Update: Roboter wird zur fahrenden Überwachungskamera
Mit dem aktuellen Firmware-Update wird der Roborock S6 Max V zur rollenden Überwachungskamera. Details dazu lesen Sie hier. Wir haben die neue Funktion bereits getestet: Wir fahren mit dem Saugroboter Patrouille in der Wohnung. Update Ende.
Besonderheit: Lidar, Stereokamera und KI
Der Roborock S6 Max V kombiniert für die Navigation Lidar und Stereokamera (an der Vorderseite, 30 Bilder pro Sekunde) sowie KI für die Hinderniserkennung und -vermeidung. Bisher verwenden Saugroboter in der Regel nur Lidar oder Kamera. Zudem kann der Roboter für weitere Etagen getrennte Karten erstellen; für maximal vier Etagen lassen sich so separate Karten anlegen. Wobei getrennte Karten auch für eine einzige Etage möglich sind.
Fazit: Sehr schneller, leiser und cleverer Sauger
Der Roborock S6 Max V reinigt beeindruckend schnell und leise. Seine übersichtliche App bietet viele Einstellmöglichkeiten und auf den virtuellen Karten des Roboters können Sie Ihr Haus perfekt in unterschiedliche Reinigungsbereiche einteilen. Die Detailfotos von Gegenständen, die den Roboter bei der Reinigung behindern, sind ein ebenso cooles wie praktisches Feature. Doch bei der Saugleistung ist der Roboter nur solide, aber nicht überragend.
Plus:
- Schnell
- Saugleistung von 2500 Pa
- Leise
- Lange Akku-Laufzeit (5200-mAh-Akku)
- Gute Hinderniserkennung
- Übersichtliche App mit guter Karte und virtueller Raumeinteilung
- Detailfotos/Live-Bilder von Hindernissen
Minus:
- Übersieht gelegentlich Schmutz
- Hochpreisig
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Achtung: Der Roborock S6 Max V ist auch auf Amazon erhältlich. Er kostet dort aber deutlich mehr als bei Media Markt oder Saturn. Kaufen Sie den Roboter also besser bei den beiden genannten Elektromarktketten.
Einfache Inbetriebnahme und Bedienung
Wer schon einmal ein Smart-Home-Gerät mit seinem Wlan-Netzwerk verbunden hat, kann sich das Lesen der Bedienungsanleitung sparen: Den Roborock S6 Max V nimmt man intuitiv und ohne langes Nachdenken in Betrieb. Auspacken, aufladen, Roborock-my-Home-App installieren, Roboter mit dem Wlan verbinden (klappt auf Anhieb) und los geht es.
Tipp: Sie sollten die Ladestation möglichst zentral in Ihrer Wohnung aufstellen. Im Test zeigt sich nämlich, dass der Roboter Probleme damit hat eine Wohnung komplett als solche zu identifizieren und vollständig zu kartografieren, wenn die Ladestation am äußersten Rand der Wohnung positioniert ist. Der Roboter kehrte im Test in so einem Fall immer viel zu früh zur Ladestation zurück und meldete fälschlicherweise die Reinigung als abgeschlossen. Sobald wir die Ladestation aber in einen zentralen Raum der Testwohnung verlegt haben, erfasste der Roboter die Wohnung vollständig und reinigte sie dann auch tatsächlich komplett. Wie immer bei Robotern, die eine digitale Karte der zu reinigenden Wohnung anlegen, erstellt der Roboter diese Karte beim ersten Reinigungsdurchgang. Auf dieser Karte trägt der Roboter von sich aus einzelne Räume ein, die er erkennt. Diese können sie dann gezielt in der App reinigen lassen.

