Die Festplatte ist im Prinzip die Seele Ihres PCs, der Ort, an dem alle Ihre wichtigsten Daten gespeichert sind. Während sich die meisten Rechnerkomponenten ersetzen lassen, können die unschätzbaren Daten auf Ihrer Festplatte nicht so einfach wiederhergestellt werden, sofern Sie kein Backup erstellt haben. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ihre Festplatte gesund bleibt.
Auch wenn die herkömmlichen SATA-Festplatten mittlerweile mehr und mehr durch die wesentlich schnelleren Solid-State-Laufwerke (SSDs) ersetzt werden, sind sie immer noch sehr beliebt. Der Grund: Sie bieten nach wie vor eine erschwingliche Möglichkeit zum Speichern von Bildern, Videos und anderen einfachen Dateitypen.
SSDs funktionieren etwas anders bei der Datenspeicherung. Eine Defragmentierung ist bei Flashspeichern beispielsweise nicht erforderlich, weil sich die Fragmentierung (die Zergliederung von Speicherteilen) darauf bezieht, wo die Daten physikalisch auf dem Laufwerk abgelegt sind – schließlich benutzen HDDs rotierende Magnetscheiben anstelle von fest verlöteten Flashspeicherchips.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Magnetfestplatte langsamer wird, dann sollten Sie zunächst einmal überprüfen, wie fragmentiert sie ist. Sie können dies mit dem in Windows 10 eingebauten Defragmentierungstool tun. Dafür geben Sie bitte defragmentieren ins Suchfeld neben dem Windows-Symbol ein und klicken im Anschluss daran auf „Laufwerke defragmentieren und optimieren“. Wählen Sie das entsprechende Laufwerk jetzt aus und klicken Sie auf „Analysieren“. Wenn eine Fragmentierung erkannt wird, dann klicken Sie auf die Schaltfläche „Optimieren“ (früher „Defragmentierung“) für dieses Laufwerk.
Zusätzlich zu Windows-Bordmitteln gibt es kostenlose Anwendungen wie Defraggler, die eine Fragmentierung besser erkennen und reduzieren. Die meisten großen Festplattenhersteller bieten ebenfalls kostenlose wie auch zuverlässige Tools für die Überwachung des Zustands sowie der Leistung der eigenen Festplatten an. Um ein solches Programm zu verwenden, müssen Sie vorab die Details der eingebauten Festplatte feststellen. Die genaue Bezeichnung können Sie in Erfahrung bringen, indem Sie die Windows-Taste drücken, Gerätemanager eingeben und auf den entsprechenden Eintrag klicken, sobald er in den Suchergebnissen erscheint. Klappen Sie als Nächstes im Gerätemanager die Option „Laufwerke“ aus und notieren Sie sich die Modellnummer Ihrer Festplatte. Geben Sie diese Nummer dann in eine Internetsuchmaschine ein. Hier finden Sie heraus, von welchem Hersteller die HDD stammt. Zu den bekanntesten zählen Western Digital, Toshiba, Seagate, Samsung und Adata.
Navigieren Sie mit dem Modellnamen im Hinterkopf zur Support-Seite des jeweiligen Unternehmens und suchen Sie nach dem Dienstprogramm für Ihre Festplatte. Je nach Hersteller funktioniert das HDD-Tool ein wenig anders. Doch am wichtigsten ist, dass jedes dieser Programme über diagnostische Funktionen verfügt, mit denen Sie den Zustand Ihrer Festplatte testen können.
Bei dem CHKDSK-Tool von Windows 10 handelt es sich um einen nativ integrierten Dienst, der Ihre Festplatte durchsucht, um Systemfehler und fehlerhafte Sektoren festzustellen und zu erkennen, ob es Probleme mit Ihrer Festplatte gibt. Das Programm scannt den Datenträger und behebt Defekte. Kann es ein Problem mit der HDD nicht lösen, bekommen Sie immerhin einen Hinweis. Um CHKDSK zu verwenden, klicken Sie einfach im Explorer bei „Dieser PC“ mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk, welches Sie auf Fehler überprüfen wollen und wählen „Eigenschaften“. Klicken Sie daraufhin auf die Registerkarte „Tools“ und dann auf die Schaltfläche „Prüfen“.

Im Folgenden öffnet sich ein Dialog mit zwei Optionen, mit denen sich Fehler beheben lassen und die Suche nach fehlerhaften Sektoren möglich ist. Sie können die Optionen auswählen, wenn Sie Fehler und fehlerhafte Sektoren beheben wollen; andernfalls können Sie einfach auf „Start“ klicken, um einen grundlegenden Bericht über Probleme auf der Festplatte zu bekommen. CHKDSK geht nicht allzu sehr in die Tiefe und konzentriert sich auf die Suche nach Systemfehlern sowie korrupten Sektoren. Es lässt Sie anschließend lediglich wissen, ob es irgendwelche großen Probleme gibt, ohne sie zu beheben. Also sollten Sie CHKDSK in erster Instanz als grundlegendes Werkzeug zur Überprüfung und Behebung von Festplattenproblemen nutzen.
WMIC (Windows Management Instrumentation Command- Line) ist eine Befehlszeilenschnittstelle des Betriebssystems, mit der Sie viele administrative Aufgaben durchführen können. Hierzu zählt die Überprüfung des Festplattenzustandes. Sie nutzt die S.M.A.R.T.-Funktion (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) von Festplatten, um den Status abzufragen und eine kurze, einfache Schlussfolgerung wie etwa „OK“ oder „Pred Fail“ auszugeben. Es handelt sich um einen grundlegenden Befehl, der wenig Informationen bietet, aber schnell arbeitet und in Windows integriert ist. Um eine Festplatte mit WMIC zu überprüfen, drücken Sie die Tastenkombination Window-R und öffnen somit das Dialogfeld „Ausführen“. Geben Sie dort cmd ein und klicken Sie auf „OK“, um nun die Windows-Eingabeaufforderung zu öffnen. Dort angekommen, tippen Sie wmic ein und drücken Enter. Wenn die WMI-Schnittstelle bereit ist, geben Sie diskdrive get status ein und drücken erneut die Eingabetaste. Nach kurzer Verzögerung sehen Sie den Status Ihrer Festplatte – wenn alles in Ordnung ist, steht dort nur „OK“. Steht dort etwas anderes, wird es über kurz oder lang Zeit für eine neue HDD.