfektionsmitteln. Doch mit der Verwechslung von erstem Weltkrieg und zweitem Weltkrieg dürfte Trump einen neuen Tiefpunkt erreicht haben.