50 Millionen Menschen spielen gerade Call of Duty Warzone . Nur warum eigentlich, wo kommt der Hype her?
- Es ist kostenlos, was zu einer riesigen Menge an Spielern in kurzer Zeit und immer vollen Servern führt
- Es läuft auf PC, Xbox und Playstation, bald also auch auf Xbox Series X und Playstation 5. Egal, welches System Ihre Buddies haben, Sie können ein Squad bilden.
- Es ist das kreativste Battle-Royale-Spiel, das es gibt – das heimliche Battlefield 6, das sich so viele wünschen. Fortnite hat viele verrückte, geniale Mechaniken und fühlt sich innovativ an, deswegen ist es so explosiv gewachsen. Call of Duty Warzone lässt uns in der Vergangenheit schwelgen, in Zeiten, in denen Battlefield alles dominierte: Battlefield 4 war der Multiplayer-Shooter der Stunde. Denn dort ging alles, es gab keine Grenzen: Mit einem Buggy in den Fahrstuhl fahren, auf dem 36. Stockwerk rauscrashen, Soldaten niederwalzen? Geht. C4 dran packen, aus der Fahrt durchs Fenster springen. Fallschirm zücken, C4 zünden – Boom. Läuft!

Diese Battlefield-Moments erleben wir jetzt permanent in Call of Duty Warzone, und es ist einfach eine Freude, diese Compilations auf Youtube zu sehen: Gamer stapeln Helikopter übereinander, schießen mit Buggies Little Birds ab, holen mit völlig absurden Präzisionsschüssen die Luftwaffe zurück auf den Boden der Tatsachen. PC WELT gibt Einsteigertipps zu CoD: Warzone:
Call of Duty Warzone spielt sich wie Battlefield 6. Und die Welt liebt es Die Battlefield-Community macht schon seit vielen Jahren eine Durststrecke durch: Niemand wollte wirklich Battlefield 1, letztlich war es aber ein gutes Spiel, brachte viele Nuancen in die Serie. Als Battlefield 5 anstand, wollte die Fanbase das nächste große Spiel der Reihe, natürlich mit modernem Szenario – mit Panzern, Helikoptern, Kampfjets. Es gab jedoch nur Zweiter Weltkrieg, und dann hatte BF5 auch noch grotesk viele Bugs, Balance-Probleme und Ungereimtheiten. DICE brauchte ein gutes Jahr, um diese zu beheben. Mittlerweile geben die Schweden richtig Gas, wie unser Battlefield 5: War in the Pacific-Test beweist. Doch auch wenn wir diese Pazifikkampagne sehr mögen, es fehlt einfach etwas: Helikopter. Diese Little Birds sind fantastische für riskante Flugmanöver, um Infanterie mit der Minigun weg zu holzen. Zum Test: Battlefield 5: War in the Pacific

Und sie bieten die Möglichkeit, schnell Einsatzkommandos zu verlegen. Generell die Variation, Runden mal schnell anzugehen, dem Feind in den Rücken zu fallen, die fehlt einfach – Battlefield 5 ist fast schon ein bisschen zu strukturiert, und genau hier sticht Call of Duty Warzone rein. Es erbt die Geschwindigkeit von Battlefield, die ja signifikant langsamer ist als das klassische Call of Duty. CoD ist und war immer super schnell, voll auf Reflexe und perfektes Aim getrimmt. Natürlich fahren Profis ihre Strategien, aber die laufen immer nur in einem Mikro-Kosmos ab, nie auf Makro-Ebene. Call of Duty: Modern Warfare hat jetzt diese deutlich größeren Modi wie Groundwar/Bodenkrieg, wo wir mit Panzern in die Schlacht ziehen. Nur fühlen sich auch diese Areale etwas klein ein, ihnen fehlt diese Epik aus Battlefield. Genau die liefert jetzt der kostenlose Battle-Royale-Ableger namens Call of Duty: Warzone. Dieses Spiel fühlt sich auch deshalb so sehr nach Battlefield an, weil es viel taktischer ist als CoD-Multiplayer. In BR-Squad gehen wir im Vierer-Team vor, decken uns gegenseitig den Rücken, geben Feuerschutz, sprechen uns via Voice-Chat ab. Das Gefühl dabei ist viel mehr Battlefield, als Call of Duty. Natürlich auch, weil es viele Fahrzeuge mit sich bringt: ATV, Mercedes G-Klasse, Range Rover Defender, Cargo-Truck, einen Attack Rover. Es könnten gerne noch mehr sein, den Black Hawk aus der Kampagne hätten wir unglaublich gerne. Und wie sieht’s aus mit einem Motorrad oder Motocross-Maschine? Mit Booten? Aktuell gibt’s nur eine Karte, weil Warzone noch in der Beta ist, aber hier kann Infinity Ward brutal viel rausholen in den nächsten Monaten. Schneller Einstieg, optimal für Anfänger und das Gulag rockt

