Porsche hat wie angekündigt seinen ersten vollelektrischen Sportwagen Taycan vorgestellt. Der Taycan nimmt direkt den Platzhirsch Tesla Model S Performance ins Visier.
Die viertürige Allrad-Sportlimousine gibt es als Taycan Turbo S und Taycan Turbo. Das für ein Elektro-Auto merkwürdig klingende „Turbo“ hat Porsche von seinen Verbrenner-Fahrzeugen übernommen, weil es beispielsweise bei den frühen 911er-Modellen die leistungsstärkste Variante kennzeichnete. Der Schriftzug “Turbo” auf der hinteren Motorhaube hat zudem Tradition bei Porsche. Weniger leistungsstarke Varianten des Taycan will Porsche noch 2019 vorstellen.
In der Topversion Turbo S kommt der Taycan auf bis zu 560 kW (761 PS) Overboost-Leistung im Zusammenspiel mit der Launch-Control, der Taycan Turbo kommt auf bis zu 500 kW (680 PS). Aus dem Stand beschleunigt der Taycan Turbo S in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h (Tesla Model S Performance: 2,6 Sekunden), der Taycan Turbo in 3,2 Sekunden. Die theoretische Reichweite beträgt bis zu 412 Kilometer beim Turbo S und bis zu 450 Kilometer beim Turbo (jeweils nach WLTP). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Allradmodellen bei 260 km/h (Tesla Model S Performance: 261 km/h).
Taycan Turbo S und Taycan Turbo besitzen je eine E-Maschine an Vorder- und Hinterachse, verfügen also über Allradantrieb. E-Maschine, Getriebe und Pulswechselrichter sind jeweils zu einem kompakten Antriebsmodul zusammengefasst. Bei einem E-Auto ungewöhnlich: Porsche verbaut ein Zweigang-Getriebe. Der erste Gang verschafft dem Taycan eine noch stärkere Beschleunigung vom Start weg, während der lang übersetzte zweite Gang eine hohe Effizienz und ebensolche Leistungsreserven sicherstellen soll, wenn der Porsche schnell unterwegs ist.
Die aerodynamisch optimierte Grundform mit einem cW-Wert ab 0,22 soll zu einem geringen Energieverbrauch und damit einer hohen Reichweite führen. Damit vermeidet Porsche das Problem, wie es Audi mit seinem E-tron hat, der wegen seiner SUV-Form mehr Energie für die Fortbewegung aufbringen muss als eine windschnittige Limousine wie Tesla Model 3 und Model S.
Wichtig: Der Taycan ist laut Porsche das erste Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt anstatt der bei Elektroautos üblichen 400 Volt antritt. Das soll eine enorme Zeitersparnis beim Laden bringen: In rund fünf Minuten soll mit Gleichstrom (DC) im Schnellladenetz Energie für bis zu 100 Kilometer Reichweite (nach WLTP) nachgeladen sein. Die Ladezeit für fünf bis 80 Prozent SoC (State of Charge/Batterieladung) beträgt laut Porsche bei Idealbedingungen 22,5 Minuten, die maximale Ladeleistung (Peak) 270 kW. Die Gesamtkapazität der Performance-Batterie Plus beträgt 93,4 kWh. Zuhause können Taycan-Fahrer ihr Auto mit den gewohnten bis zu elf kW mit Wechselstrom (AC) aufladen. Beeindruckend hoch ist auch die Rekuperationsleistung mit bis zu 265 kW.

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Mit 10,9 Zoll ist das Infotainment-Display zwar groß, aber nicht überragend. Tesla bietet mit 15 Zoll im Model 3 und 17 Zoll im Model S deutlich mehr Überblick. Für den Beifahrer bietet Porsche aber ein weiteres optionales Display an.

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Die Zahl klassischer Hardware-Bedienelemente wie Schalter oder Knöpfe wurde im Taycan stark reduziert- das Tesla Model 3 lässt hier grüßen. Stattdessen erfolgt die Steuerung per Touch-Bedienung oder mit der Sprachsteuerung, die auf das Kommando „Hey Porsche“ hört (hier orientiert sich Porsche an Mercedes-Benz oder BMW ).
Zwei Kofferräume stehen zur Verfügung: Das vordere Abteil fasst 81 Liter, das hintere 366 Liter.
Preise: Porsche Taycan Turbo S und Porsche Taycan Turbo sind ab sofort bestellbar und kosten in Deutschland inklusive länderspezifischer Ausstattung und Mehrwertsteuer ab 185.456 Euro beziehungsweise 152.136 Euro. Die US-Preise beginnen bei 185.000 und 150.900 US-Dollar.

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