Mit dem Intel Core i9-10900K als Spitzenmodell der 10. Core-Generation – laut Hersteller die “schnellste Gaming-CPU” – gehen am 20. Mai die lang erwarteten Desktop-Prozessoren “Comet Lake-S” in den Handel. Spätestens seit der Veröffentlichung der Ryzen 3000 Prozessoren durch AMD ist Intel im Desktop-Bereich mächtig unter Druck geraten. Der Konkurrent bietet deutlich mehr Kerne im gleichen Preissegment, welche obendrein äußerst energieeffizient arbeiten, nur bei den maximalen Taktraten – und direkt damit verbunden der Spieleleistung – hat Intel noch die Nase vorne. Mit Comet Lake-S kündigt der Chip-Hersteller 32 neue Desktop-Prozessoren an, die das Blatt wieder wenden sollen. Allerdings scheint Intel den Vergleich zu AMDs Ryzen 3000 zu scheuen und gibt keinen einzigen Vergleichswert preis. Zum Betrieb der CPUs ist ein Mainboard mit dem Sockel 1200 und einem Z490, H470, B460 oder H410 Chipsatz zwingend erforderlich. Über die neue Sockel-1200-Plattform und die Chipsätze berichten wir in einem eigenen Beitrag .
Fazit: Intels 10. Core-Generation für Desktop-CPUs
Intels Ankündigung der Comet Lake-S Prozessoren hinterlässt bei uns sehr gemischte Gefühle und wirft viele Fragen auf. Spieler dürfen sich laut Intel auf eine höhere Leistung freuen, wie groß der Zuwachs in einem Bereich ausfällt, in dem die Grafikkarte meist der limitierende Faktor ist, müssen Tests zeigen. Die Tatsache, dass die CPUs auf der fünf Jahre alten Skylake-Architektur basieren und Intel kein Wort über Optimierungen in der CPU-Architektur verliert, lässt nur einen Rückschluss zu: Die höhere Leistung kommt wahrscheinlich nur durch die zwei Extrakerne und den etwas höheren Takt des Top-Modells – und das bei einer deutlich erhöhten Leistungsaufnahme von bis zu 250 Watt.
Ob ein Luftkühler für den Intel Core i9-10900K überhaupt noch ausreicht oder eine Wasserkühlung zwingend notwendig ist, bleibt fraglich. Auch die Preisgestaltung spricht nicht für eine realistische Wahrnehmung des Marktes. Zwar will Intel die neuen Prozessoren zum gleichen Preis wie die Vorgänger anbieten, steht jedoch durch die Konkurrenz in Form der Ryzen 3000 Prozessoren mächtig unter Druck. Hier erhalten Sie die gleiche Kernanzahl deutlich günstiger. Wie schnell Comet Lake-S-CPUs rechnen und wo sie sich aus Preis-Leistungs-Sicht einordnen, muss unser Test erst noch zeigen. Die Ankündigung wirkt für uns verzweifelt, weil die Umstellung der Fertigung auf 10nm einfach nicht funktioniert und AMD bereits in 7nm fertigt. Der einstige Technologievorsprung ist auf jeden Fall dahin.
Die Technik des Intel Core i9-10900K – ein sehr alter Bekannter
Normalerweise beginnt die Präsentation einer neuen CPU-Generation mit der Vorstellung der zugrunde liegenden Architektur. Intel hat sich diesen Schritt gespart. Warum auch nicht? Schließlich ist die Architektur bereits seit 2015 bekannt und hat nur ihren bereits vierten Refresh erfahren. Mit der Veröffentlichung von Skylake-S und dem Core i7-6700K im Jahr 2015 schaffte es Intel Dank dem 14-nm-Verfahren die Die-Größe im Vergleich zum Vorgänger von 177 mm 2 auf 123 mm 2 zu schrumpfen. Skylake-S erfuhr Anfang 2017 seinen ersten Refresh in Form von Kaby Lake-S und dem Core i7-7700K. Die ersten Hexa-Core CPUs folgten im Oktober 2018 mit der Chipgeneration Coffee Lake-S und entwickelten sich mit Coffee Lake-R weiter zu Achtkernern wie dem Core i9-9900K . Die Chipgröße lag mittlerweile wieder bei 178 mm 2 , die vier zusätzlichen Kerne, der größere Cache und die schnellere Grafikeinheit müssen schließlich irgendwo unterkommen.
