Erst vor einer Woche hat Whatsapp seinen Bezahldienst gestartet. In nur einem Land: Brasilien. Doch mit dem Bezahlen via Whatsapp ist es schon wieder vorbei. Das berichtet “Techcrunch”.
Denn die brasilianische Zentralbank hat den Bezahldienst von Whatsapp erst einmal verboten. Die Bank habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um ein gleichberechtigtes Wettbewerbsumfeld bei den mobilen Bezahlverfahren zu erhalten und um das Funktionieren eines untereinander austauschbaren, schnellen, sicheren, transparenten, offenen und günstigen Bezahlsystem zu gewährleisten.
Die brasilianische Zentralbank begründet ihre Entscheidung damit, dass sie nicht die Möglichkeit gehabt hätte, den Bezahldienst von Whatsapp vor dessen Start zu analysieren. Zuvor hatten brasilianische Banken Mastercard und Visa, die zu den Zahlungspartnern von Whatsapp in Brasilien gehören, aufgefordert, den Geldtransfer über die Whatsapp-App einzustellen.
Ein Whatsapp-Sprecher sagte gegenüber “Techcrunch”, dass es das Ziel sei, ein offenes Modell zu verwenden und dass man weiterhin mit lokalen Partnern und der Zentralbank zusammenarbeiten werde, um dieses Ziel zu erreichen. Außerdem wolle Whatsapp das PIX-Projekt der brasilianischen Zentralbank für digitale Bezahlverfahren unterstützen und das Bezahlverfahren von Whatsapp in PIX integrieren, sobald PIX verfügbar sei. Die Zentralbank plant laut eigenen Angaben den Start von PIX im November 2020.
Brasilien ist bisher das einzige Land, in dem man das neue Bezahlverfahren von Whatsapp nutzen kann. Whatsapp verlangt keine Gebühren von Privatanwendern, die via Whatsapp bezahlten, Unternehmen mussten dagegen eine Gebühr pro Zahlungsvorgang bezahlen.
Derzeit ist laut “Techcrunch” unbekannt, ob Whatsapp, Mastercard und Visa das Verbot der brasilianischen Zentralbank bereits umgesetzt haben.