Mit seinem Gesetzentwurf, dem sogenannten SMART Act , will der US-Senator Josh Hawley Features und Funktionen im Internet verbieten, die die Aufmerksamkeit der Nutzer zu sehr gefangen nehmen und zu Social-Media-Sucht führen können. Auf seiner Abschussliste steht so unter anderem das Auto-Play-Feature für Videos. Dieses Feature kommt unter anderem bei YouTube zum Einsatz. So beginnt nach dem Ende des eigentlich ausgewählten Videos stets ein neues – das Programm inklusive Werbung läuft so theoretisch in der Endlosschleife. Auch die Infinite-Scroll-Funktion ist Senator Hawley ein Dorn im Auge. Das Feature, das unter anderem bei Instagram genutzt wird, generiert stets neue Inhalte, so dass der Nutzer theoretisch nie am Ende seines Newsfeeds ankommt und verleitet ist, endlos weiter nach unten zu scrollen.
Beide Funktionen haben sich inzwischen zum Business-Modell für Social-Media-Unternehmen entwickelt, um Nutzer so lange wie möglich auf dem Portal zu halten. Sie versuchen, die Aufmerksamkeit der Nutzer längstmöglich in Anspruch zu nehmen, um sie vom Verlassen der Plattform abzuhalten. Hawleys Gesetzentwurf will außerdem Gamification von Social-Media-Portalen verbannen. Dazu zählen etwa die Abzeichen, die Nutzer für besonders rege Teilnahme an Snapchat erhalten. Der Senator fordert strengere Regeln für Social-Media-Unternehmen. Sie sollen etwa einen täglichen 30-Minuten-Timer für ihre Nutzer einführen.
Ob Hawley mit seinem Gesetzentwurf gegen Social-Media-Sucht tatsächlich Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Der Senator setzte sich bereits im Mai für einen Gesetzentwurf ein, der Loot-Boxen aus Videospielen verbannen soll.
Digitale Abhängigkeit – Wie kann man gegensteuern?