2020 kommt jetzt also die vierte Auflage einer fünf Jahre alten Architektur auf den Markt. Da Intel wie gesagt keine Informationen dazu preisgibt, können wir nur mutmaßen, dass sich am Aufbau des Core i9-10900K im Vergleich zum Core i9-9900K nichts grundlegend geändert hat. Auch die Frage, ob die Die-Größe auf Grund der zwei zusätzlichen Kerne zugenommen hat, können wir leider nicht beantworten. Es ist einerseits schon beeindruckend, wie sich aus einem Quad-Core aus dem Jahr 2015 nur durch einen optimierten Fertigungsprozess ein 10-Core im Jahr 2020 entwickelt hat. Andererseits zeigt es auch, wie dringend Intel seine 10nm- oder noch besser die 7nm-Fertigung in den Griff bekommen muss. Bereits im Jahr 2017 wollte Intel ursprünglich die ersten 10nm-CPUs mit Cannon Lake veröffentlichen, auf Grund von Fertigungsproblemen ist daraus nie etwas geworden. Erst 2021 ist jetzt mit den ersten 10nm-Prozessoren von Intel, Codename “Rocket Lake”, zu rechnen. Konkurrent AMD fertigt bereits in 7nm und bietet im Desktop-Bereich einen 16-Kerner an.
Intel: “Sechs oder acht Kerne sind für Spieler vollkommen ausreichend”
Wirft man einen Blick auf Intels (noch aktuelles) Portfolio der neunten Core-Generation und vergleicht es mit AMDs Aufgebot, dann spricht eigentlich nur ein Grund für Team Blau: die Spieleleistung – wie unser CPU-Benchmark 2020 zeigt. Das scheint auch Intel erkannt zu haben, denn genau hier steigen wir mit der Präsentation ein. Nach einer kurzen Lobpreisung auf den Core i9-9900K(S) stellt der Sprecher den Core i9-10900K – “die schnellste Spiele-CPU der Welt” – vor. Hierzu betont Intel, dass viele Spiele nur wenige Rechenkerne beanspruchen und sich dadurch nur durch einen höherer Takt in mehr Leistung umwandeln lässt.

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Dass an dieser Aussage etwas dran ist und die meisten Spiele aktuell mehr von einer höheren Taktrate profitieren als von vielen Rechenkernen, bestätigt jedoch unsere CPU-Test. In Sachen Spieleleistung hat der Intel Core i9-9900K(S) nämlich klar die Nase vorne. Beim Core i9-10900K legt Intel noch einmal eine Schippe drauf und erhöht den Boost-Takt von 5,0 GHz auf 5,2 GHz. Mit dem neuen Feature Intel Thermal Velocity Boost sollen sogar 5,3 GHz drin sein. Allerdings halten wir es für gut möglich, dass viele Rechenkerne in Zukunft deutlich wichtiger sein könnten.

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Spieleentwickler orientieren sich nämlich meistens an der Konsolenleistung und sowohl die kommende Playstation 5 als auch die Xbox Series X sollen einen Octa-Core mit Simultaneous Multithreading verbaut haben. Aus diesem Grund halten wir die Aussage, dass “auch in Zukunft für Spieler sechs oder acht Rechenkerne vollkommen ausreichend sein sollen”, etwas gewagt. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass immer mehr Spieler streamen wollen und hierfür mehr Rechenkerne vorteilhaft sind. Hier kommen dann auch die zehn Rechenkerne des Intel Core i9-10900K zum Zuge. Was Intel jedoch vollkommen außer Acht lässt ist die Tatsache, dass es auch im Consumer-Bereich Menschen gibt, die mit ihrem PC nicht nur zocken, sondern auch professionell arbeiten wollen und von mehr Rechenkernen profitieren können.
Höhere Spiele-Performance und mehr Anwendungsleistung
Intel verspricht mit dem Core i9-10900K die beste Gaming-CPU abzuliefern – und das suggerieren auch die von Intel angegebenen Performance-Gewinne. So soll der Intel Core i9-10900K in Spielen um bis zu 33 Prozent schneller sein als sein Vorgänger, der Core i9-9900K. Im Vergleich zum etwas in die Jahre gekommenen Core i7-7700K liegt der Leistungsgewinn bei bis zu 81 Prozent. Dank den zehn Rechenkernen sollte es kein Problem sein, parallel PUBG zu spielen und zu streamen. In dieser Disziplin soll der Zehnkerner doppelt so gut abschneiden wie ein drei Jahre alter PC mit Core i7-7700K. Als einzige Anwendung nennt Intel das Videoschnittprogramm Adobe Premiere Pro, hier soll ein Leistungszuwachs von bis zu 18 Prozent im Vergleich zur Vorgängergeneration drin sein.

