Hochleistungsrechenzentren sind besonders gut gegen Angriffe geschützt. Gleichzeitig stellen sie ihre Rechenleistung jedoch auch entgeltlich für Kunden zur Verfügung, was wiederum einen Zugriff aus der Ferne erfordert. Genau diese Zugänge wurden in mehreren europäischen Hochleistungsrechenzentren nun aufgrund von „Sicherheitsproblemen“ gesperrt. Allein in Deutschland sind sechs Zentren betroffen , unter anderem NEMO in Freiburg, Taurus an der TU Dresden oder das Leibniz Supercomputing Center in Garching bei München. Daneben haben auch der Schweizer Cluster EPFL und die ARCHER National Supercomputing Service im schottischen Edinburgh ihren Fernzugriff gesperrt.
Nach Angaben der Betreiber haben sich Angreifer über gekaperte Nutzerzugänge Zugriff auf die Computer verschafft. Durch eine Ausweitung ihrer Nutzungsrechte konnten sie sich Root-Rechte verschaffen und damit weitere Zugangsdaten über SSH-Verbindungen abfangen. Dass dabei Forschungsdaten gestohlen wurden, glauben die Betreiber von ARCHER sowie die TU Dresden allerdings nicht. Über die potenziellen Angreifer ist bislang nichts bekannt. Die Attacken seien meist schon in einem frühen Stadium entdeckt worden. Das Motiv der Täter sei daher noch nicht zu erkennen. Nach Ansicht der Uni Freiburg könnten die Konten gekapert worden sein, um die Rechenressourcen für Crypto-Mining zu nutzen, also beispielsweise um Bitcoin zu generieren.