Nachdem Sie das Aktivierungswort sagen, etwa „Alexa“, zeichnen Sprachassistenten wie Alexa, aber auch Google Assistant, Apple Siri und Microsoft Cortana Ihre gesprochenen Anweisungen auf und senden die Mitschnitte ins Internet. Zwar sind die Mikrofone in den Echo-Geräten permanent offen und lauschen in den Raum, Datenpakete gehen aber erst nach Sprechen des Aktivierungsworts ab. Die gesamte Datenübertragung erfolgt verschlüsselt und damit abhörsicher.
Sicherheit: Das müssen Sie wissen
Auf den Servern des betreffenden Anbieters werden die Aufnahmen mit künstlicher Intelligenz analysiert. Die Systeme nutzen dazu auch Anweisungen, die Sie zuvor bereits einmal gegeben haben, Infos wie die zuletzt abgespielten Songs, Ihren Aufenthaltsort oder Ihren Kalender. Ziel der Systeme ist es, den Nutzer stetig besser zu verstehen und seine Wünsche umzusetzen. Dazu sammeln die Sprachserver möglichst viele Infos über ihn/ sie. Zur Optimierung der Dienste hören sich Mitarbeiter von Amazon und anderen Firmen die Sprachaufzeichnungen teilweise auch an.
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Potenzielle Schwachstellen
Der Datenaustausch über das Netz und das ständige Dazulernen ist Voraussetzung für das Funktionieren von Alexa. In diesem Punkt kollidieren Sprachassistenten systembedingt mit dem Wunsch nach umfassendem Datenschutz und Privatsphäre. Mit den folgenden Tricks lässt sich die Privatsphäre trotz Alexa im Haus wahren:
- Deaktivieren Sie in den Einstellungen der Alexa-App unter „Alexa Datenschutz“ und dem Menüpunkt „Legen Sie fest, wie Ihre Daten Alexa verbessern sollen“ alle angebotenen Optionen.
- Sagen Sie nach dem Aktivierungswort „Alexa“ nichts, von dem Sie keinesfalls möchten, dass es ein Fremder hören kann.
- Verzichten Sie auf die Nutzung von Skills von unseriös erscheinenden Anbietern. Löschen Sie fehlerhafte Skills, da die Software Schwachstellen aufweisen könnte.
- Hört Alexa häufig zu, wenn Sie es eigentlich gar nicht erwarten, sollten Sie das Standardaktivierungswort „Alexa“ in der Alexa-App ändern.
- Prüfen Sie regelmäßig die Zugriffsrechte von Skills. Das geht in den Einstellungen der Alexa-App unter „Alexa Datenschutz“ und „Skill-Berechtigungen verwalten“.
- Schalten Sie bei vertraulichen Gesprächen im Raum das Alexa-Mikrofon vorübergehend aus. Drücken Sie dazu an Ihrem Echo auf die Taste mit dem durchgestrichenen Mikrofonsymbol.
Sprachaufnahmen anhören und löschen
Amazon speichert Ihre an Alexa gerichteten Sprachkommandos auf seinen Servern. So überprüfen und löschen Sie diese Aufzeichnungen: Über das Webbedienmenü von Alexa haben Sie Zugriff auf Ihren Sprachaufnahmenverlauf. Dazu wählen Sie „Einstellungen –> Alexa-Konto –> Alexa Datenschutz“ und melden sich an. Auf der Amazon-Seite wechseln Sie zum Menüpunkt „Alexa- Datenschutz“, gefolgt von „Sprachaufnahmenverlauf überprüfen“. Nun gelangen Sie zu einer chronologisch geordneten Liste Ihrer Sprachmitschnitte. Klicken Sie auf den Pfeil nach unten und links neben dem Text auf das „Play“- Symbol, um die Aufnahme anzuhören. Ein Klick auf das Papierkorbsymbol löscht die entsprechende Datei. Per „Alle Aufnahmen löschen“ und Vorgabe des „Datumsbereichs“ können Sie alle Aufnahmen eines bestimmten Zeitraums löschen.
Mit der Option „Löschen per Sprachbefehl“ aktivieren Sie die Möglichkeit zum Löschen Ihrer Aufnahmen über Echo-Geräte – zum Beispiel: „Alexa, lösche, was ich gerade gesagt habe“ oder „Alexa, lösche alles, was ich heute gesagt habe“.
Echo Spot oder Show als Überwachungskamera nutzen

Um einen Raum während Ihrer Abwesenheit zu überwachen, brauchen Sie keine spezielle Kamera mehr – ein ganz normaler Echo mit Display genügt. Sowohl der kleine Echo Spot als auch der Show verfügen neben einem Farbdisplay über eine kleine Kamera, die eigentlich für Videotelefonate gedacht ist. Doch Sie können diese Optik zweckentfremden und als Überwachungskamera nutzen. Damit behalten Sie auch unterwegs den entsprechenden Raum im Blick. Starten Sie einfach aus der Alexa-App heraus einen Drop-in-Anruf auf den Echo. Ohne weiteres Zutun seitens des Echo wird die Aufnahme auf dem Handy binnen weniger Sekunden scharf, und Sie erhalten einen Livebild vom zu überwachenden Raum.
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Alexa-Security bei Amazon prüfen
Für Alexa-Nutzer empfiehlt es sich, regelmäßig die Einstellungen im Alexa-Datenschutzbereich auf der Amazon-Homepage durchzusehen und gegebenenfalls anzupassen. Nur dort erhalten Sie Zugriff auf alle relevanten Security-Optionen für Alexa und Ihre Echo-Geräte. Melden Sie sich dazu im Browser unter https://alexa.amazon.de an. Klicken Sie auf „Einstellungen“ und „Alexa Datenschutz“. Gehen Sie die Untermenüpunkte durch, und prüfen Sie die Vorgaben. Amazon nimmt in den Datenschutzmenüs oft Änderungen vor, sodass eine turnusmäßige Kontrolle ratsam ist.
Alexa als Türöffner verwenden

©Nuki
„Habe ich die Tür abgeschlossen?“ – Oft stellt man sich diese Frage, während man schon im Bett liegt. Mit einem smarten Gespann aus Alexa und einem Smart Lock von Nuki fragen Sie ganz einfach: „Alexa, ist die Eingangstür abgeschlossen?“ Sollte dies nicht der Fall sein, sagen Sie: „Alexa, verschließe die Eingangstür“ – und Sie können beruhigt einschlafen.
Für den Betrieb mit Amazon Echo brauchen Sie ein Komplettpaket bestehend aus dem Nuki Smart Lock für die Installation am Türschloss und einer Bridge, die für die Verbindung zum Internet sorgt. Bei Amazon erhalten Sie dieses Paket für rund 300 Euro ( Infos auf der Produktseite ).
Nach der Installation des Nuki-Systems und der Einrichtung eines Nuki-Webkontos suchen Sie in der Alexa-Web-App unter „Skills“ nach dem Skill Nuki Smart Home. Aktivieren Sie diesen, verknüpfen Sie Ihr Nuki-Konto mit Ihrem Alexa-Account, und folgen Sie den Anweisungen unter „Einrichtung“ in der Beschreibung des Skills. Schon können Sie Ihr Türschloss mit Ihrer Stimme aufund absperren und den Schließstatus überprüfen lassen.