Battle-Royale ist ein komisches Genre. Wer die ersten Runden in PUBG oder Apex Legends dreht, der wird meist wenig reißen, weil man sich erstmal in die Mechaniken reinfuchsen muss. Gerade PUBG ist hier wenig Einsteiger-freundlich, weil Sie sehr viel im Inventar optimieren müssen, etwa Munition Waffentypen zuweisen. Wir kommen in Warzone deutlich schneller rein, weil alles griffiger ist: Es gibt weniger Munitionstypen, und Sie laufen einfach drüber. Sie müssen nicht wie in PUBG schauen, ob gerade die 9mm Kugeln, 7,62 oder etwas anderes benötigt wird. Es gibt auch deutlich mehr Loot, wir haben sehr schnell eine Ausrüstung, die durchaus in Richtung dessen linst, was wir von CoD gewohnt sind. Wir rennen also nicht lange mit der Bratpfanne wie in PUBG durch die Kante, sondern haben direkt beim Absprung eine Glock-Pistole und finden auch recht flott MP5, Shotguns und Sturmgewehre. Ein anderer Grund sind die Revives: Normalerweise ist die Runde für Sie gegessen, wenn Sie abgeschossen werden. In Call of Duty: Warzone hingegen können wir von unseren Team-Kameraden wiederbelebt werden, und das passiert häufig, schließlich möchte man nicht verlieren.

In der Tat treffen wir in den Matches sehr häufig auf Battlefield-Spieler, die Abwechslung von BF5 suchen, und die sind es eben sehr viel mehr gewohnt, im Team zu operieren und andere zu verarzten, als der klassische CoD-Spieler. Und selbst wenn Sie sterben, kommt eine der brillantesten Mechaniken ins Spiel, die wir in einem Multiplayer-Shooter erlebt haben: der Gulag. Im Grunde erwachen Sie mit einem Kontrahenten in einem Gefängnis und müssen sich duellieren – wer gewinnt, darf zuerst wieder aus der C17 der US Air Force aufs Schlachtfeld abspringen. Das macht richtig Spaß und ist sehr smart implementiert, weil Sie direkt nach dem Ableben wieder Action haben und es kaum Leerlauf gibt. Was CoD-Fans zudem gefällt: Die Loadouts und Killstreaks aus dem Multiplayer lassen sich an den sogenannten Buy-Stations auch in den Battle-Royale holen: Egal ob UAV, Cluster Strike, Präzisionsschläge oder Munitions-Box – alles da. Call of Duty, auf die PUBG-Art