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Solche Angaben sind wie immer mit Vorsicht zu genießen, das sie direkt vom Hersteller stammen. Eine tatsächliche Performanceeinordnung ist erst mit einem unabhängigen Testbericht möglich. Fraglich bleibt hier auf jeden Fall, warum Intel nicht mehr Tests zur Spieleperformance angibt und warum es keinen direkten Vergleich mit einer AMD CPU gibt. Wenn man einen Blick in den Anhang wirft, dann sind solche Tests nämlich ausgeführt worden. Die Spieleentwickler scheinen von der Performance der Comet Lake-S Prozessoren auf jeden Fall überzeugt zu sein, aber werfen Sie doch selbst einen Blick in folgende Bildergalerie:

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Zudem muss man anführen, dass die Leistung der CPU mit zunehmender Monitorauflösung immer mehr an Bedeutung verliert. Um das ganze in Zahlen zu verdeutlichen: In unserem CPU-Benchmark liegt der Intel Core i9-9900KS in den Spieletests in Full-HD-Auflösung 8,6 Prozentpunkte vor dem AMD Ryzen 9 3950X . In WQHD beträgt der Vorsprung bereits nur noch 4,5 Prozent, bei 3840 x 2160 Bildpunkten schrumpft dieser Vorsprung auf magere zwei bis drei Prozent zusammen. Das liegt schlichtweg daran, dass hier die Grafikkarte der limitierende Faktor ist. Wenn Sie nicht auf der Suche nach der bestmöglichen Performance in jedem einzelnen Spiel sind und dafür dann bereit sind, einen überproportional großen Aufpreis zu zahlen, dann ist das Peis-Leistungs-Verhältnis deutlich interessanter. Wie dieses für die Comet Lake-S Prozessoren ausfällt, können wir erst abschließend beurteilen, wenn die Prozessoren unseren Test-Parcours durchlaufen haben und die Straßenpreise in Deutschland bekannt sind.
Intel Turbo Boost Max Technology 3.0 und Intel Thermal Velocity Boost
Während der Intel Core i9-9900K im Turbo Boost maximal 5,0 GHz erreicht, sind beim Core i9-10900K dank Turbo Boost Max Technology 3.0 bis zu 5,2 GHz drin. Dabei erkennt die CPU automatisch, welche beiden Cores am stärksten beansprucht werden und erhöht nur auf diesen beide Kernen den Takt auf bis zu 5,2 GHz – ohne dabei die Spannung erhöhen zu müssen. Dadurch nimmt nicht nur die Single-Core- sondern auch die Dual-Core-Performance zu und damit einhergehend die Spieleleistung. Für noch einmal 100 MHz mehr Takt soll das Feature Thermal Velocity Boost sorgen. Intel beschreibt dessen Funktion dabei wie folgt:
Intel Themal Velocity Boost
Intel Thermal Velocity Boost ist ein Feature, welches opportunistisch und automatisch die Taktraten über die Taktraten, welche mit der Single-Core und der Multi-Core Intel Turbo Boost Technology erreicht werden, anhebt, in Abhängigkeit der Tatsache, mit welcher Temperaturdifferenz der Prozessor unter seiner Maximaltemperatur arbeitet und ob ein sogenanntes “turbo power budget” vorhanden ist. Die Amplitude und die Länge des Taktratenzuwachses hängt dabei von der anliegenden Last, der CPU selbst und der Prozessorkühlung ab.
Der Intel Velocity Boost ist jedoch den 10-Kern-Modellen, also dem Core i9, vorbehalten. Die Intel Turbo Boost Max Technology 3.0, welche bis zu zwei Core beschleunigen kann, findet ihren Einsatz in allen Core i7 und Core i9 Modellen. In den Core i5 und den günstigeren Modellen findet die ältere Turbo Boost Technology 2.0 ihre Verwendung, welche nur die Taktrate von einem Kern auf das angegebene Boost-Level heben kann.
Wenn wir einen Blick auf die TDP werfen, sehen wir, dass sich diese vom Intel Core i9-9900K von 95 Watt zum Intel Core i9-10900K auf 125 Watt erhöht hat. Diese 125 Watt Leistungsaufnahme benötigt die CPU dann, wenn eine Volllast anliegt und alle Rechenkerne mit Basis-Takt laufen – diesen Wert findet man im BIOS auch unter dem Namen PL1. Es gibt aber noch einen zweiten Wert, das sogenannte PL2 (Power Limit 2). Dieser Wert liegt dann an, wenn sich die CPU im Turbo Boost Modus befindet. Beim 10900K liegt dieser Wert bei extrem hohen 250 Watt Leistungsaufnahme. Hier ist also ein leistungsstarker Kühler notwendig, um die hohe Abwärme abführen zu können. Die besten Luftkühler kommen laut den Herstellern mit bis zu 250 Watt klar, Intel empfiehlt jedoch ausdrücklich die Verwendung einer Wasserkühlung. Über den Zeitraum, den PL2 aktiv sein darf, entscheidet der sogenannte TAU: dieser liegt bei Core i9-10900K bei 56 Sekunden und hat sich damit im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt. Anders gesagt bedeutet das, dass sich die CPU nur 56 Sekunden lang – eine entsprechende Kühlung vorausgesetzt – 250 Watt genehmigen darf und vermutlich auch nur so lange der vollständige Boost-Takt anliegt. Wie hoch der Takt über einen längeren Zeitraum ausfällt, müssen unsere Tests zeigen.
