Schritt 1: QEMU für Windows installieren
QEMU steht für „Quick Emulator“ und ist das Standard-Tool zur Virtualisierung und CPU-Emulierung unter Linux. Auf Linux-Systemen nutzt QEMU die Funktionen des Linux-Kernels zur Virtualisierung (Kernel Virtual Maschine), die unter Windows nicht zur Verfügung stehen.
Die inoffizielle Windows-Portierung des QEMU-Virtualisierers von Stefan Weil von der Seite https://qemu.weilnetz.de ist nicht optimal an das Betriebssystem angepasst und vergleichsweise spartanisch ausgestattet -für Experimentierfreudige aber auf jeden Fall einen Blick wert.
Bei der Installation von QEMU führt Sie ein Assistent durch die Einrichtung. Übernehmen Sie die vorgeschlagene Spracheinstellung „German/Deutsch“ mit „OK“ und „Weiter“. Bestätigen Sie die üblichen Lizenzbedingungen (GNU General Public License) mit „Annehmen“. Im Dialog „Komponenten auswählen“ sind bereits alle für QEMU benötigten Module ausgewählt. Bestätigen Sie mit „Weiter“. Prüfen Sie den vorgeschlagenen Zielordner und gehen Sie auf „Installieren“. Mit einem Klick auf „Fertigstellen“ schließen Sie die Einrichtung von QEMU ab.
Crashkurs: Wie funktionieren eigentlich virtuelle PCs?
Schritt 2: GUI für QEMU installieren

QEMU läuft von Haus aus auf der Kommandozeile. Sie benötigen daher eine GUI wie Qtemu als zusätzliche grafische Bedienoberfläche, damit Sie die Software bequem mit der Maus bedienen können. Laden Sie Qtemu unter https://qtemu.org und installieren Sie das Tool. Entfernen Sie dabei im Einrichtungsassistenten bei der Auswahl der Module das voreingestellte Häkchen vor „QEMU“.
Starten Sie Qtemu über das Windows-Startmenü. Klicken Sie im Programm auf „File“ und „Configure“. Stellen Sie im Ausklappfeld „Language“ die Option „Deutsch“ ein. Hinter „QEMU start command“ tragen Sie den Pfad zu dem in Schritt 1 installieren QEMU ein, in der Regel „C:/Program Files/qemu/qemu-system-i386.exe“. Ersetzen Sie die normalerweise in Pfadangaben verwendeten „“ durch „/“-Zeichen. Starten Sie das Tool neu.
Schritt 3: Virtuelle Maschine erstellen

Das Hauptmenü von Qtemu/QEMU mutet spartanisch an. Zum Anlegen eines virtuellen Rechners klicken Sie auf „Eine neue virtuelle Maschine erstellen…“. Im ersten Schritt des Assistenten legen Sie das Betriebssystem fest. Anhand der Beschränkung auf Linux ohne weitere Unterteilung sowie Windows 98, XP und 2000 ist erkennbar, dass Qtemu anders als der zugrunde liegende Emulator QEMU deutlich älteren Datums ist. Im Beispiel entscheiden wir uns für „Linux“ und „Weiter“.
Schritt 4: Festplatte hinzufügen

Geben Sie hinter „Name“ die gewünschte Bezeichnung für den virtuellen PC ein. Den darunter vorgeschlagenen Pfad können Sie übernehmen. Mit „Weiter“ kommen Sie zur Größe der virtuellen Festplatte. Das im Beispiel genutzte DSL-Linux verwendet die Platte nur zum Ablegen von Benutzerdateien, daher genügen „10,00 GB“. Bestätigen Sie mit Klicks auf „Fertigstellen“ und „OK“. Im Hauptmenü ist die neue virtuelle Maschine am linken Fensterrand bereits ausgewählt. Rechts sehen Sie die Schaltflächen zum Anpassen der Systemvorgaben.
Tipp: Virtuelle Systeme einsatzbereit aus dem Web laden
Schritt 5: Hardwarevorgaben anpassen

Wie viel Arbeitsspeicher Ihr virtueller Rechner erhält, legen Sie per Klick auf „Zwischenspeicher“ fest. Für die meisten Linux-Distributionen genügen „1024 MB“. Ein Klick auf „CD ROM“ bringt Sie zur Auswahl des Installationsmediums, das in Form einer ISO-Abbilddatei vorliegen muss. Klicken Sie bei „Abbild oder Laufwerk für diese Maschine“ auf das rechte CD-Icon. Wählen Sie dann die gewünschte ISO-Datei mit dem Betriebssystem aus. Setzen Sie noch ein Häkchen vor „Von CD ROM starten“. Klicken Sie auf „Netzwerk“ und auf die Checkbox vor „Netzwerk aktivieren“, dann gehen Sie auf „Audio“ und „Audio aktivieren“. In der Rubrik „Andere“ schalten Sie für eine bessere Einbettung des Gastsystems in Windows die Option „Übergangslose Maus aktivieren“ ein.
Schritt 6: Virtuellen PC booten

Ein Klick auf die Schaltfläche „Starten“ bootet die virtuelle Maschine in einem Fenster . Der Fensterbalken zeigt die voreingestellte Host-Tastenkombination Strg-Alt-G zum Verlassen des VM-Fensters an. Das Fenster der virtuellen Maschine besitzt zwei Menübefehle: Mit „Machine“ können Sie den Gast-PC anhalten („Pause“), ordnungsgemäß herunterfahren („Power Down“) und „zurücksetzen („Reset“). Unter „View“ bündelt der Emulator die Darstellungsfunktionen für den Wechsel zur Vollbildansicht („Fullscreen“), das Zoomen und das Fokussieren des Fensters. Zum Beenden der virtuellen Maschine gehen Sie im Hauptmenü von Qtemu auf die Schaltfläche „Stoppen“.