Bei Blizzard Entertainment, bekannt für beliebte Spiele wie Diablo, World of Warcraft, Starcraft, Overwatch und weiteren Top-Titeln, brodelt es gewaltig. Die Belegschaft des Spieleherstellers, ist verärgert über die immensen Lohnunterschiede zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Das berichtete Bloomberg.
Angestellte versuchen Druck auszuüben
Aktuell ist im Unternehmen eine Tabelle im Umlauf, die die jüngsten Gehälter, Gehaltserhöhungen, Boni und mehr anonym festhält. Wohl auch um Druck auf die Führungsriege aufzubauen. Die meisten Gehaltserhöhungen liegen dabei deutlich unter 10 Prozent, und das nach dem Versprechen aus dem Jahr 2019, eine faire Bezahlung zu gewährleisten. Blizzard-Mitarbeiter hatten hier deutlich mehr erwartet.
“Unser Ziel war es immer, sicherzustellen, dass wir unsere Mitarbeiter fair und wettbewerbsfähig entlohnen”, sagte Jessica Taylor, Sprecherin von Activision Blizzard. “Wir überprüfen ständig unsere Vergütungsphilosophien, um das Talent unserer leistungsstärksten Mitarbeiter besser anzuerkennen und uns in der Branche wettbewerbsfähig zu halten, alles mit dem Ziel, Spitzenkräfte zu belohnen und mehr in sie zu investieren.“
Laut Taylor erhielten Top-Mitarbeiter bei Blizzard in diesem Jahr eine Gehaltserhöhung, die um 20 Prozent höher war als in den Vorjahren. Auch sollen mehr Mitarbeiter befördert worden sein. “Unsere Investitionen in die Gehälter insgesamt stimmen mit denen der Vorjahre überein”, sagte sie ebenfalls.
Blizzard-Mitarbeiter lassen Mahlzeiten aus um Miete zu bezahlen
Bei Blizzard liegen die Gehälter aber zu einem großen Teil beim Mindestlohn oder nur knapp darüber. Und da aktuell weniger Überstunden geleistet werden, wurde auch deutlich weniger ausbezahlt. Und das obwohl die Gegend rund um die Unternehmenszentrale in Irvine als teures Pflaster gilt.
Aus internen Nachrichten ist zu entnehmen, das Blizzard-Mitarbeiter Schwierigkeiten hätten über die Runden zu kommen. So erzählte ein altgedienter Blizzard-Mitarbeiter gegenüber Bloomberg, dass sie eine Lohnerhöhung von weniger als 0,50 US-Dollar pro Stunde erhielten und verdienen aktuell weniger als noch vor einem Jahrzehnt, weil weniger Überstunden geleistet werden können. Andere Mitarbeiter sprachen davon, dass Sie Mahlzeiten auslassen mussten oder nur Haferflocken essen, um die Miete weiter bezahlen zu können.
Auf der anderen Seite gibt es Firmenchefs wie Bobby Kotick, CEO und Präsident bei Activision Blizzard, dessen hohe Bezahlung schon von gewerkschaftsnahen Aktionärsvertretern kritisiert wurde. 2019 betrug seine Vergütung rund 40 Millionen US-Dollar. Weiterhin werden auch Aktienzuteilung in zweistelliger Millionenhöhe sowie generelle Boni ausbezahlt.
Activision Blizzard hatte zudem erst im Frühjahr 2019 mehrere hundert Mitarbeiter entlassen. Die Entlassungswelle war Teil der neuen Zentralisierungsstrategie, mit der der Publisher höhere Gewinne einfahren wollte.