Bereits seit acht Jahren wird in Großbritannien über einen sogenannten Porno-Filter diskutiert . Internet-Nutzer sollten mit Hilfe dieser Sperre nur Zugriff auf pornografische Bilder und Videos im Netz erhalten, wenn sie zuvor ihre Volljährigkeit verifiziert haben. Nach jahrelangen Debatten gab Nicky Morgan, Minister für Digitales, Kultur, Medien und Sport in dieser Woche bekannt , dass die britische Regierung Teil 3 des Digital Economy Act 2017 nicht umsetzen werde.
Mit dieser Entscheidung wird auch der umstrittene Porno-Filter zu Grabe getragen. Nach mehreren verpassten Fristen wurden die Pläne für die Sperre bereits im Juli 2019 auf Eis gelegt. Kritiker bemängelten in den vergangenen Jahren unter anderem Datenschutz-Probleme sowie den weitreichenden Einfluss, den das Porno-Konglomerat MindGeek mit der Einführung der Sperre erhalten würde. MindGeek sollte das Alters-Verifizierungssystem für den Filter stellen.
Morgan bestätigt in seiner Stellungnahme, dass die britische Regierung nun „weiter gefasste Gesetzesvorschläge gegen Gefahren im Netz“ forcieren wolle. Der Jugendschutz im Internet stehe noch immer ganz oben auf der Agenda. Und eine möglicherweise andere Form des Altersnachweises sei noch nicht vom Tisch. Großbritannien wolle Weltmarktführer in der Entwicklung von Online-Sicherheitstechnologie werden, so Morgan.