Neben der reinen Größe bieten aktuelle Gehäuse zahlreiche weitere Ausstattungsmerkmale, die am Ende ausschlaggebend für den Kauf sein könnten – wie beispielsweise eine umfangreiche Kompatibilität für Wasserkühlungen, einen gedämmten Innenraum, Seitenwände aus edlem Glas oder eine RGB-Beleuchtung.
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Größe: Gängige Größen sind der Full-Tower, der Mid-Tower und Mini-ITX-Modelle. Die ersten beiden Varianten nehmen problemlos Hauptplatinen im gängigen ATX-Format auf. Es lassen sich gleichzeitig auch kleinere Mainboards im Inneren montieren, wie zum Beispiel Micro-ATX. Bei Mid-Towern handelt es sich um die beliebtesten Gehäuse – schlicht, weil sie in der Regel ausreichend Platz bieten. Unter anderem auch für geschlossene Wasserkühlungen, mehrere Festplatten und große oder sogar mehrere Grafikkarten. Full-Tower sind die größten PC-Gehäuse und bieten so auch den meisten Platz. Wer beispielsweise eine Hauptplatine im ausladenden E-ATX-Standard im Rechner haben möchte, der liegt mit einem Full-Tower genau richtig. Häufig handelt es sich bei High-End- Chipsätzen wie AMD X399 oder Intel Z390 um E-ATX-Modelle.

Ein Full-Tower sollte auch die erste Wahl sein, wenn Sie eine umfangreiche Wasserkühlung einbauen, mehrere Grafikkarten parallel betreiben und überdurchschnittlich viele Festplatten oder SSDs in das Gehäuse setzen möchten. Des Weiteren bietet Ihnen die größte Gehäuseklasse noch ausreichend Platz für zusätzliche Lüfter oder weitere 5,25-Zoll-Einbauschächte, wie beispielsweise für optische Laufwerke. Darüber hinaus erweist sich der geräumige Raum als sehr angenehm während des Einbaus der Hardware, weil er trotz der Fülle der Komponenten noch genug Bewegungsfreiheit für Hände und Werkzeug lässt.
Das genaue Gegenteil finden Sie im Mini-ITX-Format. Hier sind die Gehäuse so klein wie möglich und fassen deshalb auch nur die kleinen Mini-ITX-Mainboards. Manche Modelle sind sogar so schmal, dass sie sich in ein Hi-Fi-Rack stellen lassen – ähnlich wie eine Spielekonsole. Die kompakten Abmessungen bringen viele Einschränkungen bei der Auswahl der Hardware mit sich. Den Einbau einer Wasserkühlung oder eines riesigen CPU-Kühlers können Sie vergessen. In manchen Modellen ist es nicht einmal möglich, Grafikkarten mit einer gängigen Länge einzubauen, weshalb Sie sich die Spezifikationen aufmerksam durchlesen sollten. Insgesamt ist auch weniger Platz für extra Komponenten vorhanden, weshalb sich Systembauer hier auf die grundlegenden Teile beschränken müssen. Doch einen Vorteil finden Sie ausschließlich bei Mini-ITX-Systemen: Wegen ihrer schmalen Maße eignen sie sich optimal für den Transport. Tatsächlich gibt es auch Gehäuse, die zwischen den Mid- und den Mini-ITX-Towern liegen. Sie sind allerdings etwas seltener anzutreffen.

Preisklassen: Planen Sie, nur 50 Euro oder weniger auszugeben, sind Sie sehr eingeschränkt bei der Ausstattungsvielfalt und Verarbeitungsqualität. Wichtig: Das Modell Ihrer Wahl sollte wenigstens zwei Gehäuselüfter mitbringen – einen in der Front sowie einen im Heck. Denn auf diese Weise gewährleistet es einen grundlegenden Luftstrom, der beim Kühlen der eingebauten Komponenten hilft. Allerdings lässt sich nicht immer ein entsprechendes Modell in dieser Preisklasse finden.
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Mehr Auswahl haben Sie, wenn Sie über 50 Euro bis etwa 150 Euro für das Gehäuse investieren. Geräte dieses Preisspektrums werden regelmäßig weiterentwickelt, weisen jedoch im Design und bei der Konstruktion ziemlich große Unterschiede auf: So bieten manche Gehäuse mehrere Lüfter ab Werk, wieder andere sind auf einen besonders geräuscharmen Betrieb ausgelegt. Es finden sich Modelle mit optimiertem Luftstrom oder der Möglichkeit, eine Wasserkühlung einzubauen. Zusätzliche Unterscheidungsmerkmale betreffen das möglichst ordentliche Verlegen von Kabeln sowie das werkzeuglose Einbauen der Hardwarekomponenten oder das Setzen von Effekten anhand von RGB-Leuchtstreifen und einer Seitenwand aus Glas.