Sie können den Roboter also zum Beispiel losschicken, um nur das Schlafzimmer zu saugen. Der Roboter fährt dann von seiner Ladestation los bis er den Raum erreicht, den er reinigen soll. Und startet dort dann mit dem Saugen beziehungsweise wischen. Nach gegangener Arbeit kehrt er zu seiner Ladestation zurück.
Wichtig: Bei dieser ersten Reinigungsfahrt, bei der der Roborock S6 Max V erstmals eine Karte anlegt, muss sich die Ladestation auf der Ebene des Roboters befinden. Zudem muss dieser erste Reinigungsvorgang erfolgreich abgeschlossen werden. Auf der Karte können Sie auch virtuelle Grenzen ziehen, die der Roboter nicht überfahren soll. Außerdem können Sie beliebige viereckige Bereiche in Ihrer Wohnung festlegen, die der Roboter reinigen soll.
Der Roborock S6 Max V erstellt auch bis zu vier unabhängige Karten. Also beispielsweise eine für das Erdgeschoß und eine für den ersten Stock. Dafür stellen Sie den Roboter einfach auf das neue Stockwerk und lassen ihn fahren. Die Ladestation müssen Sie beim Roborock S6 Max V – anders als zum Beispiel wie beim Ecovacs Deebot Ozmo 950 – nicht mitumziehen. Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen für eine Etage zwei getrennte Karten anlegen wollen, ist das auch möglich. Jede Etage kann eigene virtuell verbotene Zonen haben, in denen nicht gewischt und/oder gesaugt werden soll.

©Media Markt
Sie starten den Roboter entweder von der App aus oder aber durch den mechanischen Knopf auf dem Roboter selbst. Außerdem können Sie feste Reinigungszeiten im Timer der App festlegen. Eine Sprachsteuerung via Alexa ist ebenfalls möglich. In der App können Sie den Roboter sogar mit Hilfe von Richtungstasten von Hand steuern, allerdings ist das eher umständlich. In der App regeln Sie auch die Saugleistung: Soll der Roboter weniger laut arbeiten, dann lassen Sie ihn einfach schwächer saugen. Die reduzierte Saugleistung zusammen mit der zuverlässigen Hinderniserkennung sorgt dafür, dass der Roboter angenehm leise seine Arbeit verrichtet. Weil er fast nie gegen Hindernisse stößt, sondern vorher abbremst und Hindernisse dann umfährt. Das Ausleeren des Auffangbehälters geht ohne Probleme. Den Behälter dürften Sie auch mit Wasser auswaschen.

©Media Markt
Dem Roboter liegt eine Kunststoffunterlage bei, die mit der Ladestation verbunden wird. Damit vermeiden Sie, dass eventuell auslaufendes/tropfendes Wasser aus dem Wischbehälter Ihren Boden beschädigt.
Verbesserte Hinderniserkennung dank Lidar, Stereokamera und KI
Durch die Kombination aus Lidar (zur Orientierung im Raum und zum Erstellen der Karte) und der an der Vorderseite verbauten Stereo-Kamera (30 Bilder pro Sekunde; für die Identifizierung der Hindernisse) sowie KI-Power – Roborock spricht von „Reactive AI“ – soll der Roborock S6 Max V Hindernisse zuverlässig erkennen und souverän sowie schnell umfahren. Der Roboter kennzeichnet erkannte Hindernisse als Icons dann auf seiner Karte, so dass der Benutzer sieht, was genau wo im Weg lag.

©Roborock
Von Hindernissen, die der Roboter zu identifizieren glaubt, erstellt er Fotos und zeigt diese auf seiner Reinigungskarte mit der entsprechenden Bezeichnung wie “Schuhe” oder “Kabel” an. Tippt man auf dieses Thumbnail, dann erscheint eine Großansicht davon: Das Live-Bild. Damit kann der Benutzer sofort erkennen, welche auf dem Boden stehenden oder liegenden Geräte die Reinigung behindert haben. Im Test klappt das gut, sowohl Badeschlappen als auch Kabel und Stehlampensockel wurden gut erkannt.

Die Möglichkeit sich Live-Bilder von Hindernissen anzeigen zu lassen, ist absolut freiwillig und muss vom Nutzer aktiv eingeschaltet werden. Wenn diese Funktion genutzt wird, dient die Roborock-Cloud als Transportweg zwischen Smartphone und Roboter. Roborock versichert, dass auch in diesem Fall nichts in der Cloud gespeichert wird – sie dient aber als “Kanal”, damit man sich die Livebilder auch auf dem Smartphone anschauen kann. Wenn Kunden dieses Feature nicht nutzen, überträgt der S6 Max V keine Bilder zur Cloud, wie Roborock versichert.

Als Steuerzentrale verbaut Roborock den Qualcomm APQ8053-Prozessorchip. Die gesamte Rechenleistung für die KI kommt von dem Chip und nicht von Cloudservern, wie Roborock versichert.

