Im Mai 2019 zog die Bundeswehr vielfachen Spott auf sich, als bekannt wurde, dass sie 16.000 Samsung Galaxy S8 anschafft und auf diesen Geräten den Internetzugang und alle Apps sperrte. Aus Sicherheitsgründen. Zwar bemühten sich die wackeren Landesverteidiger in einer Stellungnahme gegenüber der PC-WELT den merkwürdigen Vorgang zu erklären, doch hinterließ der Vorgang trotzdem kein gutes Bild von der IT-Kompetenz der Bundeswehr. Jetzt teilte Samsung aber mit, dass der südkoreanische Smartphone-Hersteller ein spezielles „hochsicheres Betriebssystem auf Android-Basis für die mobilen Geräte der Bundeswehr“ entwickeln würde, zusammen mit dem bayerischen Unternehmen Blackned. Joerg Ambrozy, Head of Product Division bei Blackned, äußert sich dazu folgendermaßen: „Wir haben das Konzept des Galaxy S9 Tactical Edition von Samsung um die für den europäischen Markt notwendige Ende-zu-Ende-gesicherte Serviceplattform erweitert“. Die militärisch genutzten Endgeräte sollen demnach eine intuitiv zu bedienende Daten- und Sprachsteuerung erhalten, um auch unter widrigen Umständen am jeweiligen Einsatzort einen Betrieb sicherzustellen. Zusätzlich greife das System auf die Samsung-Knox-Sicherheitsstandards zur Abwehr von Hackern und Malware zurück. So lassen sich beispielsweise durch Knox E-FOTA (Firmware-Over-The-Air) die Android-Version auf Samsung-Geräten kontrollieren, Updates zeitgenau einplanen und über eigene lokale Infrastrukturen ausführen.
So weit die Theorie und die werbewirksame Beschreibung von Samsung. Doch wann und in welcher Stückzahl die Bundeswehr Smartphones oder Tablets oder andere mobile Geräte mit dem neuen hochsicheren Betriebssystem erhalten werde, sagte Samsung eben nicht. PC-WELT wollte also von Samsung wissen, ab wann das neue OS zum Einsatz kommen soll, auf welchen Geräten es installiert werden soll und in welcher Stückzahl diese dann tatsächlich eingesetzt werden. Ein Sprecher von Samsung konnte oder wollte uns darauf aber nicht antworten und sagte nur: “Dazu können wir uns aktuell noch nicht konkret äußern.”
Erst gestern wurde bekannt, dass die Bundespolizei das Samsung Galaxy S10 EE für Informationen mit der Einstufung „Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch“ nutzen werde. Außerdem überprüfen die Beamten mit Galaxy A8 EE Smartphones und NFC-Schnittstelle die Echtheit von Ausweisen. Bundeswehr kauft Samsung Galaxy S8 – ohne Internetzugang! Bundeswehr verteidigt Kauf von Smartphones ohne Internet und Apps Bundespolizei nutzt spezielle Samsung-Smartphones