Bei einem aktuellen Smartphone oder Tablet hält der Akku trotz regelmäßiger Nutzung meist deutlich über einen Tag. Dies lässt jedoch von Jahr zu Jahr spürbar nach – bereits nach zwei Jahren muss das Gerät oftmals noch während des Tages an das Ladegerät. Ähnlich sieht es bei Notebooks aus: Hier sind zu Beginn bei leistungsstarken Akkus acht bis zehn Stunden Laufzeit keine Seltenheit. Dies reduziert sich aber bei intensiver Nutzung des Geräts schnell auf die Hälfte und weniger, abhängig von der Anzahl der Ladezyklen.
Sie haben in einem solchen Fall zwei Optionen: Bei neueren Smartphones und Tablets bieten leistungsstarke Ladegeräte eine schnelle Aufladung an. Dann ist auch ein Aufladen tagsüber meist verkraftbar – nach einer halben Stunde Ladezeit stehen schon wieder 50 Prozent der Akkuleistung zur Verfügung, vorausgesetzt, das Gerät unterstützt eine Schnellladetechnik.
Dies funktioniert jedoch nicht bei allen Geräten und macht auch nur Sinn, wenn der Akku noch eine bestimmte Restleistung liefert. Ansonsten bleibt nur noch der Tausch des Akkus als letzte Option übrig. Gleiches gilt bei Notebooks, deren Akkus nur noch kurze Zeit halten und Ihnen damit ein mobiles Arbeiten nicht mehr ermöglichen.
In diesem Workshop zeigen wir Ihnen, wie Sie ermitteln, welcher Akku in Ihrem Gerät steckt und wie Sie einen passenden Ersatzakku für Ihr Gerät finden. Darüber hinaus erfahren Sie, bei welchen Smartphones und Tablets ein USB-PD-Ladegerät (PD = Power Delivery) funktioniert.

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Gibt es für mein Notebook einen Ersatzakku?
Die erste Frage im Zusammenhang mit einem neuen Akku ist sicherlich: Lässt sich der Akku problemlos tauschen? Daran anschließend gibt es noch weitere Klärungspunkte, nämlich, ob es für das betreffende Gerät überhaupt noch einen Ersatzakku gibt, und falls ja, ob ich den Akku selbst tauschen kann.
Bei vielen älteren Notebooks ist der Akku nicht fest verbaut und lässt sich sogar ohne Öffnen des Gehäuses wechseln. So kommen Sie auch direkt an die erste wichtige Information: Welche Typenbezeichnung hat mein Akku, und welche wichtigen Zusatzinformationen kann ich über den Akku erfahren?

Mit diesen Informationen begeben Sie sich anschließend im Internet auf die Suche. Für viele gängige Notebooks gibt es sowohl einen Originalakku des Herstellers als auch Nachbauten von Drittanbietern. Diese sind in der Qualität oft sehr unterschiedlich. Sie sollten sich deswegen die Bewertungen genau anschauen.
Falls Ihr Gerät einen fest verbauten Akku hat oder Sie die Typenbezeichnung Ihres Notebooks nicht genau kennen, nehmen Sie am besten den Umweg über die Windows-Systeminformationen. Diese rufen Sie über Ausführen (Windows+R) und die Eingabe msinfo32.exe auf. In der Übersicht sehen Sie unter „Systemmodell“ die Herstellernummer Ihres Notebooks und unter „System- SKU“ den Typennamen.
Mit diesen Angaben gehen Sie am besten in einem der auf Akkus spezialisieren Onlineshops auf die Suche. Bei Trusted Shops haben beispielsweise akku500.de und AkkuShop.de jeweils mehrere Tausend positive Kundenbewertungen gesammelt. Über den Hersteller und das Gerätemodell gelangen Sie bei beiden Shops zum passenden Akku.