Jenseits der 150 Euro sollte ein Gehäuse allerdings keine Kompromisse mehr zulassen, sondern vielmehr das Beste aus Leistung und Akustik bieten. In dieser Gehäuseklasse können Sie in der Regel darauf vertrauen, dass eine breite Schnittstellenpalette und andere Komfortfunktionen vorhanden sind. Sie dürfen auch qualitativ hochwertige Materialien und tadellose Verarbeitung erwarten. Anstelle von viel Kunststoff und Plexiglas treffen Sie eher auf Aluminium und gehärtetes Echtglas.
Optik: Sie wird oftmals unterschätzt, obwohl einige Punkte dafürsprechen, sich vor dem Kauf über das Äußere des Gehäuses Gedanken zu machen. Denn die PC-Hülle wird oft jahrelang nicht mehr ausgetauscht. Hinzu kommt die Tatsache, dass Ihr Blick jedes Mal darauf fällt, sobald Sie sich am PC befinden. Am Design zu sparen, rächt sich häufig im Nachhinein. Hinweis: Wenn Sie nicht vorhaben, die Anschlusskabel und Datenleitungen Ihres Systems ordentlich zu verlegen, dann verzichten Sie lieber auf ein Gehäuse mit Echtglas-Seitenwand.
Ausstattung: Achten Sie bitte auf viele Installationsmöglichkeiten für SSDs, HDDs und optische Laufwerke. Der Punkt betrifft Sie besonders dann, wenn Sie 5,25-Zoll-Schächte benötigen. Denn zahlreiche Hersteller verzichten mittlerweile darauf, um den Luftstrom im Gehäuse zu verbessern.
Früher musste im Prinzip alles mit einem Schraubendreher fixiert werden, um es an Ort und Stelle zu halten. Mittlerweile ist der Griff zum Werkzeug immer seltener erforderlich. Viele Gehäuse bieten Rändelschrauben, die sich mit der Hand an- und abziehen lassen, und verschiedene Klapp-, Schnapp- sowie Klemmmechanismen, um Hardware sicher einzubauen.
Der nachfolgende Punkt dreht sich um ein ordentliches Kabelmanagement. Hierfür sollte das sogenannte Mainboard-Tray, also der Teil, auf den die Hauptplatine geschraubt wird, mehrere Aussparungen aufweisen. Teurere Gehäuse bieten zudem Gummimanschetten, damit die Leitungen beim Verlegen nicht beschädigt werden. Nicht unüblich sind außerdem extra Befestigungspunkte oder Abdeckungen, um die Kabel zu verstecken und ein aufgeräumtes Innenleben zu präsentieren.
Beim Mainboard-Tray empfiehlt es sich überdies, darauf zu achten, dass eine große Aussparung hinter dem Prozessorsockel vorhanden ist. Denn diese ermöglicht Ihnen den Wechsel des CPU-Kühlers, ohne dass Sie dabei die komplette Hauptplatine ausbauen müssen.
Haben Sie auch ein Auge auf die Schnittstellen an der Frontseite des Gehäuses. Oftmals sind hier USB- und Audioanschlüsse zu finden. Andere Anschlussarten wie beispielsweise USB Typ-C oder gar HDMI sind jedoch seltener vorhanden.
Für die PC-Kühlung gilt: Zwei richtig platzierte Lüfter sind hier das Minimum. Je mehr Lüfter allerdings vorhanden sind, desto besser steht es um die Temperatur im Gehäuseinneren.
Achten Sie jedoch darauf, was sich vor den Frontlüftern befindet. Denn sind dort etwa Glasplatten montiert, dient das zwar einem schicken Look, die Ventilatoren dahinter können jedoch nur schlecht kühle Frischluft ansaugen. Hierzu sollten vor den Lüftern Staubfilter angebracht sein, denn diese hindern Staub und anderen Schmutz daran, in das Gehäuse zu gelangen und damit die Kühlung über kurz oder lang zu beeinträchtigen. Und alle Nutzer, die geräuschempfindlich sind, werden Maßnahmen zur Geräuschreduzierung zu schätzen wissen. Hierzu zählen etwa Dämmmatten sowie die Entkopplung für HDDs, optische Laufwerke wie auch Netzteil und Lüfter.
Abschließend sollten Anwender unbedingt noch ein Auge auf die Radiatorkompatibilität haben. Die Wärmetauscher lassen sich auf die Lüftereinbaupositionen montieren – vorausgesetzt, Sie haben auch die Dicke (plus Lüfter) mit in Ihre Planung eingeschlossen.