Der neue Tor Browser 9.5 ist mehr als ein Sicherheits-Update, um den Versionswechsel bei Firefox nachzuvollziehen. Tor Browser 9.5 basiert auf Firefox ESR 68.9.0, in dem Mozilla mehrere Sicherheitslücken der Vorversion geschlossen hat. Der neue Tor Browser ist sogar einen Tag vor Mozillas offizieller Freigabe für Firefox 77 und Firefox ESR 68.9.0 erschienen. Zu den üblichen Wartungsarbeiten am Tor Browser gehört, dass die enthaltenen Komponenten auf den neuesten Stand gebracht werden. So sind nun NoScript 11.0.26, HTTPS-Everywhere 2020.5.20 und Tor 0.4.3.5 an Bord. Die Liste der ausgemerzten Bugs ist recht lang. Neu in Tor Browser 9.5 ist die Möglichkeit für Website-Betreiber, Besuchern anzuzeigen, dass sie auch eine Onion-Site betreiben. Dies geschieht über einen zusätzlichen HTTP-Header, den der Browser auswertet. Benutzer können dann zur Onion-Site im Tor-Netz (gern als „Darknet“ verunglimpft) wechseln. Für die wahrhaft kryptischen Onion-Adressen soll es eine für Menschen besser merkbare Alternative geben. Apropos Adressleiste: Tor Browser 9.5 folgt dem Beispiel Mozillas und Googles, die HTTPS-Sites inzwischen als Standard behandeln und der URL ein Warnsymbol voranstellen, wenn die Website (oder Teile davon) nur über HTTP aufgerufen wird. Auch für Onion-Sites zeigt Tor Browser nun entsprechende Symbole:

©Tor Projekt
Zur besseren Nutzbarkeit des Tor-Netzes gehören auch klarere Fehlermeldungen. Gibt es ein Problem beim Aufruf einer Onion-Site, erhalten Benutzer bislang nur eine Standardfehlermeldung von Firefox. Tor Browser 9.5 zeigt stattdessen eine einfache Grafik, auf der sich die Ursache besser ausmachen lässt. Ähnliches kennt man schon von CloudFlare. Tor Browser 9.5 gibt es für Windows, Linux, macOS und Android.