Im folgenden finden Sie alle Features der Comet Lake-S CPUs auf einen Blick:

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Neben den neuen Boost-Technolgien bewirbt Intel alle Core i3 bis Core i9 Prozessoren mit Hyperthreading. Dieser Schritt ist auch dringend nötig, da bei Konkurrent AMD seit Ryzen 2000 alle CPUs über Simultaneous Multithreading verfügen. Der offiziell unterstütze DRAM-Support erhöht sich von 2666 MHz auf 2933 MHz, wobei das nur für die Core i7 und Core i9 Prozessoren gilt. Alle Core i5 und schwächeren CPUs unterstützen offiziell nach wie vor nur 2666 MHz. Neu ist außerdem die 2,5-GBit-Ethernet Schnittstelle I225 und der Support von Wi-Fi 6 AX201. Dabei kommt die Intel Integrated Connectivity (CNVi) zum Einsatz, welche wichtige Elemente der Wi-FI und Bluetooth-Technik in den Prozessor verlagert.
Die beste Overclocking-Erfahrung?
Neben der Aussage, die beste Gaming-CPU im Portfolio zu haben, wirbt Intel vor allem mit einem: einer guten und einfachen Übertaktbarkeit. Da mutet es schon etwas seltsam an, dass nach wie vor nur ausgewählte K-Prozessoren sich überhaupt übertakten lassen und dafür ein Mainboard mit Z490-Chipsatz Voraussetzung ist. Intel begründet diesen Schritt mit der Aussage, dass jedem Anwender nur die Leistung und die Features geboten werden müssen, die dieser auch benötigt. Außerdem ließen sich dadurch die Kosten für den Endkunden reduzieren. Dass es auch anders möglich ist, beweist AMD, hier lassen sich alle CPUs selbst mit einem Einsteiger-Mainboard übertakten (A320-Chipsatz ausgeschlossen).

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Ein sehr nützliches Feature, welches mit Comet Lake-S seinen Einzug findet, ist die Möglichkeit, jeden Core einzeln beziehungsweise auch die Hyper-Threading-Funktion pro Core deaktivieren zu können. Zudem sollen die CPUs keinen fest vorgegebenen Referenztakt (BCLK) mehr haben, sondern es soll ein externer Taktgenerator zum Einsatz kommen. Dieser Taktgeber lässt sich über eine PEG/DMI-Ratio steuern beziehungsweise übertakten. Auch die Spannungen, welche bei der jeweiligen Frequenz anliegen soll, sollen Sie jetzt in einer einfach Kurve anpassen können. Das alles lässt sich auf dem Desktop mit dem Intel Extreme Tuning Tool bewerkstelligen. Ob sich diese Features mehr an Extreme-Overclocker richten oder ob auch Otto-Normal-Verbraucher davon profitieren kann, müssen unsere Tests zeigen.

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Wenn man bedenkt, dass das Power-Limit-2 für den Boost-Clock bereits bei 250 Watt für den Core i9-10900K liegt, könnte Overclocking sowieso ein heikles Thema werden. Eine Wasserkühlung sowie ein Mainboard mit gut gekühlten Mosfets dürfte hier Grundvorraussetzung sein, nicht zu vergessen natürlich ein Netzteil, welches ausreichend Leistungsreserven bietet. Um die Temperaturentwicklung etwas einzudämmen, hat Intel im Vergleich zum Vorgänger die Dicke des Dies von 900 µm auf 500 µm verringert und dafür den IHS um die entsprechende Differenz dicker gestaltet. Hintergrund ist, dass Kupfer eine dreimal so hohe Wärmeleitfähigkeit hat wie Silizium. In wie weit das dabei hilft, die Wärme vom Chip abzuführen, muss unser Test zeigen. Die High-End-Chips sind wie auch beim Vorgänger mit STIM (soldered thermal interface material) verlötet. Ab dem Intel Core i5-10400 kommt dann Wärmeleitpaste PTIM zum Einsatz. Aus welchem Grund auch immer ist der Core i5-10400 sowohl verlötet als auch verklebt erhältlich, ohne dass sich das von Außen erkennen lässt.