Saugleistung, Lautstärke und Tempo
Der Roborock S6 Max V saugt bemerkenswert schnell und gegebenenfalls auch angenehm leise. Bemerkt er einen Teppich, dann steigert er automatisch die Saugleistung. Nach dem Verlassen des Teppichs reduziert er wieder die Saugleistung automatisch. Wichtig: Im Wischmodus stoppt der Roboter die Wasserabgabe nicht vor einem Teppich!

Der Boden ist nach dem Saugen in der Regel solide gereinigt. Auf unserem hohen roten Teppich, der die meisten Saugroboter seit jeher vor große Probleme stellt, bleiben aber einige Fusel zurück.

Bei diesem hohen Teppich ist nach wie vor unser uralter Roomba 620 der unübertroffene Maßstab – der allerdings sehr laut ist und deutlich länger für die Reinigung benötigt. Auch Flächen neben hohen Teppichen reinigt der Roborock S6 Max V nicht immer optimal. Bei der Saugleistung ist der S6 Max V also solide, aber nicht überragend.

Bedingt durch den Lidaraufsatz ist der Roborock S6 Max V etwas höher als andere, einfachere Saugroboter ohne Lidar. Somit kann der S6 Max V nicht unter Sofas oder Schränken saugen, unter die der eine oder andere einfacher gebaute Roboter noch passt.

Wischleistung
Für die Wischleistung gilt das wie schon für die Vorgängermodelle Gesagte: Der Roborock S6 Max V kann nicht schrubben. Er kann also festsitzenden Schmutz nicht wegwischen. Seine Wischfunktion dient eher der gegenüber dem reinen Saugen verbesserten Staubaufnahme und hält den Boden glänzend. Hausstaub- oder Pollenallergiker freuen sich über das feuchte Rauswischen und die dadurch vermutlich reduzierte allergologische Belastung des Bodens. Aber die Wischfunktion ist immer nur eine nette Dreingabe, nicht aber der Hauptzweck des S6 Max V.

Das Wasser füllen Sie wie gehabt in einen aufzusetzenden Wasserbehälter, der dem Roboter beiliegt. Daran befestigten Sie dann das Wischtuch. Die Wasserabgabemenge lässt sich einstellen.
Datenschutz und Privatsphäre
Die beiden Kameras sollen – sofern der Nutzer auf die Ansicht der Live-Fotos verzichtet – laut Hersteller keine realen Fotos auf Server übertragen, sondern nur zusammen mit der KI-Leistung Hindernisse identifizieren. Die Erkennung via KI soll komplett auf dem Roboter erfolgen, es sollen dafür keine Daten zu chinesischen Servern übertragen werden. Roborock sagte uns hierzu: “Die Aufnahmen werden lediglich auf dem Gerät verarbeitet und hinterher wieder gelöscht. Zum Zeitpunkt des Produktlaunches gibt es keinen Zugriff auf Bilder über die App; es werden keine Bilder transportiert oder auf einem Server gespeichert. Das einzige, was passiert, ist – ähnlich zur Kartierung Ihres Zuhauses durch die Lidar-Navigationstechnologie: Die Bilddaten werden umgewandelt und als Icon in der App dargestellt. Das heißt, die Kamera sieht, was ihr im Weg steht und die Künstliche Intelligenz (Reactive AI bei Roborock) ist trainiert, bestimmte Objekte zu erkennen. Schuhe gehören z. B. zu den Objekten, die erkannt werden. ‘Erkennen’ heißt: Das Bild wird umgewandelt in ein Icon und der Nutzer sieht in der Roborock-App dann ein Schuh-Icon, das genau zeigt, wo sich der Schuh befindet und wie der Roboter drum herum gefahren ist. Der Nutzer sieht also kein Live-Bild, sondern eine Abbildung von einem Schuh. Das ist wie erwähnt vergleichbar mit der Kartierung eines Hauses. In der App sieht der Nutzer ja auch keine Bilder von seinem Zuhause, sondern nur Umrisse der Räume, durch die sich der Roboter bewegt.”
Anders sieht es dagegen aus, wenn der Nutzer die Funktion Live-Bilder aktiviert. Dann werden die Live-Bilder vom Roboter via Roborock-Cloud zum Smartphone übertragen. Dem muss der Nutzer aber zustimmen.
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