Das Berliner Start-up ZenGuard gehört seit Oktober 2018 wie CyberGhost zum israelischen Sicherheitsunternehmen Kape Technologies, das auf der Isle of Man registriert ist. Es bietet mit ZenMate VPN einen VPN-Dienst mit Client-Software für Windows, Linux und macOS sowie Apps für Mobilgeräte mit Android oder iOS an. Auch Android-TV und Amazon Fire TV werden unterstützt. Neben einer VPN-Lösung für diese Plattformen, die alle Internet-Aktivitäten schützt, bietet ZenMate auch Browser-Erweiterungen für Chrome, Firefox und Opera an. Diese wirken nur auf Ihre Web-Aktivitäten mit dem jeweiligen Browser, während der übrige Datenverkehr ohne VPN über Ihre normale Internet-Verbindung läuft.
Hier geht es zu ZenMate VPN ab 1,75 Euro/Monat ZenMate verfolgt nach eigenen Angaben eine No-Logs Policy, speichert also keine Informationen über die Internet-Aktivitäten seiner Nutzer. Zumindest fragwürdig erscheint in diesem Zusammenhang allerdings, dass in der Android-App laut Analyse durch Exodus Privacy mehrere Tracker eingesetzt werden. Waren es in der im April getesteten App-Version 2.6.4 noch vier Tracker, sind es inzwischen (Version 5.0.0) sogar sechs. Zu den drei Google-Trackern und dem des US-amerikanischen Datensammlers AppsFlyer sind auch noch Instabug und MixPanel hinzugekommen. Instabug soll allerdings nur Crash-Berichte senden. MixPanel sammelt Daten und erstellt auch Verhaltensanalysen der Benutzer.

Unter den über 30 zur Auswahl stehenden Ländern mit Server-Standorten sind neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Großbritannien, Israel, die USA, Russland, Australien, Südafrika, Japan, Hongkong und Singapur. Der Wechsel zwischen den Standorten ist jederzeit per Mausklick möglich. Bevorzugte Standorte können Sie als Favoriten markieren. ZenMate hat die Auswahlmöglichkeiten für Server, die für bestimmte Einsatzzwecke (etwa Video-Streaming) optimiert sind, inzwischen in die Desktop- und Mobil-Apps integriert. Zur Wahl stehen spezielle Server für Video-Streaming oder Torrents. Es gibt außerdem eine Streaming-Garantie, die sicherstellen soll, dass Sie den gewünschten Dienst auch nutzen können. Zur Auswahl stehen hier beispielsweise US-Server, optimiert für Netflix, Amazon Prime und Hulu US, ferner britische Server für BBC iPlayer, Netflix, Channel 4 und Eurosport sowie etliche weitere Server in Europa und Brasilien (Globo). Für den Auslandsurlaub gibt es auch einen für Netflix Deutschland optimierten Server.

Konfiguration
Die Programmeinstellungen sind in der neuen Software-Version aufgeräumter und verständlicher. Sie können festlegen, ob ZenMate VPN beim Windows-Start automatisch geladen werden soll. Dies ist ebenso wie der so genannte „KillSwitch“ voreingestellt. Der KillSwitch ist eine Art Notausschalter, der Ihre Internet-Aktivitäten blockiert, falls die VPN-Verbindung abbricht. Damit verhindern Sie, plötzlich und unerwartet ohne Schutz im Netz unterwegs zu sein. Nicht vorausgewählt ist die Option, automatisch eine VPN-Verbindung aufzubauen, sobald Sie ZenMate starten. Bei den VPN-Protokollen stehen OpenVPN, IKEv2 und L2TP zur Wahl – oder die Automatik (Standard). Der voreingestellte „Schutz vor DNS-Leaks“ leitet DNS-Anfragen über eigene Nameserver des Anbieters, sodass Ihre echte IP-Adresse auf diesem Wege nicht doch offenbart wird. Standardmäßig aktiv ist auch die Wahl eines zufällig gewählten Ports beim Verbindungsaufbau. Schließlich können Sie noch IPv6 deaktivieren, während eine VPN-Verbindung besteht. Dies kann zuweilen den Schutz der Privatsphäre noch verbessern, aber auch zu Problemen im lokalen Netzwerk führen. Kurz gesagt, sind Sie im Normalfall gut beraten, die Konfiguration so zu lassen, wie von ZenMate geliefert.

Android
In den Einstellungen der Android-App (Version 5.0.0) finden Sie weitaus weniger Optionen. Die Auswahl eines zufälligen Ports ist voreingestellt. Die Erläuterung zu dieser Option verrät, dass ZenMate und CyberGhost nicht nur zum selben Unternehmen gehören. Bei Bedarf können Sie TCP statt UDP bevorzugen, um in speziellen Fällen eine stabilere, wenn auch langsamere Verbindung zu erhalten. Mehr gibt es in der Android-App nicht einzustellen.

Probefahrt
Bei den Tests der VPN-Verbindungen haben wir die werksseitigen Voreinstellungen beibehalten. ZenMate VPN zeigt damit keine Auffälligkeiten. Der Wechsel zu einem Server in einem anderen Land ist mit zwei Mausklicks erledigt und geht in der Regel recht flott. Dass keine Verbindung mit einem gewünschten Standort möglich war, ist während des Testzeitraums (einschließlich Wochenenden) nicht vorgekommen. Auch Verbindungsabbrüche oder drastische Geschwindigkeitseinbußen sind nicht aufgetreten. Bei Downloads liegt die VPN-bedingte Geschwindigkeitseinbuße im einstelligen Prozentbereich, verglichen mit Downloads ohne VPN. Um etwa in der ORF-TVthek Videos zu gucken, die an sich nur aus Österreich abrufbar sind, wählen Sie den österreichischen Streaming-Server. Über dedizierte britische Server können Sie auch Videos im BBC iPlayer schauen (wenn Sie sich bei der BBC registriert haben). Beides hat im Testzeitraum gut funktioniert, auch abends. Der File-Hoster ZippyShare, der Benutzer aus Deutschland und Großbritannien aussperrt, ist über einen VPN-Standort in einem anderen europäischen Land, etwa die Niederlande, gut erreichbar.
Preise
ZenMate VPN bietet Software für Windows, Linux, macOS, Android, Android-TV sowie iOS. Erhältlich sind Abos mit unbegrenzter Bandbreite für einen Monat (9,99 Euro), ein Jahr (21 Euro) und zwei Jahre (49,20 Euro). Sie können ZenMate VPN mit einem Abo auf bis zu fünf Geräten nutzen – etwa PC, Notebook, Smartphone und iPad. Eingeschlossen ist eine Geld-zurück-Garantie für 30 Tage. Außerdem können Sie ZenMate VPN nach Registrierung (Mail-Adresse genügt) für sieben Tage uneingeschränkt kostenlos ausprobieren. ZenMate VPN hier bestellen