32 neue Modelle vom Dual-Core ohne Hyperthreading bis hin zum 10-Kerner mit 20 Threads
Die zehnte Generation der Intel Core Desktop Prozessoren umfasst ganze 32 Modelle vom Dual-Core Celeron G5900 für 42 US-Dollar bis hin zum Zehnkerner für 488 US-Dollar. Der Core i7-10700K soll für 374 US-Dollar erhältlich sein. Damit sind die Preise identisch mit der UVP, welche Intel bei der neunten Generation ausgerufen hat, so kostete der Core i9-9900K damals ebenso 488 US-Dollar und der Core i7-9700K 374 US-Dollar. Die Preise lassen sich mit Mehrwertsteuer nahezu 1:1 in Euro umrechnen, so war der Core i9-9900K zur Markteinführung in Deutschland ab 499 Euro erhältlich.
Intel bleibt sich bei der Benennung der Prozessoren treu und bietet nach wie vor K- und F-Modelle an. Im Gegensatz zum Konkurrenten AMD lassen sich bei Intel nämlich nur ausgewählte Prozessoren übertakten, diese sind mit dem Zusatz “K” gekennzeichnet. Um die Prozessoren etwas günstiger anbieten zu können und eine höhere Chip-Ausbeute zu erreichen gibt es seit der neunten Generation CPUs mit dem Kürzel “F”. Bei diesen Modellen ist die integrierte Grafikeinheit deaktiviert beziehungsweise nicht funktional. Für stromsparende System bietet Intel die “T” Prozessoren an, bei welchen der Takt und die TDP im Vergleich zum “non-T” Produkt verringert ist. Einen Überblick über alle kommenden Modelle bietet die folgende Bildergalerie:

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Vergleichen wir die ausgerufenen Preise von Intel mit den aktuellen Straßenpreisen der AMD Prozessoren sowie der neunten Generation von Intel, ergibt sich folgendes Bild: Das Top-Modell von Intel, der i9-10900K, dürfte mit einem Preis von circa 500 etwas günstiger sein als der Core i9-9900K, welcher aktuell 529 Euro kostet. Soweit so gut, zwei Rechenkerne mehr, ein höherer Takt und ein niedrigerer Preis, das hört sich gut an. Bei AMD gibt es jedoch für aktuell 429 Euro mit dem Ryzen 9 3900X bereits einen 12-Kerner. In Sachen Spiele-Performance kann dieser zwar nicht mithalten, bei der Multithreading-Performace dürften die zwei zusätzlichen Kerne den höheren Takt des Core i9-10900K jedoch aufwiegen – und das bei einem 70 Euro günstigeren Preis. Der neue Octa-Core I7-10700K dürfte hierzulande zu einem Preis von etwa 390-400 Euro erhältlich sein und damit deutlich günstiger als der Core i9-9900K. AMDs Ryzen 7 3700X wiederum ist bereits ab 295 Euro erhältlich ( Ryzen 7 3800X – 329 Euro). Und auch bei den Hexa-Cores zeigt sich ein ähnliches Bild. Intel Core i5-10600K für circa 270-280 Euro versus AMD Ryzen 5 3600 für derzeit 166 Euro beziehungsweise Ryzen 5 3600X für aktuell 197 Euro. Ohne die genauen Leistungsdaten und die letztendlichen Verkauspreise in Deutschland zu kennen, können wir jedoch keine eindeutige Preis-Leistungs-Einordnung treffen.
Verfügbarkeit der Prozessoren und Mainboards
Die Verfügbarkeit der neuen Produkte teilt sich in zwei Wellen auf. So sollen folgende CPS und der Z490-Chipsatz ab dem 20. Mai erhältlich sein: i9-10900K, i9-10900KF, i7-10700K, i7-10700KF, i5-10600K, i5-10600KF, i5-10400 und i5-10400F. Am 27. Mai, also genau eine Woche später, folgen dann die Chipsätze H470, B460 und H410 nach sowie folgende Prozessoren: i9-10900, i9-10900T, i9-10900F, i7-10700, i7-10700T, i7-10700F, i5-10600, i5-10600T, i5-10500, i5-10500T, i5-10400T, i3-10320, i3-10300, i3-10300T, i3-10100, i3-10100T, G6600, G6500, G6500T, G6400, G6400T, G5920, G5900 und G5900T.