“Bielefeld existiert nicht” “So ein Unsinn” “Kennst Du jemanden aus Bielefeld?” “Nein” “Siehste!” So oder so ähnlich verlaufen nun seit 25 Jahren die Gespräche über die sogenannte Bielefeld-Verschwörung. Die Gemeinschaft “Bielefeld Marketing” will dem Internet-Meme nun ein Ende bereiten und hat die Aktion “#Bielefeldmillion – das Ende einer Verschwörung” gestartet . Damit wird ganz nebenbei natürlich auch die Werbetrommel für die Stadt Bielefeld gerührt.
Das Angebot: Wer beweisen kann, dass es Bielefeld wirklich nicht gibt, der kann 1 Million Euro gewinnen.
Ziel der Aktion sei es, dem Bielefeld-Verschwörungs-Spuk ein Ende zu bereiten. “Wir dachten uns, dass das Jubiläum ein netter Anlass ist, um jetzt mal Butter bei die Fische der Bielefeld-Verschwörung zu machen. Deswegen fordern wir alle geistigen Überflieger dieses Landes dazu auf, uns zu beweisen, dass es Bielefeld nicht wirklich gibt”; heißt es auf der Website zum Wettbewerb. Wie das belegt wird, bleibe den Teilnehmern überlassen. Es können Bilder, Videos oder Texte eingereicht werden. Einzige Bedingung: “Nur unumstößlich müssen die Perlen deiner Weisheit sein, um die #Bielefeldmillion” zu gewinnen.
Diesen Beweis zu erbringen, sei eine Herausforderung, so die Initiatoren. “Ihr müsstet immerhin mal eben so das Zentrum einer der stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands ‘verschwinden’ lassen. Ein volkswirtschaftlicher Albtraum! Außerdem wächst Bielefeld seit Jahren. Schafft ihr es wirklich, so vielen Fachkräften und angehenden Studierenden, die Jahr für Jahr nach Bielefeld ziehen, die Lebenspläne zu vereiteln?”
Bielefeld Marketing ist sich laut eigenen Angaben zu 99,99 Prozent sicher, dass es die 1 Million Preisgeld nicht auszahlen muss. “Und für den Fall, dass es uns doch nicht geben sollte”, schränken sie ein, wird darauf hingewiesen, dass das Preisgeld nicht aus Steuergeldern aufgebracht wird, sondern durch Unterstützer von “Bielefeld-Partner”.
Was ist die Bielefeld-Verschwörung
Im Jahr 1994 tauchte im Usenet die entsprechende, satirisch gemeinte Behauptung auf, dass die Stadt Bielefeld gar nicht existiere und deren Existenz “von denen ganz oben” nur vorgetäuscht werde, um von etwas ganz anderem abzulenken. In die Welt gesetzt wurde diese Bielefeld-Verschwörung am 15. Mai 1994 in diesem scherzhaft gemeinten Beitrag des Kieler Informatikers Achim Held Usenet im Board “de.talk.bizarre”.
In einer Rede bei einer Preisverleihung in Berlin im Jahr 2010 äußerte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu, als sie auf Bielefeld zu sprechen kam und dann aber erklärte: “so es denn existiert” und hinzufügte “Ich hatte den Eindruck, ich war da.”