Call of Duty Warzone ist der rasanteste Battle-Royale-Shooter. Während PUBG ja sehr gemächlich ist und oft Minuten lang nichts passiert, ist es Infinity Ward wichtig, dass Sie in Warzone schnell in die Action kommen und die Hüte brennt: Ständig crasht einer mit dem Buggy in feindliche Squads, zischen Helis durch den Himmel und zünden ihre Hellfire-Raketen. Und dann ist es natürlich vom Call-of-Duty-Team: PUBG wurde von Amateuren geschaffen und musste mit Jahren voller Patches auf ein Niveau gehoben werden, wo es auch im eSports eine Rolle spielt. CoD: Warzone hingegen kommt von Infinity Ward, dem aktuell besten Shooter-Studio der Welt, die sich aber offensichtlich sehr stark von den PUBG-Videos des Internets haben inspirieren lassen. Während Call of Duty: Modern Warfare ja sehr kalkuliert ist, sehr auf Aim getrimmt und viel Skill erfordert, können wir uns in Warzone auch einfach mal auf spaßige Art „durchwurtscheln“, wie der Bayer sagt.

Wir denken da an folgende Situation: Unser Squad steht unter Scharfschützenfeuer, wir hängen bei einer Holzmühle fest, kommen da nicht raus, haben aber selbst kein Scharfschützengewehr im Gepäck. Einer von uns klettert aufs Dach der Mühle, springt, zieht den Fallschirm, landet in einem Jeep, brettert los und überfährt die Camper. Nicht ganz die CoD-Art, wie wir sie gewohnt sind, aber sehr, sehr spaßig. Und genau darum geht es ja in Battle-Royale. Seien wir ehrlich, die Chancen für einen durchschnittlichen oder sogar relativ guten Spieler 149 andere zu überleben, ist nicht so wahnsinnig hoch. Dafür müssen Sie wirklich, wirklich gut sein.
Hat Call of Duty Warzone das Potential für den nächsten eSports-Hit? So spielen Pros: CoD-Star Scump rockt durch Warzone:
Battle-Royale und eSports, das ist immer etwas schwieriger, weil es Turnier-Veranstalter vor große Herausforderungen stellt: 100 oder im Fall von CoD Warzone gar 150 Spieler auf einer Bühne zu platzieren, ist rein platztechnisch nicht so einfach, und es ist auch schwierig für Moderatoren, Matches zu casten, weil sie sich brutal viele Namen merken müssen. Fortnite etwa hatte seinen gigantischen World Cup in New York, der richtig Laune gemacht hat und wo es absurde Mengen an Cash zum Abgreifen gab, satte 30 Millionen US-Dollar. Epic hat an diesem Wochenende zahlreiche Teenager zu Millionären gemacht. Danach wurde es aber eher ruhig, rund um Fortnite eSports. Was also sagen die Stars der Szene zu CoD: Warzone als eSports-Titel? Denn was schon eine kleine Überraschung ist: Alle Pros spielen gerade Warzone: Seth “Scump“ Abner , der mit OpTic Gaming mehrmals die Call of Duty World Championships gewonnen hat und mittlerweile bei den Chicago Huntsmen unter Vertrag ist. Die haben sich einen der sündhaft teuren Spots in der Call of Duty League gekauft, die angeblich aktuell bei 25 Millionen US-Dollar liegen sollen. Sein Statement: „ Schon sehr geil. Definitiv der beste Battle-Royale. Es gab ja schon erste kleinere Turniere mit 50.000 US-Dollar Preisgeld und das ging richtig ab. Ich wäre dabei.“ Bei diesem Turnier war wirklich jeder dabei, der Rang und Namen hat: Ninja, Dr. Disrespect, Shroud. Was denkt Shooter-Legende über Warzones Zukunft als eSports: „ Die Time-To-Kill ist etwas zu schnell, das ganze Gameplay ist super rasant. Ich denke, es ist schwierig diese Balance aus Multiplayer-CoD in Battle-Royale zu schaffen, was Infinity Ward hier macht. Es macht unglaublich viel Spaß, der Titel rockt hart. Aber ob das für eSports reicht, muss sich zeigen. Es ist aber auf jeden Fall das perfekte Spiel zum Streamen.“ Weitere Artikelempfehlungen: Weltpremiere Valorant: Kann Riot Games Counter-Strike enttrohnen? Test: Call of Duty: Modern Warfare Multiplayer Wie CoD-Superstar NadeShot Drake überzeugte 100 Thieves zu gründen