Mythos und Wahrheit: Der große Akku-Guide
Kann ich den Akku meines Mobilgeräts selbst tauschen?
Noch vor ein paar Jahren war es problemlos möglich, den Akku eines Smartphones selbst zu tauschen: Sie mussten dazu einfach die hintere Abdeckung abnehmen, um an das Akkufach zu kommen. Seit die Akkus spritzwassergeschützt oder teilweise sogar wasserdicht sind, geht dies nicht mehr. Heute ist es nur noch mit Spezialwerkzeug und handwerklichem Geschick möglich, den Akku Ihres Smartphones oder Tablets zu tauschen. Aber: Auf Youtube finden Sie zu fast jedem Gerät mehrere Videos, in denen der Austausch eines Akkus gezeigt wird.

Einen interessanten Einstieg bieten auch die Websites von Click Repair und iFixit . Sie zeigen eine Vielzahl von Reparaturanleitungen zu den gängigsten aktuellen und älteren Geräten. Interessant sind an dieser Stelle vor allem die Einschätzungen zum Schwierigkeitsgrad, zu den Kosten und der Reparaturzeit. Zusätzlich bekommen Sie eine Liste von Werkzeugen, die Sie für den Austausch des Akkus benötigen. Fehlt Ihnen davon eines, finden Sie weiter unten auf der Seite Amazon-Links mit Preisen dazu und auch zum passenden Ersatzakku.
Mit diesen Informationen können Sie abschätzen, ob Sie für diesen Schritt bereit sind oder doch lieber einen Experten an die Reparatur lassen sollten.
Lohnt sich die Reparatur meines Mobilgeräts?

Haben Sie sich dafür entschieden, den Akku selbst zu tauschen, kommen zum einen die Kosten des Akkus und zum zweiten die Kosten für das Werkzeug auf Sie zu. Bei Amazon finden Sie für gängige Smartphones komplette Sets, also einen Akku sowie das zur Reparatur notwendige Werkzeug. Dieses kostet etwa für das Samsung Galaxy S6 rund 30 Euro, für das neuere Samsung Galaxy S7 ist es sogar noch ein paar Euro günstiger.
Auch bei reinen Werkzeugsets gibt es eine große Auswahl: Die Einstiegssets beginnen bei rund zehn Euro, das sehr gut bewertete „ Essential Electronics Toolkit “ von iFixit kostet bei Amazon rund 25 Euro, das Profiset knapp 70 Euro. Letzteres macht allerdings nur Sinn, wenn Sie planen, regelmäßig Reparaturen an diversen Smartphones und Tablets durchzuführen.
Zusätzlich zum Werkzeug benötigen Sie noch den Akku – dieser kostet im Internet je nach Anbieter zwischen zehn und 15 Euro. Damit kostet Sie das Reparaturset, wenn Sie es separat erwerben, zwischen 25 und 40 Euro.
Wann sollte ich einen Spezialisten beauftragen?
Wenn Sie eine solche Reparatur zum ersten Mal durchführen, sollten Sie sich immer der Risiken bewusst sein. Ein zu starker Druck, und die Rückseite des Gehäuses oder das Display bekommt einen Sprung – das Smartphone wird zum wirtschaftlichen Totalschaden. Das Samsung Galaxy S6 wird beispielsweise als Gebrauchtgerät im Internet zwischen 50 und 100 Euro gehandelt. In einem solchen Fall kann man das Risiko sicherlich eingehen. Bei einem Samsung Galaxy S8 mit einem Restwert ab 150 Euro sollten Sie die Reparatur eher einen Fachmann überlassen.
An dieser Stelle gibt es entweder den Reparaturservice um die Ecke oder einen solchen im Internet. Die lokale Lösung finden Sie am besten über Google – ziehen Sie hier die Bewertungen für den jeweiligen Shop in Ihre Überlegungen mit ein. Die Kosten liegen auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Selbstreparatur.
In Deutschland gibt es zahlreiche Onlinereparaturdienste wie Myphonerepair , McRepair oder Handyreparatur123 . Bei ihnen liegen die Preise für den Akkutausch des S6 zwischen 70 und 90 Euro inklusive Versandkosten. Das macht wirtschaftlich sicherlich keinen Sinn mehr. Bei neueren Geräten, bei denen ansonsten noch alles andere problemlos funktioniert, kann der Weg gerechtfertigt sein. Sie erhalten auf die Reparatur zumindest von den Versandhändlern auch ein Jahr Garantie.
Tipp: So ermitteln Sie die verbleibende Restkapazität des Notebook-Akkus
Passt jedes beliebige Netzteil an mein Notebook?

