Gestern machte die Meldung die Runde, dass Microsoft das Unternehmen Lizengo verklagen will. Da Lizengo nach Meinung von Microsoft in Deutschland Windows- und Office-Lizenzen verkaufe, die hier nicht verkauft werden dürften. So zumindest die Meinung von Microsoft, ein Gerichtsbeschluss hierzu existiert allerdings noch nicht. Doch Tobias Zielke, der CEO von Lizengo, erklärte jetzt auf Anfrage der PC-WELT, dass ihm überhaupt keine Klage von Microsoft vorliege. Zielke würde deshalb die Berichterstattung „interessiert, jedoch auch verwundert” beobachten. Er sei sich bewusst, dass das Geschäftsmodell von Lizengo “bei herstellergebundenen Distributoren und Magazinen nicht immer positiv aufgenommen” werde. Doch er könne Endnutzern und auch Geschäftskunden das Folgende mitteilen: “Lizengo gibt es seit nunmehr sechs Jahren. Um für uns selbst weiterhin sicher zu stellen, dass unser Geschäftsmodell rechtlich valide und somit legal ist, haben wir uns erneut Ende 2018 anwaltlich prüfen lassen. Hierzu wurde Lizengo durch eine der renommiertesten deutschen Anwaltskanzleien mit mehreren hundert Anwälten tiefgehend rechtlich geprüft (Anm. D. Red.: Den Namen der Kanzlei nennt Zielke allerdings nicht). Dabei wurden insbesondere Einkaufsprozesse, Produkte und die entsprechenden rechtlichen Grundlagen durchleuchtet und somit das gesamte Businessmodell auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis dieser anwaltlichen Prüfung ist positiv: das Geschäftsmodell von Lizengo ist in urheberrechtlicher Hinsicht zulässig. Zusätzlich kontrollieren wir ständig unsere weltweiten Einkaufsquellen. Nur offizielle Distributoren der Hersteller dürfen uns beliefern. Des Weiteren lassen wir uns bestätigen, dass unsere angebotenen Produkte für den vorgesehenen Wirtschaftsraum freigegeben sind. So ist auch der Vertrieb unserer Produkte bei Edeka durchaus legal und rechtlich einwandfrei.
Korrekt ist die aktuelle Berichterstattung über das Ende der Kooperation zwischen Edeka und Lizengo. Bereits im August haben wir mit Edeka die Vereinbarung getroffen, die in unseren Augen positiv verlaufene Testphase zu beenden. Die Markt-Kunden haben unsere Produkte sehr positiv aufgenommen, jedoch ist für Lizengo als reiner e-Commerce-Shop die Optimierung auf Tagesbasis zielführender. Daher werden unsere Angebote in den nächsten Wochen nicht mehr im Sortiment von Edeka vertreten sein.
Selbstverständlich können Edeka-Kunden auch nach Beendigung der Kooperation die erworbenen Produkte weiterhin nutzen. Ebenso erhalten sie weiterhin unseren kostenlosen Support.” Zitat Ende Derzeit ist also völlig offen, wie die Auseinandersetzung zwischen Microsoft und Lizengo weitergeht. Microsoft hat anscheinend noch nicht Klage eingereicht, sondern befindet sich noch in der Entscheidungsfindung. Möglicherweise befindet sich die Klageschrift aber auch gerade erst auf dem Zustellungsweg.
Microsoft klagt gegen billige Lizenzen von Lizengo