Forscher der Standford Universität haben eine smarte Toilette entwickelt, die in der Lage ist, anhand des Kots und des Urins frühzeitig Krankheiten zu erkennen und den Benutzer entsprechend zu warnen. Außerdem nutze die smarte Toilette eine sichere Art und Weise, um die Daten der Nutzer zu sichern und zu übermitteln, wie der Mitteilung der Stanford Universität zu entnehmen ist. Die Ergebnisse der Studie wurden auch hier bei Nature veröffentlicht.
Die Forscher betonen, dass ihre Toilette nicht nur intelligent sei, weil sie automatisch den Toilettendeckel hebe, wenn sich der Nutzer nähert. Vielmehr stecken in der experimentellen Toilette modernste Technik und Sensoren, die eine Vielzahl von Krankheiten im Stuhl und Urin erkennen können, inklusive einiger Krebsarten. Damit sei das Gerät besonders interessant für Personen, “die genetisch für bestimmte Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Prostatakrebs oder Nierenversagen prädisponiert” seien.
Innerhalb der Toilette befinden sich diverse Kameras und Bewegungssensoren, über die der Urinstrahl und die Urinmenge gemessen und die Kotbeschaffenheit analysiert werden. Dabei kommen speziell entwickelte Algorithmen zum Einsatz. Hinzu kommt eine Urinanalysefunktion, mit der beispielsweise die Anzahl der weißen Blutkörperchen und der Proteingehalt ermittelt werden können. Aus diesen Daten werden dann etwa verschiedene Krebsarten, Nierenfehlfunktionen oder Blasenentzündungen erkannt.
Smarte Toilette erkennt Nutzer via Finger- oder Anal-Abdruck
An der Pilotstudie waren 21 Teilnehmer beteiligt, die die smarte Toilette über mehrere Monate hinweg nutzen durften. Die Erkennung des Nutzers, so die Forscher, sei wahlweise über deren Fingerabdruck oder deren “Kot-Abdruck” möglich. Dazu erklärt einer der Forscher: “Wir wissen, dass es seltsam klingt, aber wie sich herausstellt, ist Ihr Analabdruck einzigartig.”
Die Forscher räumen ein, dass über die Kamera innerhalb der Toilette quasi das Gegenteil einer Gesichtserkennung durchgeführt werde. Letztlich erklären sie aber: “Um die Vorteile der intelligenten Toilette voll auszuschöpfen, müssen die Nutzer ihren Frieden mit einer Kamera machen, die ihren Anus scannt.”
Entsprechend wurde auch auf die Datensicherheit geachtet. Auf die Analysedaten hat zunächst nur der Nutzer über eine App mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen Zugriff. Sollen die Daten an einem Arzt für weitergehende Diagnosen übermittelt werden müssen, dann erfolge dies ausschließlich über ein abgesichertes Cloud-basiertes System, bei dem alle Informationen, über die sich eine Person identifizieren lassen könnte, entfernt werden. Dabei würden auch alle zum Schutz der Patientendaten geltende Regeln beachtet.
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