Pornoseiten, die man ohne vorherige Altersüberprüfung sofort aufrufen kann, sind deutschen Jugendschützern ein Dorn im Auge. Die Landesanstalt für Medien (LMA) in Nordrhein-Westfalen will solche Webseiten nun ins Visier nehmen, wie Spiegel Online berichtet.
Konkret kritisiert die LMA ausländische Pornoseiten, weil diese oft auf die Altersüberprüfung verzichten würden. Wer die jeweiligen Webadressen in einem Browser eingibt, bekomme sofort „harte Pornografie“ zu sehen. Diese Seiten würde mit der fehlenden Altersüberprüfung gegen den Staatsvertrag zum Jugendmedienschutz verstoßen. Viele in Deutschland sehr populäre Pornoseiten würden von Firmen betrieben, die im Ausland sitzen und somit dem direkten Zugriff deutscher Behörden entzogen seien. Mindestens zwei der namentlich nicht genannten Pornoseitenbetreiber würden zum Beispiel auf Zypern sitzen. Die Landesmedienanstalt NRW habe deshalb bereits Kontakt mit den zypriotischen Medienwächtern aufgenommen. Wie die LMA die Pornosperre für Minderjährige konkret umsetzen will, geht aus dem Spiegel-Bericht allerdings nicht hervor.
Das Thema „Porno-Sperre“ beziehungsweise Altersüberprüfung für Porno-Webseiten ist ein Dauerbrenner. Bereits 2013 forderte zum Beispiel ein CSU-Politiker eine ziemlich drastische Pornosperre. Der CSU-Mann orientierte sich an den damaligen Plänen für eine Pornosperre in Großbritannien, aus denen aber nichts wurde. Im Jahr 2019 kochte das Thema in Großbritannien erneut hoch: Nur mit Altersnachweis sollten Nutzer in Großbritannien Zugang zu Pornos bekommen. Die britische Regelung enthält aber viele Ausnahmen und wurde dann erst einmal gestoppt. Kurios war wiederum ein Vorschlag aus den USA aus dem Jahr 2018: Darin wurde gefordert, dass man die Internet-Porno-Sperre nur mit einer Extra-Gebühr aufheben können sollte: Pornos schauen gegen 20 Dollar Gebühr.