Microsoft hatte im Jahr 2009 damit begonnen, Ladengeschäfte zu eröffnen. Darin konnte man Microsoft-Geräte wie die Surfaces und Xbox-Konsolen, aber auch Windows-PCs und Windows-Phones (als es diese noch gab) erst einmal ausprobieren, bevor man ein derartiges Gerät dann tatsächlich gekauft hat. In den sogenannten Flagship-Stores in New York, London und Sydney konnte man zum Beispiel auch die Hololens ausprobieren. Das Prinzip der Microsoft-Läden ähnelte also dem der Apple-Stores. Mit einem wesentlichen Unterschied: Anders als die Apple-Stores erreichten die Microsoft-Läden nie Kultstatus. Eine Liste aller Microsoft-Stores finden Sie hier. Außerhalb der USA gab es nur wenige Microsoft-Stores, in Deutschland keinen einzigen; die Niederlassung in Berlin gilt als Showroom und nicht als Store. Doch mit den Ladengeschäften zum Ausprobieren von Microsoft-Geräten ist nun Schluss. Die Redmonder schließen weltweit fast alle ihre lokalen Stores, wie das Unternehmen jetzt mitgeteilt hat. Microsoft will sich stattdessen auf seinen Online-Store konzentrieren und diesen ausweiten. Die Microsoft-Sales-Mitarbeiter sollen nun remote arbeiten, also online Kunden beraten und Microsoft-Produkte verkaufen sowie online Support und Training bieten. Microsoft will vor allem den 1:1-Video-Chatsupport, Online-Tutorial-Videos und virtuelle Workshops ausbauen. Nur in einigen wenigen Städten will Microsoft lokale Geschäfte behalten. So können Sie in New York, London, Sydney und in Redmond im US-Bundesstaat Washington, wo Microsoft seine Firmenzentrale hat, weiterhin physisch einen Microsoft-Laden betreten. Diese Läden will Microsoft aber in sogenannte “Microsoft Experience Center“ umwandeln – Marketing ist eben alles. Die Schließung der örtlichen Verkaufsläden würde zu einer Vorsteuerbelastung von rund 450 Millionen US-Dollar führen, wie Microsoft ergänzt. Microsoft hatte seine Ladengeschäfte Ende März 2020 wegen der Corona-Epidemie geschlossen. Die Store-Mitarbeiter hatten sich seitdem auf Online-Schulungen konzentriert, damit kleine Unternehmen und andere Kunden den durch die Coronakrise beschleunigten Einstieg in die Digitalisierung stemmen können. Faktisch ist es nun so, dass die wegen Covid-19 bereits geschlossenen Microsoft-Stores nicht mehr öffnen. Die Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley will erfahren haben, dass es keine Kündigungen geben soll, sondern dass alle bisherigen Store-Mitarbeiter künftig online arbeiten.