Wenn die Corona-App endlich da ist, stellt sich die Frage: Installieren oder nicht installieren? Ein CDU-Politiker fordert nun drastische Maßnahmen, damit Smartphone-Besitzer die App installieren. Axel Voss sitzt für die CDU im Europäischen Parlament. Er setzte sich in der Vergangenheit für Upload-Filter ein und erregte damit Unmut unter Internetaktivisten. In einem Interview mit der FAZ fordert Voss jetzt, dass auf Smartphone-Besitzer Druck zur Installation der App ausgeübt werden soll. Zwar lehnt Voss eine gesetzlich verpflichtende Installation ab und spricht davon, dass man die App freiwillig installieren solle. Doch da man mindestens 60 Prozent Nutzer benötige, damit die App großflächig funktioniere und man neue Infektionscluster schnell erkennen könne, müsse man Anreize setzen, so Voss.
So plädiert Voss dafür, dass besonders im grenznahen Bereich App-Nutzer wieder reisen dürfen. Wer die App auf seinem Smartphone installiert, soll zudem „zuerst wieder ins Restaurant, ins Kino, ins Theater und ins Freibad dürfen“, wie die FAZ den CDU-Politiker zitiert. Voss plädiert zudem für eine gesamteuropäische App und für eine zentrale Speicherung der Kontaktdaten. Für viele Datenschützer und Nutzer sicherlich eine Horrorvorstellung. Ebenso befürwortet der konservative Politiker einen digitalen Impfpass beziehungsweise digitalen Immunitätsausweis. Auch hier fordert Voss eine gesamteuropäische Lösung: Grenzbeamte sollen also in einer europaweiten Datenbank nachsehen können, ob jemand geimpft ist oder Antikörper besitzt.
Wobei derzeit aber noch völlig unbekannt ist, ob und wie lange ein Mensch mit Antikörper gegen Sars-CoV2 tatsächlich immun gegen Covid-19 ist.
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