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Gerade wenn der Akku bereits schwächer ist, kommt ein Netzteil öfter zum Einsatz. Wenn Sie viel unterwegs sind, lohnt sich der Kauf eines zusätzlichen Netzteils, das Sie beispielsweise in der Arbeit deponieren. Die meisten Notebook-Hersteller haben den korrekten Anschluss eines Netzteils bei Ihren Geräten über die Form der Schnittstelle geregelt. Ersatznetzteile erwerben Sie daher meist für eine Modellreihe oder einen Hersteller.
Wenn Sie aus Kostengründen kein Originalnetzteil des Herstellers kaufen möchten, suchen Sie beim Onlinehändler Ihrer Wahl nach Ihrem Notebooktyp. In der Regel sind die Netzteile von Drittanbietern für eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle geeignet. Die Produktbeschreibung gibt hier genaue Auskunft. Die korrekte Leistungsabgabe an Ihr Notebook wird über die integrierte Elektronik geregelt, deswegen sind die Netzteile auch für die unterschiedlichsten Modelle geeignet.
Kann ich jedes Ladegerät für mein Mobilgerät verwenden?

Bei Smartphones und Tablets sind die Hersteller inzwischen einen Schritt weiter. Aktuelle Modelle lassen sich nur noch über eine von drei Schnittstellen laden: Apples Lightning und die beiden herstellerneutralen Micro-USB und USB-C.
Wenn Sie sich nach einem zusätzlichen Ladegerät/ Netzteil für Ihr Smartphone oder Tablet umschauen, suchen Sie sich am besten ein Universalmodell samt passenden Kabeln aus. Viele Ladegeräte haben mehrere Anschlüsse und sind auf das parallele Laden mehrerer Geräte ausgelegt. Der Akku des Mobilgeräts und die darin integrierte Ladeelektronik sorgen zusammen mit dem Netzteil dafür, dass nicht mehr Ladestrom fließt, als das Gerät verträgt.
Allerdings sollten Sie auf ein hochwertiges Ladekabel achten, da günstige Modelle sich zum einen nicht für das schnelle Laden eignen und Sie zum anderen damit Gefahr laufen, dass ein Brand entstehen kann. Hochwertige Ladekabel kosten im Onlinehandel ab vier Euro aufwärts.
Welche Geräte werden von USB-PD-Netzteilen unterstützt?
Bereits vor einigen Jahren haben die Hersteller von Smartphones und Tablets eine Schnellladefunktion entwickelt, bei der binnen einer halben Stunde der Akku zu rund 50 Prozent aufgeladen wird. Hierfür müssen allerdings alle Komponenten zusammenspielen: das Ladegerät, das Ladekabel sowie Ihr Smartphone oder Tablet.
2013 hat der Prozessorhersteller Qualcomm die Technologie Quick Charge für das schnelle Laden eingeführt. Diese hat sich durchgesetzt und wurde in nahezu alle Geräte der letzten Jahre integriert, die als CPU einen Qualcomm Snapdragon verbaut haben. Samsung und Apple nutzen für viele Geräte hauseigene Prozessoren, die ebenfalls das schnelle Laden unterstützen. Falls Sie überprüfen möchten, welcher Prozessor in Ihrem Android-Smartphone verbaut ist, nutzen Sie am besten die App Droid Hardware Info .
Die meisten aktuellen Ladegeräte der großen Drittanbieter wie Anker , RAVPower , Aukey oder UGreen unterstützen das schnelle Laden. Sie finden einen entsprechenden Hinweis wie „Quick Charge“ oder „PowerIQ Technologie“ – dies ist abhängig vom Hersteller des Geräts. Achten Sie beim Kauf des Kabels auch auf die notwendige Unterstützung des schnellen Ladens. Die Preise für die Ladegeräte beginnen bei rund zehn Euro, ein passendes Kabel gibt es abhängig von der benötigten Schnittstelle ab drei bis vier Euro.
Kann ich Notebooks mit einem Standard-Netzteil per USB-C laden?
Seit der Einführung von USB-C geht der Trend dazu, Notebooks, Smartphones und Tablets mit einem Universalnetzteil zu laden. Allerdings funktioniert dies bis jetzt noch recht eingeschränkt und hängt davon ab, ob die Nennleistung des Ladegeräts (Watt) ausreichend ist, und auch die Spannung und die Stromstärke spielen Mit der App Droid Hardware Info überprüfen Sie, welcher Prozessor sich in Ihrem Smartphone befindet. eine Rolle. Vergleichen Sie die Werte Ihres Originalnetzteils oder der technischen Dokumentation Ihres Notebooks mit den Daten des Ladegeräts. Damit haben Sie einen wichtigen Anhaltspunkt. Oftmals gibt es zu den USB-C-Netzteilen auch eine Kompatibilitätsliste, welche Notebooks unterstützt werden. Sind alle Kriterien erfüllt, haben Sie es geschafft: Mit den passenden Kabeln haben Sie dann nur noch ein Netzteil für all Ihre Geräte.
Kommt das einheitliche Ladekabel/ Ladegerät für alle Geräte?

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Die Hersteller sind auf einem guten Weg – sogar Apple hat beim aktuellen iPad von Lightning auf USB-C gewechselt. Der Gesetzgeber strebt dies aktuell an, und auch die Europäische Union (EU) hat sich dieses Themas angenommen: Ende Januar 2020 hat die EU-Kommission das Thema in das Arbeitsprogramm für 2020 eingefügt. Durch alte Ladekabel fallen nach Angaben des Europaparlaments jährlich auf dem Gebiet der EU rund 51.000 Tonnen Elektroschrott an.
Bis jetzt hat sich vor allem Apple dagegen gewehrt und ein solches Vorgehen als innovationsfeindlich bezeichnet. Auf dem Gebiet der Dritthersteller ist jedoch eine klare Tendenz in Richtung USB-C zu sehen.
Fazit
Der Tausch eines Akkus lässt sich bei den meisten Smartphones und Tablets problemlos bewerkstelligen. Geräten mit noch recht hohem Tageswert sollten Sie aber in jedem Fall von einem qualifizierten Betrieb reparieren lassen, da sonst das Risiko eines Totalschadens droht. Mit etwas handwerklichem Geschick kann aber aufgrund der sehr guten Anleitungen im Internet die Lebensdauer eines Geräts in jedem Fall um ein oder zwei Jahre verlängert werden.
Gesetzesentwurf der EU zum einfacheren Reparieren von Elektronikprodukten
Auch die EU-Kommission will die Nutzungsdauer von elektronischen Geräten verlängern. Ab dem Jahr 2021 gilt ein Gesetz, welches die Hersteller bestimmter elektronischer Geräte dazu verpflichtet, Ersatzteile und Anleitungen an Reparaturbetriebe zu liefern (https://bit.ly/3c9sBMZ). Dieses Gesetz gilt aktuell allerdings nur für Großgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder Fernsehgeräte. Smartphones, Tablets und Notebooks sind davon ausgenommen.
Apple hat jedoch bereits vor der Veröffentlichung des Gesetzes im August 2019 angekündigt , Ersatzteile, Werkzeuge und Anleitungen an unabhängige Reparaturdienstleister zu liefern. Dies soll zu denselben Konditionen passieren wie für autorisierte Partner. Apple hat damit erst einmal in den USA begonnen; weitere Länder sollen folgen.